Kapuzinerkresse: Zierde, Heilpflanze und Würzkraut in einem
Zweifellos zählt die Kapuzinerkresse zu den optisch und kulinarisch interessantesten Blüten des Herbstgartens. Obwohl sie erst seit etwa 400 Jahren aus dem tropischen Südamerika nach Europa gebracht wurde, gilt die Kapuzinerkresse als klassische Bauerngarten- und Balkonpflanze. Und bei ihr sind Schönheit und vielfältige Nützlichkeit wohl vereint. Schon die runden, lebhaft grünen Blätter, deren Stängel lotosblumenähnlich in der Blattmitte angesetzt sind, sind unverwechselbar und, wenn morgens glitzernde Wasserperlen auf ihren liegen, von berührender Schönheit. Aber natürlich sind es vor allem die orangegelben, gelben oder leuchtend rotorangen, eigentümlich geformten Blüten, die den Blick auf sich ziehen.
Beste Wirkung nach frischer Ernte
Schon früh galt die Kapuzinerkresse als wirksames Mittel bei Skorbut und tatsächlich enthält sie genauso viel Vitamin C wie Sanddornfrüchte. Es gilt mittlerweile als erwiesen, dass Kapuzinerkresse antibiotisch und antiviral wirkt. Allerdings hilft diese Pflanze am Besten frisch geerntet, jede Verletzung bei der Ernte, aber auch Trocknung führen dazu, dass sich die leicht flüchtigen, schwefelreichen Wirkstoffe verflüchtigen. Die Schwefelsubstanzen werden von unserem Körper schon in den obersten Darmabschnitten aufgenommen und stören somit die Darmflora nicht und verlassen unseren Körper, indem sie großteils über die Lunge ausgeatmet werden. Daher sind sie bei Atemwegsinfektionen hochwirksam! Aber auch bei Blaseninfekten ist die Kapuzinerkresse sehr gut, denn ihre Schwefelverbindungen sind wärmend und desinfizierend.
Blüten im Ganzen verwenden
Von der Kapuzinerkresse können alle oberirdischen Pflanzenteile gegessen werden, frisch können fein geschnittene Blätter als Gewürz für Salate, Aufstriche oder Suppen verwendet werden. Gleiches gilt für die äußerst dekorativen Blüten, die unbedingt im Ganzen verwendet werden sollen. Blütenknospen und junge Samen können wie Kapern zubereitet werden: Über Nacht werden sie in Salz gelegt, dann lässt man sie abtropfen, legt sie in guten Gewürzessig (der mit Estragonblättern, Piment oder Senfkörnern versetzt wurde) und lässt sie einige Wochen ziehen. Sowohl aus kulinarisch-optischer als auch aus pflanzenheilkundiger Betrachtung lohnt es sich auf alle Fälle, ab und zu Kapuzinerkresse auf den Tisch zu bringen und bei Halskratzen in den Garten zu gehen, um sie direkt aus dem Beet zu essen.
Übrigens soll Kapuzinerkresse unter Obstbäume gepflanzt werden, damit diese gesund, robust und schädlingsfrei bleiben. Der pikante, etwas scharfe Geschmack der Kapuzinerkresseblüten eignet sich hervorragend für herzhafte Salatzubereitungen. Interessant, dass dabei die helleren Blüten weniger scharf sind als die dunklen. Die einzelnen Blüten können auch gut mit cremigen Füllungen versehen werden, etwa mit Kren-Topfen- oder Blauschimmelkäsecreme. Zu Süßem passen die pikanten Blüten ebenso.
Eine einjährige Pflanze
Kapuzinerkresse ist einjährig, es gibt sie in vielen verschiedenen Züchtungen und Farbkombinationen. Samen der einjährigen Kapuzinerkresse (Tropeaolum majus) sind in fast jedem Gartenfachgeschäft erhältlich und manchmal genügt die einmalige Aussaat, da sich die Pflanzen untereinander kreuzen und an geschützten Standorten selbst aussäen. Wer viele verschiedene Farben kombiniert, kann mit farbenfrohen Kreuzungen rechnen. Die rankenden Sorten passen sehr gut in sogenannte Erdbeertöpfe, aus denen sie kaskadenartig herauswuchern. Neben der rankenden Kapuzinerkresse gibt es noch andere Arten mit essbaren Blüten:
Tropeaolum minus wächst buschig, ohne Ranken; Tropeaolum tuberosum hat wunderschöne franselige, gelbe Blüten und essbare Knollen; Tropeaolum pentaphyllum bringt neben den essbaren Blüten und Blättern auch delikate Früchte hervor und wird in Brasilien und Chile kultiviert. Sie ist auch zur Balkonbegrünung hervorragend geeignet.
Extra-Tipp
Um einen immunsystemstärkenden Tafelessig herzustellen, Blüte und Blatt in Apfelessig einlegen.
Herbstliche Kapuzinerkresse-Törtchen
Für die Creme:
Für die Fertigstellung:
Zubereitung
Für die Creme werden alle Zutaten in einer Schüssel gut vermischt und mit der fein gehackten Petersilie verrührt, mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt und kühlgestellt. Die Brotscheiben werden getoastet und daraus mit Hilfe eines Glases oder Keksausstechers zwölf Kreise mit etwa 8 cm Durchmesser ausgestochen, davon jeweils drei mit der Creme bestrichen und aufeinandergesetzt. Dann werden die Törtchen rundherum mit der restlichen Creme bestrichen und mit den bunten Blüten belegt und serviert.
- Ca. 400 g
- grob geraspelte Karotten und Pastinaken
- 4 EL Mayonäse, 300 g Crème frâiche
- Salz, weißer Pfeffer
- 2 EL gehackter Dill, 2 EL Kapern
- 1 Sträußchen Petersilie
Für die Fertigstellung:
- 12 Scheiben Vollkorntoast
- 2 Handvoll Kapuzinerkresseblüten und 12 schöne Blätter
Zubereitung
Für die Creme werden alle Zutaten in einer Schüssel gut vermischt und mit der fein gehackten Petersilie verrührt, mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt und kühlgestellt. Die Brotscheiben werden getoastet und daraus mit Hilfe eines Glases oder Keksausstechers zwölf Kreise mit etwa 8 cm Durchmesser ausgestochen, davon jeweils drei mit der Creme bestrichen und aufeinandergesetzt. Dann werden die Törtchen rundherum mit der restlichen Creme bestrichen und mit den bunten Blüten belegt und serviert.