Schweine- und Ferkelpreise KW 34

Der europäische Fleischmarkt befindet sich seit Monaten in einer hartnäckigen Formkrise. Seit März schafft das Verhältnis zwischen allzeit höchsten Rohstoffpreisen, bei gleichzeitig höchster Inflation seit 50 Jahren, ein bislang unbekanntes, schwieriges Umfeld. Gepaart mit permanentem Fleisch-Bashing durch Tier- und Umweltschutzthemen, ist der Rückgang beim Fleischkonsum eine Folge und substanziell spürbar. Auch das sonst übliche Exportventil nach Asien kann zur Zeit den EU-Absatzdurchhänger nicht kompensieren. In Deutschland scheint die Schieflage am Fleischsektor im EU-Vergleich am größten zu sein, was sich in einer neuerlichen Rücknahme um 10 Cent widerspiegelt. Wie immer ist diese Entscheidung auch kursbestimmend für den gesamten Binnenmarkt.

In Österreich gelang erstmals seit Februar keine vollständige Räumung des Schlachtschweinemarktes. Die feiertagsbedingt verkürzte Schlachtwoche, aber auch das impulslose Fleischgeschäft waren maßgebliche Ursachen für die ungewohnte Situation. Mit 98,25 kg und einem Plus von 0,5 kg reagiert auch das Schlachtgewicht auf die aktuellen Verhältnisse. Das Ergebnis an der Ö-Börse mit -7 Cent war geprägt von der deutschen Vorlage. Bei Erzeuger- als auch Abnehmerseite überwiegt nun die Einschätzung, dass die nunmehrige Preiskorrektur wieder zu einem stabileren "Fahrwasser" im gesamten Sektor führen dürfte.

Schwere Schlachtschweine-Preisverluste ziehen auch Ferkelpreise mit nach unten

Die neuerliche starke Abwärtsbewegung der europäischen Schlachtschweinepreise hinterlässt auch
Spuren auf den EU-weiten Ferkelmärkten. Die rege Ferkelnachfrage der vergangenen Monate hat sich schon
vor zwei Wochen leicht eingebremst und verliert aktuell weiter an Fahrt. In zahlreichen europäischen Ländern reicht das nach wie vor sehr knappe Angebot aus, um den Mästerwünschen pünktlich nachkommen zu können. Die Absatzsicherheit ist aber weiterhin überall gegeben. Um diese in den nächsten Wochen nicht zu gefährden, werden auch die Ferkelpreise im gesamten EU-Raum deutlich reduziert. Internationale Marktbeobachter gehen nach diesen Preiskorrekturen wieder von stabilen Verhältnissen aus.

Das Gesamt-Ferkelangebot in Österreich entspricht inzwischen der nachgefragten Menge. Es liegen
jedoch deutliche regionale Unterschiede vor, die von weiterhin unterversorgt bis leicht überversorgt reichen. Zur Absicherung des Ferkelabsatzes wird die heimische Ferkelnotierung um 20 Cent auf 3,75 Euro reduziert.