Salzburgs Forstwirtschaft setzt auf klimafitte Wälder

Stürme, Trockenheit, Schnee und Eisbruch: Der Klimawandel hat mit extremen Wetterereignissen unseren Wäldern massiv zugesetzt. Durch die darauffolgende massenhafte Schädlingsvermehrung sind alleine in Zentraleuropa in den vergangenen drei Jahren 300 Millionen Kubikmeter Schadholz angefallen. Auch Österreich ist stark betroffen. Um diesen Entwicklungen gegenzusteuern und den Wald zukunftsfit zu machen, wurde auf Initiative der Landwirtschaftskammern durch Bundesministerin Elisabeth Köstinger der Waldfonds eingerichtet. Die krisengebeutelte Forstwirtschaft erhält daraus Unterstützungen, um die vielfältigen Wirkungen der Wälder zu sichern.
Aufforstung und Waldpflege nötig
„Insbesondere die Aufforstung mit klimafitten Baumarten und die vermehrte Pflege der Waldbestände stehen bei der Umsetzung des Waldfonds in Salzburg im Vordergrund. Dafür stehen den Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern für die nächsten drei Jahre rund 7 Mio. Euro zusätzlich zur Verfügung“, erklärte der für Forstwirtschaft zuständige Landesrat Josef Schwaiger. „Damit können wir sicherstellen, dass dort, wo eine Lenkung hin zu einem klimafitten Bestand notwendig ist, auch tatsächlich entsprechende Anreize gesetzt werden können.“
Klimawandel: Baumarten müssen angepasst werden
Wie Erhebungen zeigen, brauchen in Salzburg rund 30 % der Waldflächen dringend Pflege. Diese Maßnahmen müssen rasch angegangen werden, denn gepflegte Wälder sind stabiler gegen Umwelteinflüsse wie Stürme oder Trockenheit. Aktuell sind im Salzburger Wald rund 30 Baumarten zu finden, die unterschiedliche Ansprüche an Klima, Wasser und Nährstoffe haben. Einige Baumarten sind im alpinen Bereich als natürlich vorkommende Arten weit verbreitet wie die Fichte, die rund 60 % der Waldflächen, gemeinsam mit vielen Mischbaumarten wie Buche, Ahorn oder Lärche und Tanne, prägt. Laubbaumarten sind in tieferen Lagen typisch. Neben eingeschleppten Krankheiten wie dem Eschentriebsterben ist insbesondere der Klimawandel für das Gesicht des Waldes von morgen entscheidend.
Quehenberger: Handlungsbedarf in tiefen Lagen
„Salzburgs Wälder sind abseits von Sturm- und Schneedruckschäden in einem sehr guten Zustand. Die Klimabedingungen, insbesondere beim Niederschlag, sind in Salzburg in der Regel sehr günstig. Aber in manchen Bereichen, insbesondere im Flachland, sind aktive Maßnahmen notwendig, um zum Beispiel Eichen, Buchen, Tannen oder Douglasien stärker in die Waldbestände einzubringen“, so Rupert Quehenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer Salzburg. Der Vorteil dieser Baumarten ist, dass sie trockenen Bedingungen gut standhalten. Die Forstexperten der Landwirtschaftskammer stehen den Betrieben bei der richtigen Wahl der Baumart beratend zur Verfügung.
Rosenstatter: Wertschöpfung enorm wichtig
ür den Obmann des Waldverbandes und von proHolz Salzburg, Ök.-Rat Rudolf Rosenstatter, ist die Wertschöpfungskette Holz ein Stärkefeld der Wirtschaft in Salzburg. Die kontinuierliche Steigerung des Holzbauanteils in Salzburg wurde durch die Corona-Pandemie bisher nicht gebremst und bringt eine wachsende Wertschöpfung für die vorgelagerten Wirtschaftsbereiche der Holz- bzw. Sägeindustrie. Seit 1998 hat sich der Holzbauanteil von 17 % auf rund 33 % fast verdoppelt. Auch deshalb kommt einer naturnahen Bewirtschaftung besondere Bedeutung zu. Denn die Basis für diese Erfolgsgeschichte legt der Salzburger Wald, der auch in Zukunft Ertrag für seine Bewirtschafter bringen und auch alle anderen gesellschaftlichen Leistungen erfüllen wird.