Erntequalitäten variieren 2023 bei guten Mengen stark
Grassilage 2023
- Hohe Energiegehalte bei Grassilage: Im Großen und Ganzen sind die Grassilagen aus dem Jahr 2023 gut gelungen. Der Fasergehalt liegt genau im Zielbereich und zeigt, dass zeitgerecht geerntet wurde. Eine Herausforderung zeigt der Rohproteingehalt. Aufgrund der Kältephase war dieser für den ersten Aufwuchs gering. Steht hier kein weiterer Eiweißträger zur Verfügung, muss die Ration angeglichen werden. Der Wasseranteil im Futter übt einen starken Einfluss auf die Konservierung und Haltbarkeit aus. Um eine möglichst rasche pH-Absenkung über die Milchsäuregärung zu erreichen, wird ein Trockenmasseanteil von 300 bis 400 g/kg Frischmasse angestrebt. Dieser ist in den vorliegenden Proben in einem guten Bereich. Hohe Trockenmasseanteile in Kombination mit hohen Zuckerwerten führen zu Nacherwärmungen in Fahrsilos und auf dem Futtertisch wegen zu wenig Gärsäuren im Silo.
- Calcium, Futterverschmutzung und Rohasche in der Norm: Calcium-Anteil passend: Der Calciumgehalt ist abhängig vom Gräser-Anteil, mit zunehmendem Gräser-Anteil sinkt der Calciumgehalt. Wird die Futterverschmutzung betrachtet, so zeigt sich ein positives Bild. Mit der Verschmutzung steigt neben dem Rohaschegehalt auch der Eisengehalt. Niedrige Rohaschegehalte führen auch zu einem erwünschten Gärverlauf mit über 80 % Milchsäure und möglichst keiner Buttersäure.
- P-Gehalt niedrig: In der Grassilage sollten 3,2 bis 3,7g pro kg TM P enthalten sein. Der P-Gehalt im Boden, die Düngung, der Pflanzenbestand sowie der Nutzungszeitpunkt beeinflussen den P-Gehalt im Grundfutter. Je jünger das Futter geerntet wird, desto höher sind die P-Werte im Futter.
Heuqualität 2023
Witterungsbedingt kam es oftmals zu einer verspäteten Ernte 2023, welche niedrigere durchschnittliche Energiegehalte zur Folge hat.
- Niedrige Rohprotein- und Energiewerte: Höhere Rohfaserwerte bedingen auch die niedrigen Rohproteingehalte und niedrige Energiegehalte bei allen Schnitten. Ein weiterer Grund für den niedrigen Rohproteingehalt ist auch in der kühlen Witterung im April zu suchen. Höhere Faseranteile verursachen auch eine Verringerung der Verdaulichkeit. Hohe Zuckergehalte: Daher bei der Rationsgestaltung darauf achten. In den folgenden Kastengrafikdiagrammen werden die Mittelwerte und Ausreißer-Punkte und Linien der einzelnen Schnitte von Heu und Grassilage bei Energie und Rohprotein deutlich hervorgehoben. Die Streuung bei Energie und den Rohproteingehalten bei Heu ist sehr hoch.
- Die Heuqualität ist von verschiedenen Faktoren abhängig: Zusammensetzung bzw. Verunkrautung des Bestandes auch haben einen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis. Weitere Faktoren sind hier Konservierungsverluste, Schnittzeitpunkt und Düngung. Durch die immer kürzeren Schönwetterphasen steigt die Abhängigkeit bei Heu von einer modernen Trocknungstechnik immer mehr.