Drahtwurmbekämpfung wird zur Herausforderung
Der Drahtwurm, die Larve des Schnellkäfers, stellt die Landwirtschaft zunehmend vor Probleme. Besonders in Kartoffel- und Maiskulturen verursacht er Schäden, doch auch weitere Kulturen sind betroffen. Derzeit helfen Schutzmethoden wie Saatfurchengranulate und Pyrethroidbeizen, die jungen Maispflanzen vor dem Drahtwurmbefall zu bewahren. Für eine langfristige Bekämpfung ist jedoch eine dauerhafte Strategie nötig, um die Drahtwurmpopulation nachhaltig zu reduzieren.
Das Schnellkäfer-Monitoring spielt dabei eine zentrale Rolle. Ziel des Projekts ist es, die Flugzeiten der Käfer zu beobachten und zu dokumentieren. In diesem Jahr haben Landwirtinnen und Landwirte mithilfe von Pheromonfallen an neun Standorten in Oberösterreich die Flugzeiten der Käfer aufgezeichnet. Das Drahtwurm-Monitoring ist unter diesem Link abrufbar: https://warndienst.lko.at/drahtwurm+2500++1075665+6637
Den Drahtwurm bekämpfen, wenn er am schwächsten ist
Seit dem Start des Monitorings im Jahr 2019 zeigen die Ergebnisse, dass die Käfer jährlich zu festen Zeiten verstärkt fliegen und in dieser Phase auch ihre Eier ablegen. Genau dann sind sie besonders empfindlich und können durch gezielte Bodenbearbeitung in der Eiablage gestört werden. Auf diese Weise lassen sich frisch geschlüpfte Larven frühzeitig bekämpfen. Die in Oberösterreich verbreiteten Schnellkäferarten erreichen ihren Flughöhepunkt meist zwischen Ende April und Ende Mai. Eine mechanische Bodenbearbeitung zu diesem Zeitpunkt ist beispielsweise bei Soja gut umsetzbar. Soja kann in Reihen gesät und gehackt werden oder bei Drillsaat mit dem Rollstriegel behandelt werden.
In manchen Gebieten tritt ein zweiter Flughöhepunkt von Mitte Juli bis Anfang August auf. Für diesen Zeitraum sind intensive Stoppelbearbeitung und eine spätere Aussaat der Zwischenfrucht sinnvoll, um den Drahtwurmbestand zusätzlich zu senken.
Langfristige Maßnahmen zur Drahtwurmbekämpfung
Die gezielte Störung der Käfer zur Eiablagezeit und die Bekämpfung junger Larven durch mechanische Bodenbearbeitung können langfristig dazu beitragen, den Drahtwurmbestand zu verringern. Diese Maßnahmen zeigen zwar nicht sofort Wirkung und ersetzen auch nicht den Einsatz von Saatfurchengranulaten oder Beizen in stark befallenen Flächen, sie sollten aber einen Beitrag zur Reduktion der Drahtwürmer bringen.
- Die genauen Standortergebnisse inklusive Interpretation sind im Standortbericht: Schnellkäfer-Monitoring als Download abrufbar.
- Falls Interesse an der Teilnahme am Monitoring besteht bitte unter folgender Tel.-Nr.: 050 6902 1405 melden.