Rehkitzrettung: Gemeinsam gegen den Mähtod
Im Lungau hat sich, initiiert durch die junge Landwirtin Julia Bogensperger, ein Verein zur Rehkitzrettung gegründet. Über ein Projekt der Biosphäre Lungau, das auch von der Bezirksjägerschaft Lungau unterstützt wurde, hat der Verein drei Drohnen angeschafft. Diese können vor der Mahd zur Suche nach Rehkitzen in den jeweiligen Wiesen angefordert werden.
Ansprechpartner:
Rehkitzrettung und Drohnenassistenz Lungau
Tel. 0681/20719840, E-Mail kitzrettung.lungau@gmail.com
Rehkitzrettung und Drohnenassistenz Lungau
Tel. 0681/20719840, E-Mail kitzrettung.lungau@gmail.com
Erfahrungsbericht aus Tirol
Um das Thema der Rehkitzrettung mit Drohnen und auch mit anderen Methoden den Bauern und Jägern im Lungau vorzustellen, hat die Bezirksbauernkammer in Zusammenarbeit mit der Bezirksjägerschaft einen Informationsabend dazu gestaltet. Martina Just, die beim Tiroler Jagdverband das landesweite Projekt „Rehkitzrettung – gemeinsam gegen den Mähtod“ betreut, hat dabei aus ihrer großen Erfahrung berichtet. Die Suche nach jungen Rehkitzen mittels Drohnen und Wärmebildkameras ist sicher eine wirksame, aber arbeitsintensive Methode, um Rehkitze aus den zu mähenden Wiesen zu entfernen. Entscheidend dabei ist der richtige Zeitpunkt kurzfristig vor dem Mähen, möglichst in der Früh.
Verschiedenste Methoden
Benötigt werden aber auch mehrere Personen, die die gefundenen Rehkitze austragen und in Körben geschützt ablegen. Unmittelbar nach dem Mähen werden sie wieder freigelassen. Es gibt aber auch andere Methoden, um möglichst sicherzugehen, dass sich beim Mähen keine Kitze in den Feldern und Wiesen aufhalten. So können am Abend vorher Geräte aufgestellt werden, die durch Licht- und Tonsignale die Rehgeißen animieren, ihre Kitze aus diesen Bereichen zu führen. Entscheidend dabei ist, dass diese Geräte nur in der ersten Nacht sehr gut wirken, denn später tritt ein gewisser Gewöhnungseffekt ein. Es ist auch darauf zu achten, dass die Rehgeißen die Kitze in den Wald führen können und diese nicht in benachbarten Wiesen abgelegt werden, wo sie wieder gefährdet sind.
Aufbau auf Mähwerk
Es gibt aber auch Vorrichtungen, mit denen Mähwerke bestückt werden können, deren Wirksamkeit jedoch sehr unterschiedlich ist. Je nach Höhe des Grases und Alter der Kitze sind diese Vorrichtungen bedingt geeignet, Rehkitze aufzuschrecken und zur Flucht zu bewegen. Sehr junge Kitze reagieren oft nicht und sehr hohes Gras animiert die Kitze, in Deckung zu bleiben. Es gibt aber auch bereits Aufbauten, die die Rehkitze erkennen und die Mähwerke anhalten. Diese Geräte sind sehr wirksam, allerdings nicht gerade billig.
Zu empfehlen ist auf jeden Fall das Anmähen der Wiesen, indem außen herum ein Streifen am Abend vor der eigentlichen Mahd gemäht wird. Rehgeißen empfinden das insbesondere in der Nähe von Wald als so große Störung, dass sie ihre Kitze aus der Wiese holen. Garantie auf eine Wiese ohne Rehkitze ist das aber leider nicht. Weiters sollte grundsätzlich eine Wiese von innen nach außen gemäht werden, damit die Wildtiere zur Flucht in den angrenzenden Wald animiert werden.
Zusammenarbeit notwendig
Entscheidend bei der Rettung von Rehkitzen ist sicher eine gute Zusammenarbeit zwischen Grundeigentümern und Jägern. Die Grundeigentümer wissen aus Erfahrung sehr gut, welche Wiesen von den Rehgeißen zum Setzen ihrer Kitze bevorzugt werden. Außerdem bestimmen die Grundeigentümer den Mähzeitpunkt, der in vielen Fällen ausreichend Zeit gibt, die Wiesen nach Rehkitzen abzusuchen oder diese vorher zu vergrämen. In manchen Fällen wird der Mähzeitpunkt sicher so kurzfristig entschieden, dass eine Suche nicht mehr möglich ist.
Wünschenswert wäre es, dass Landwirte die Reihenfolge des Mähens ihrer Wiesen so wählen, dass möglichst viele Rehkitze verschont bleiben. Und für die Zusammenarbeit zwischen Grundeigentümern, Jägern und Drohnenpiloten bieten die neuen Kommunikationsplattformen wie Whats-App eine sehr gute Basis für die Organisation von örtlichen Einsatzgruppen.
Wünschenswert wäre es, dass Landwirte die Reihenfolge des Mähens ihrer Wiesen so wählen, dass möglichst viele Rehkitze verschont bleiben. Und für die Zusammenarbeit zwischen Grundeigentümern, Jägern und Drohnenpiloten bieten die neuen Kommunikationsplattformen wie Whats-App eine sehr gute Basis für die Organisation von örtlichen Einsatzgruppen.