Kinder erzählen Stille-Nacht-Geschichte
Im Jänner 2023 entstand ein Exposé: „Die kindgerechte Geschichte zum Weihnachtslied finden“. Es wurde das Ziel formuliert, „mit einer wissenschaftlichen Herangehensweise die ‚Story zum Lied‘ zu finden“. Damit sollten neue Erzählungen an die Stelle alter, falscher Storys treten wie jene von der Maus und dem Orgelbalg, die eine US-Journalistin erfunden hat.
Lied und seinen Hintergrund kindgerecht aufbereiten
Josef Bruckmoser schreibt: Das Weihnachtslied „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ sei Ausdruck vieler Sehnsüchte. „Text und Melodie vermögen eine breite Resonanz auszulösen“, so Vizepräsident Standl. „Es ist die Botschaft eines Liedes, das die Menschen dieser Welt berührt. Es ist die auf eine Kurzform gebrachte Botschaft für Frieden und seelisches Wohlbefinden. Viele Menschen wollen dieser Botschaft auf den Grund gehen und besuchen die Gedenkstätten. Mit der Gestaltung dieser Orte haben die Stille Nacht Gesellschaft und die 14 Stille-Nacht-Gemeinden bereits vieles zur authentischen Tradierung des Liedes beigetragen.“ Jetzt gehe es insbesondere darum, das Lied und seinen Hintergrund in kindgerechten Erzählungen aufzubereiten. Vorbild und Anhaltspunkt könnte der Beitrag von Hermann Regner aus Salzburg beim Symposium „175 Jahre Stille Nacht! Heilige Nacht!“ im Jahr 1993 sein. Dort stellte der Referent die Frage: „Wo lernen unsere Kinder Stille Nacht – im Supermarkt, zuhause oder in der Schule?“
Schulprojekt
Ausgehend von diesem Exposé wurde ein Schulprojekt „Kinder erzählen Kindern die Geschichte von Stille Nacht“ für die 3., 4. und 5. Schulstufe entwickelt. Anregungen von Lehrpersonen haben dazu geführt, dass auch die 6. Schulstufe bzw. die 1. Klasse Mittelschule mit einbezogen wurde. Das Ziel war die authentische und kindgerechte Vermittlung des Weihnachtsliedes und seiner Tradition im weihnachtlichen Festkreis.
Noch kein Buch von Kindern für Kinder zu Stille Nacht
In einer gemeinsamen Projektgruppe der Stille Nacht Gesellschaft unter der Leitung von Vizepräsident Mag. Josef Bruckmoer, und der Universität Mozarteum unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Michaela Schwarzbauer wurden mehr als 30 Kinderbücher zum Thema „Stille Nacht“ untersucht. Auffallend war, dass es kein Buch gibt, in dem Kinder die Geschichte von „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ für Kinder erzählen. Aus dieser Erkenntnis wurde die Idee für das Schulprojekt „Kinder erzählen Kindern die Geschichte von Stille Nacht“ geboren. Lehrerinnen und Lehrer der 3. und 4. Klassen Volksschule sowie der 1. Klasse Mittelschule wurden eingeladen, mit ihren Kindern Geschichten und Zeichnungen zur Geschichte von „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ zu erarbeiten.
Erste spirituelle Ansätze entwickelt
Die beiden Fachinspektorinnen der Bildungsdirektion hoben in ihrem Grußwort das Ziel der Religionspädagogik hervor, die Schülerinnen und Schüler darin zu unterstützen, erste spirituelle Ansätze zu entwickeln und zu entfalten. Je tiefer ein Mensch sehen und hören lerne, desto wacher werde er für Zusammenhänge und Hintergründe. So wachse in ihm die Fähigkeit, den Ereignissen den rechten Platz zuzuweisen und die Menschen und Situationen auf ihre Substanz und ihre tiefste Motivation hin anzuschauen und sie zu verstehen.
Das Lied aus vielen Blickwinkeln beleuchtet
Hier setze die Vernetzung mit dem Lied „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ an, stellten die beiden Fachinspektorinnen fest. „Dieses wunderbare Weihnachtslied, das um die Welt geht, kann in den Schülerinnen und Schülern die Erfahrung von Geborgenheit in der Familie, aber auch die Erfahrung von Feierlichkeit und Erwartung und das Staunen über das Unbegreifliche emotional gegenwärtig setzen. Bei der Durchsicht der bearbeiteten Texte und Bilder waren die Betreffenden zutiefst berührt, aus wie vielen Blickwinkeln das Lied und die Geschichte rund um Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber beleuchtet und verfeinert wurden.“
Das Lied der Hoffnung
Ein Schüler schrieb treffend über die Wirkung von „Stille Nacht! Heilige Nacht!“: „Tretet näher, etwas Hoffnung soll durch diese Blätter in die Welt gelangen“, und führte weiter aus: „Sie begannen zu singen. Es war wunderschön. Ich spürte ein Kribbeln im Bauch und auf einmal fühlte ich mich frei. Seitdem freue ich mich immer auf Weihnachten und hoffe, dass das Lied immer Hoffnung bringt in allen Situationen, in die du kommst. Denk immer daran, wie viel Hoffnung du anderen geben kannst.“
Broschüre
Das Vorhaben war, die geeigneten Einsendungen möglichst umfassend in einer Broschüre zu veröffentlichen. Aufgrund der überwältigenden Anzahl von eingereichten Texten und Zeichnungen der Kinder musste die Stille Nacht Gesellschaft jedoch eine Auswahl treffen und sich die Redaktion der Broschüre vorbehalten.