08.03.2023 | von Christina Sendlhofer, Rinderzucht Salzburg
Eine zum Bersten volle Maishofener Versteigerungshalle, gespickt mit einer Auswahl fabelhafter Original Pinzgauer- und Pinzgauer-Jungkühe, und mittendrin der neue Obmann, der just an diesem Tag seinen 20. Geburtstag feierte.
Gabriel Riedlsperger brachte in der Begrüßung schon zum Ausdruck, dass der größte Lohn der wochenlangen Vorbereitung im Zustrom der begeisterten Züchterfamilien liege, die mit ihrem Dabeisein nicht nur das Interesse an der Rinderzucht unterstrichen, sondern im Besonderen Wertschätzung für die Arbeit der Jungzüchter vermittelten.
„Was wir hier sehen, ist das Hochamt der Rinderzucht, organisiert von unserer Jugend, die die Zukunft der Landwirtschaft ist“, so die Grußworte von Landesrat Sepp Schwaiger, der das enorme Engagement dieser Jungzüchtergemeinschaft hervorhob.
Beeindruckende Qualität im Ring
Nach der berührenden Eröffnung durch zehn Bambini, die lange schon zu einem unverzichtbaren Element bei Rinderschauen zählen, gehörte die Bühne insgesamt 40 Jungkühen, die in beeindruckender Weise die Qualität an Original Pinzgauer- und Pinzgauer-Jungkühen unter Beweis stellten.
Hannes Schreder, der seine Funktion als Preisrichter in souveräner Manier meisterte, zollte den Züchtern größte Anerkennung für die Qualität der präsentierten Jungkühe.„Dieses Halbfinale ist fast ein Finale, bei dieser Auswahl an Kühen“, lautete die euphorische Meinung eines Fachmannes, dessen Leidenschaft für die Rinderzucht eine nicht zu übersehende ist.
Euterchampion für Bella und Moaster
Die ersten großen Entscheidungen hatte Schreder in der Wahl der beiden Eutersiegerinnen – Original Pinzgauer und Pinzgauer – zu treffen und belohnte die fantastisch beeuterte Bella (V. Power Red) von Wolfgang Porsche, Schüttgut in Zell am See, mit dem verdienten Pinzgauer-Euterchampionstitel. Bei den Original Pinzgauern hieß der Euterchampion Moaster (V. Ratsherr) von Gerhard Innerhofer, Einödberg in Mittersill, die mit einem sehr feinen, hoch und breit angesetzten Euter zu begeistern wusste.
Begeistert zeigte sich auch Hannes Hofer, Obmann der Arge Pinzgauer sowie des Fachausschusses, über den enormen Zuchtfortschritt der vergangenen Jahre. „Wenn ich mich erinnere, wie wir vor 15 Jahren das erste Jungkuhchampionat veranstaltet haben und sehe, welche Kühe heute im Ring stehen, dann ringt es mir ein großes Staunen ab“, lauteten die Worte eines engagierten Funktionärs, der auch selber in der Rolle des Ausstellers war.
Je vier Kühe rangen um Jungkuhchampion
An Spannung kaum zu überbieten waren die beiden Finale mit einer traumhaften Besetzung von jeweils vier hochkarätigen Jungkühen, die um die großen Titel der Jungkuhchampions 2023 ritterten.
Den Anfang machten die Pinzgauer und der Jubel schien beinah grenzenlos zu sein, als Hannes Schreder der am weitesten gereisten Jungkuh den Siegertatsch verpasste – Paris (V. Arino Red) von Gabriele Wienerroither in Attnang-Puchheim und an der Hand von Karin Eckerstorfer durfte sich als Pinzgauer-Jungkuhchampion 2023 feiern lassen.
Eine Draufgabe für den Euterchampionstitel gab es für Bella (V. Power Red) von Wolfgang Porsche, Schüttgut in Zell am See – sie imponierte auch in ihrer perfekten Erscheinung und krönte sich mit dem Reservesieg.
Hochspannung war im Grande Finale der schönsten reinrassigen Kühe geboten und Thomas Foidl konnte sein Glück kaum fassen, bei seinem ersten Auftritt derart belohnt zu werden – riesengroß die Freude, als Lady (V. Gerwin) von Rosemarie und Josef Foidl, Areit, Piesendorf, als Original Pinzgauer-Jungkuhchampion 2023 betitelt wurde.
Als Reservesiegerin durfte sich die jüngste der reinrassigen Jungkühe – Fichte (V. Liftler) von Petra und Michael Schiefer, Holzmann, Flachau – feiern lassen, sie beeindruckte nicht nur mit ihrer Harmonie und Jugendlichkeit, sondern auch mit ihrer Korrektheit und ihrem Potenzial, welches auf eine großartige Zukunft hoffen lässt.
Championswahl der Tauernschecken-Ziegen
Unbedingt aufwertend und zugleich erfrischend war die Beteiligung der Tauernschecken-Ziegen, die anhand der zwanzig präsentierten Jungziegen den Zuchtfortschritt dieser schönen Gebirgsziegenrasse widerspiegelte. Alexander Faserl, selbst passionierter Ziegenzüchter aus Gallzein/T., würdigte in seiner Aufgabe als Preisrichter das hohe Niveau der Ausstellungstiere. Am Ende galt es auch für Faserl aus den vier besten Ziegen die Sieger zu ermitteln und er kürte Leonie (V. Gladiator) der Zuchtgemeinschaft Seber in Hollersbach zur Gesamtsiegerin vor Goldi (V. Aaaron) von Josef Reiter in Jochberg.
Für glückliche Gewinner sorgte einmal mehr die Tombola, so durfte Ringman Andreas Hofer den Hauptpreis mit nach Hause nehmen – ein genetisch hochwertiges, reinrassiges Zuchtkalb aus Makellos x Lenz (Z. Hermann Esterbauer, Oberklamm, St. Veit/Pg.), das die Nordtiroler Pinzgauerzucht künftig verstärken darf!