Schweine- und Ferkelpreise KW 22

Wie erwartet, zeigen die komprimiert anfallenden Feiertagswochen EU-weit Wirkung. Für die zur
Verfügung stehenden Arbeitstage ist das vergleichsweise schwache Schlachtschweineangebot problemlos ausreichend. Von der für den Beginn der Grillzeit üblichen Sogwirkung ist infolgedessen wenig zur spüren, wohl auch aufgrund der wechselhaften Witterung. Für Mäster heißt es damit weiterhin warten auf erhoffte Aufwärtsbewegungen, die im Laufe des Juni bei ungestörten Arbeitswochen und grillfreundlichem Wetter erwartbar sind.

Auch in Österreich zeigt sich der Warenstrom durch die verringerte Kapazität der Schlacht- und Zerlegebetriebe "schaumgebremst". So kam es nach Pfingsten vereinzelt zu Rückstaubildung vor den Schlachtrampen, allerdings in sehr überschaubarer Dimension. Die im Durchschnitt ein bis zwei Tage verzögerte Abholung schlachtreifer Tiere zeigt sich auch am etwas gestiegenen Schlachtgewicht, welches im Mai von 99 kg auf mittlerweile 100 kg angestiegen ist. Auch für die bevorstehende verkürzte Arbeitswoche war das Angebot an der Ö-Börse ausreichend, mit der Konsequenz einer weiteren Verlängerung der schon seit 13 Wochen anhaltenden, stabilen Preissituation.

EU-Ferkelmarkt: Angebot und Nachfrage nähern sich an

Die Ferkel-Versorgungslücke, die in den vergangenen Monaten teils dramatische Formen angenommen hat,
wird kleiner. Zum einen fällt das Ferkelangebot jahreszeitlich bedingt höher aus und zum anderen hat
die Nachfrage an Heftigkeit nachgelassen. In einigen Regionen liegt das frische Angebot bereits über der frischen Nachfrage. Wartezeiten im Ferkelbezug sind aber noch überall vorhanden, da das Auffüllen wartender freier Mastplätze doch Zeit in Anspruch nimmt. Die Ferkelnotierungen im EU-Raum bewegen
sich allesamt seitwärts.

Die aufgezeigte EU-weite Entwicklung zeigt sich sehr ähnlich am heimischen Ferkelmarkt. Die Ferkel-Fehlmengen werden überschaubarer, fallen aber von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich aus. Die heimische Ferkelnotierung verbleibt bei 4,30 Euro.