Fulminante Salzburger Landesschau der Noriker, Haflinger und Warmblüter
Die Jubliläen „240 Jahre organisierte Pferdezucht in Salzburg“ und „90 Jahre Hengstaufzuchthof Stoissen“ wurden in gebührender Form mit einer Landesschau der Sonderklasse gefeiert, denn erstmals gab es eine rassenübergreifende Landesschau mit den Rassen Noriker, Haflinger und Warmblut. Diese Schau wurde in Eigenregie durch die Salzburger Pferdezüchter veranstaltet und so waren über 200 Helfer im Einsatz, die für eine reibungslose Abwicklung sorgten.
Der Wettergott meinte es am Samstag leider nicht allzu gut mit den Salzburger Pferdezüchtern. Es konnte dennoch ein geordneter und reibungsloser Ablauf gewährleistet werden und die Unterbringung der Stuten in den Stallungen trug das Ihre zur hervorragenden Stimmung bei allen Teilnehmern bei. Am Samstag wurden die Noriker- und Haflinger-Mutterstuten sowie die Warmblutstuten auf drei Ringen beurteilt.
Der Sonntagvormittag stand ganz im Zeichen der Galtstuten, bevor es ab 13 Uhr bei einer hervorragenden Publikumskulisse um die Entscheidungen in den einzelnen Gruppen ging. 39 Norikerstuten aus 13 Gruppen, 24 Haflingerstuten aus acht Gruppen und sechs Warmblutstuten aus drei Gruppen wurden vorgestellt und gekonnt von Dipl.-Ing. Hans Wieser, Ing. Andreas Höllbacher und Ing. Walter Werni kommentiert, bevor es zum großen Finale, zur Ermittlung der Landessiegerstuten, gekommen ist.
Bei den Noriker- und Haflingerstuten wurde jeweils eine Landessiegerin „jung“ bis neunjährig und eine Landessiegerin „alt“ ab zehn Jahren ermittelt.
Landessieger Noriker
Den Titel Landessiegerin in der Kategorie „jung“ bei den Norikern konnte die Staatsprämienstute Steger-Melli nach Pramau Vulkan XVII von Johann Herzog, vlg. Untersteg in Maria Alm, für sich beanspruchen. Die von Josef Seidl, vlg. Schörghofbauer aus Vigaun, gezüchtete vierjährige Dunkelfuchsstute überzeugte durch ihren überragenden Rasse- und Geschlechtstyp, ihr hervorragendes Gebäude und ihr sehr korrektes, stabiles und gut textiertes Fundament.
In der Kategorie „alt“ war der Landessieg 2019 der bereits 19-jährigen Nöckler-Pia nach Engelbert Vulkan XV nicht mehr zu nehmen.
Die von Franz Nagl, vlg. Neuhausbauer aus Filzmoos, gezüchtete und im Besitz von Martin Lanner aus Dorfgastein stehende dunkelbraune Stute bestach die Kommission durch ihre hervorragende Zuchtleistung von 14 registrierten Fohlen und präsentierte sich dabei noch jung wirkend, frisch und agil, mit einer sehr guten Trabbewegung, hervorragenden Körperverbindungen, einem nahezu perfekten Gebäude und sehr viel Ausdruck und Charme.
Landessieger Haflinger
Bei den Haflingerstuten darf den Titel Landessiegerin 2019 in der Kategorie „jung“ die fünfjährige Staatsprämienstute Meily-Ri für sich beanspruchen. Die aus dem Zuchtstall von Johann und Nicole Riedlsperger,
vlg. Tennstall aus Viehhofen, kommende Walzertraum-Tochter brachte sehr viel Modernität und Leichtigkeit mit und musterte sich mit einer überragenden, sehr elastischen und schwebenden Trabbewegung.
In der Kategorie „alt“ überzeugte die zehnjährige, in Holland gezüchtete Aciliano-BE-Tochter Bixente die Kommission und erhielt die Auszeichnung Landessiegerin 2019. Die im Besitz von Heinrich Pichler, vlg. Weissmaierhof in Niedernsill, stehende Verbandsprämienstute strahlte sehr viel Mütterlichkeit aus und beeindruckte im Seitenbild durch ihre hervorragenden Körperverbindungen und ein sehr korrekt gestelltes, im Bewegungsablauf sehr aktives und gut abfußendes Hinterbein.
Landessieger Warmblut
Bei den drei- und vierjährigen Warmblutstuten erzielte die erst dreijährige Corazon v. Casino Grande aus der Zucht und im Besitz von Christian Rainer, vlg. Melcham in Maria Alm, den Gruppensieg. Die kompakt konstruierte und mittelrahmige Stute konnte durch ihr sehr solides und korrektes Fundament und ihre für eine springbetont gezogene Stute sehr ansprechende Trabbewegung überzeugen.
Der Gruppensieg bei den fünf- bis zehnjährigen Warmblutstuten ging abermals an den Zuchtstall von Christian Rainer, vlg. Melcham in Maria Alm. Seine schwarzbraune, fünfjährige Fiderbach-Tochter Finesse überragte die Konkurrenz durch sehr viel Rahmen und Linie, gepaart mit einem hervorragenden Ausdruck und Charme sowie einer sehr groß angelegten, raumgreifenden und äußerst schwungvollen Trabbewegung. Zur besonderen Freude ihres Züchters und Besitzers Benedikt Rainer aus Maishofen kürte sich die 14-jährige Frenci von French Kiss zur Gruppensiegerin in der Gruppe der zehnjährigen und älteren Warmblutstuten. Sie war bereits als Vierjährige Bundeschampionesse und kann noch immer mit ihrer dominanten Erscheinung, ihrem hervorragenden Seitenbild und ihrer sehr leichtfüßigen und elastischen Bewegungsdynamik beeindrucken.
Seit den letzten Landesschauen vor elf bzw. zwölf Jahren ist ein deutlicher Zuchtfortschritt und qualitativer Aufwärtstrend ersichtlich und somit darf seitens der Verbandsleitung allen Züchterinnen und Züchtern zu ihrem Engagement und zu ihren Leistungen gratuliert werden!