Mit alten Obstsorten in die Zukunft: Oberald – Hof der alten Sorten in Anthering
Auf dem „Hof der alten Sorten“ dreht sich seit Jahrzehnten alles rund um den Erhalt alter Sorten. Vorgänger Gottfried Weilbuchner hat sich damals auf den Fortbestand von alten Landgetreidesorten spezialisiert. Dieses Erbe führen der ehemalige Unternehmer Alexander Diethard und seine Frau Christine weiter. Der Philosophie des Oberwaldgutes fügten die beiden ihre Passion –
den Fortbestand alter Obstsorten – hinzu.
Vor rund zwei Jahren öffnete die einzige bäuerliche, biologische Obstbaumschule im Bundesland Salzburg ihre Pforten. Äpfel, Birnen, Zwetschken, Kirschen und Marillen – Alexander und Christine ziehen über 1.400 Stämme von rund 250 verschiedenen alten Sorten auf. Ein weiteres Ziel der Quereinsteiger ist, eine „Salzburger Obstgenbank“ aufzubauen, die unter anderem den „Salzburger Rosenstreifling“, den „Salzburger Rosmarin“ oder die „Salzburger Birne“ umfasst. „Mit Bäumen in einer typischen Streuobstwiese geht Biodiversität einher. Bäume sind die besten Insektenhotels. Dadurch kommen die Vögel und andere Tiere“, ist sich Alexander sicher und fügt hinzu: „In puncto Klimawandel sorgen Obstbäume für Beschattung und können Wasser aus tieferen Schichten ziehen. Es fällt auf, dass alte heimische Sorten widerstandsfähiger gegen äußere Witterungseinflüsse sind.“ Zwischen den Ackerflächen werden Obstbäume gesetzt, die die beschriebenen Punkte erfüllen.
Vor rund einem Jahr gründeten die Hofübernehmer einen Verein, der sich die traditionelle Bearbeitung der Äcker und des heimischen Obstes auf die Agenda geschrieben hat. Das gemeinsame Produzieren von Säften, Marmeladen, Essigsorten u. v. m. steht hierbei im Vordergrund. „Egal ob am Feld, im Obstgarten oder bei der Obstpresse: Uns ist es wichtig, dass altes Ver- und Bearbeitungswissen in der Praxis und Theorie weitergegeben und gelehrt wird, sodass es nicht in Vergessenheit gerät“, so die Gründer des Vereines.
Ab Allerheiligen können die ein- bis zweijährigen Obstveredelungen wurzelnackt abgeholt werden. „Uns freut es, dass auch immer mehr Landwirte das Ökosystem Streuobstwiese wieder schätzen und mehr Obstbäume gesetzt werden“, zeigen sich Alexander und Christine stolz.
Betriebsspiegel
Familie: Alexander Diethard, (40), ehem. Unternehmer, Baumwart und Pomologe in Ausbildung; Christine Diethard (40), HBLA-Absolventin, gelernte Bankkauffrau; Emilia (10); Rafaela (7); Cassian (4)
Betrieb: 3,3 ha mehrmähdiges Grünland, 3 ha Weide, 4,2 ha Acker, 1 ha Streuobstwiese,
0,2 ha Baumschule mit rund 1.400 Obstbäumen; 3 ha Wald; 3 Pferde, 1 Pony, 20 Hühner und 5 Laufenten
Adresse: Familie Diethard, Hof der alten Sorten, Wald 1, 5102 Anthering, Tel. 0664/2025679, info@hofderaltensorten.at