Landwirtschaftskammer Salzburg beschließt Sparbudget für 2026
Die Vollversammlung der Landwirtschaftskammer Salzburg hat heute am Heffterhof in Parsch den Finanzplan für 2026 verabschiedet. Er sieht Ausgaben von insgesamt 16,2 Millionen Euro vor. Das Betriebsergebnis wird mit etwa 70.000 Euro leicht negativ ausfallen, der Bilanzverlust beträgt trotz erheblicher Einsparungen voraussichtlich 480.000 Euro. Der Voranschlag wurde mehrheitlich mit einer Gegenstimme des UBV und drei Stimmenthaltungen beschlossen.
Der neue Kammeramtsdirektor Mag. Franz Wieser betonte bei der Präsentation, dass der Jahresvoranschlag vorsichtig kalkuliert sei: „Es ist ein Budget mit Bodenhaftung, das uns allen viel abverlangen wird. Im Fokus stehen deutliche Einsparungen beim Personal. Konkret sollen etwa sechs Dienstposten wegfallen, indem ausscheidende Mitarbeiter nicht nachbesetzt werden. Auch die Reisekosten werden um mehr als ein Drittel gekürzt, die Entschädigungen für Funktionäre werden nicht erhöht.“
2026 die Kostenbremse stärker anziehen
Wieser kritisierte, dass die vorherige Kammerführung das strukturelle Defizit der LK nicht rechtzeitig angegangen sei. Rund 70 % der Ausgaben entfallen auf das Personal, und die Einnahmen konnten mit den Gehaltssteigerungen 2023 und 2024 nicht mithalten. Einmaleffekte wie die Auflösung von Rücklagen, eine Nulllohnrunde oder Zuschüsse des Landes retteten zwar die letzten Jahresabschlüsse, verbesserten aber die Finanzlage nicht nachhaltig. „Wir müssen daher nächstes Jahr die Kostenbremse stärker anziehen“, sagte Wieser.
Es gibt im Budget aber auch sehr erfreuliche Entwicklungen. So wird der Heffterhof heuer erstmals ein positives Bilanzergebnis erzielen und auch im kommenden Jahr einen finanziellen Beitrag zum Kam- merbudget leisten. Wieser: „In dieser Tonart wird es weitergehen. Es ist uns in den vergangenen Monaten gemeinsam mit der Führung des Heffterhofes gelungen, den Geschäftsbetrieb weiter zu optimieren und die Grundlage für positive Betriebsergebnisse zu schaffen. Jetzt den Heffterhof zu verkaufen – so wie dies die Opposition fordert – wäre ein Schuss ins eigene Knie.“
Bezirksbauernkammern bleiben bestehen
Im Voranschlag ist klar die Sicherung der Leistungen für die Landwirtinnen und Landwirte oberste Priorität. LK-Präsident Rupert Quehenberger: „Trotz der Herausforderungen haben wir im Vorstand einstimmig beschlossen, die fünf Bezirksbauernkammern zu erhalten. Sie sind wichtige Anlaufstellen vor Ort, und der persönliche Kontakt zu unseren Mitgliedern ist uns wichtig. Wenn der Unabhängige Bauernverband fordert, radikal 20 % des Personals einzusparen, dann soll er bitte auch dazusagen, welche zwei von den fünf Bezirksbauernkammern wir zusperren sollen. Alles andere wäre bei diesem radikalen Schnitt utopisch.“
Für den LK-Präsidenten ist es auch fahrlässig, die finanzielle Situation der Kammer ständig schlechter darzustellen, als sie tatsächlich ist. Quehenberger: „Wir haben zeitgemäße Gebäude und Arbeitsplätze für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschaffen. Ja, dafür haben wir auch eine Finanzierung in Anspruch genommen. Das machen viele erfolgreiche Unternehmen und Privatpersonen ebenso. Diesen Schulden stehen Immobilien gegenüber, die das Mehrfache dieser Kredite wert sind.“
Der Präsident abschließend: „Jede Bäuerin und jeder Bauer weiß, dass der Verkauf von Grund und Boden nur kurzfristig finanzielle Luft verschafft. Wir werden daher gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Budget der Kammer langfristig auf gesunde Beine stellen, ohne das gesamte Familiensilber zu verscherbeln.“