Patchwork im Lungauer Kuhstall – Weberbauer in Unternberg
„Bei Arbeitsspitzen packt auch meine Familie mit an. Im Gegenzug helfe ich auch am Heimbetrieb mit. In Göriach bewirtschaften meine Eltern einen Hof mit weiteren 30 Stück Milchvieh“, schildert Manuel die gut funktionierende Zusammenarbeit.
Der Junglandwirt hat mit mittlerweile 60 eigenen Milchkühen allerhand zu tun. So hat sich der Rinderbestand seit dem Stall-Neubau 2005 verdoppelt, das Gebäude ist nun entsprechend ausgelastet. Beim Bau wurde der Fokus ganz klar auf das Tierwohl gesetzt. Tiefboxen mit Stroh-Kalk-Matratze und eine Schrapperentmistung sowie Gummimatten im gesamten Stallbereich waren die Folgerung. „Mein Ziel ist ein möglichst hohes Tierwohl“, beschreibt Manuel, der für sein Stall-Handling schon zweimal mit dem Managementprofi ausgezeichnet wurde.
Seine Herde besteht zu zwei Drittel aus Holsteinkühen. Die restlichen Tiere sind Fleckvieh mit Red-Friesian-Anteil. Aufgrund der Robustheit und der problemlosen Haltung will der Lungauer das Augenmerk generell mehr auf das Fleckvieh legen. Hinsichtlich der Fütterung hat man sich für eine Totalmischration entschieden. Diese besteht aus Grassilage aller vier Schnitte, Kraftfutter, Mineralstoffen und teils Silomais. Ein „Butler“ schiebt das Futter regelmäßig an.
Die Kälber werden mittels Milchtaxi und Sauertränke versorgt. Stierkälber finden über einen Händler Absatz. Die weiblichen Tiere werden hingegen für die Aufzucht zu Partnerbetrieben ausgelagert. Anschließend verkauft man einen Teil der Kalbinnen direkt ab Hof oder auch über die Versteigerungen in Maishofen. „Dass beim ‚Weber‘ so viele Hände mitwirken, bedarf natürlich einer guten Kommunikation. Gleichzeitig gewinnt man aber an Flexibilität“, freut sich der Betriebsführer über die gelingende Teamarbeit.
Betriebsspiegel
Betrieb: 40 ha Grünland (davon 35 ha viermähdig), 60 Milchkühe, Mitglied AK Milch, AK-Unternehmensführung; Heimbetrieb: Schneiderbauer in 5574 Göriach, 20 ha Grünland, 30 Milchkühe