Der Start ins Grünlandjahr: Weiden und Wiesen
Weidehaltung
Vorweide nicht verschlafen!
Die Vorweide ist bei jedem Weidesystem, mit Ausnahme der extensiven Hutweiden notwendig. Was hier versäumt wird, kann das gesamte Jahr über nicht mehr eingeholt werden! Die Vorweide beginnt in den Gunstlagen bereits im März, und sollte bis Ende April in den meisten Grünlandgebieten abgeschlossen sein, jedenfalls vor der Wachstumsexplosion im Frühsommer. Vorweide bedeutet, dass vor dem eigentlichen Weidebetrieb die Tiere auf das sehr junge Gras treffen, und die ersten Triebe verbeißen - "die Tiere gewöhnen sich an das Gras, und das Gras an die Tiere“. Dadurch gehen die Weidegräser vermehrt in die Bestockung, wodurch sich ein dichter Rasen bilden kann. Auf leichten Böden und in Gunstlagen beginnen bei entsprechender Bodenwärme und -Feuchtigkeit die Gräser und Kräuter sehr früh auszutreiben (Bild 1).
Die Vorweide ist bei jedem Weidesystem, mit Ausnahme der extensiven Hutweiden notwendig. Was hier versäumt wird, kann das gesamte Jahr über nicht mehr eingeholt werden! Die Vorweide beginnt in den Gunstlagen bereits im März, und sollte bis Ende April in den meisten Grünlandgebieten abgeschlossen sein, jedenfalls vor der Wachstumsexplosion im Frühsommer. Vorweide bedeutet, dass vor dem eigentlichen Weidebetrieb die Tiere auf das sehr junge Gras treffen, und die ersten Triebe verbeißen - "die Tiere gewöhnen sich an das Gras, und das Gras an die Tiere“. Dadurch gehen die Weidegräser vermehrt in die Bestockung, wodurch sich ein dichter Rasen bilden kann. Auf leichten Böden und in Gunstlagen beginnen bei entsprechender Bodenwärme und -Feuchtigkeit die Gräser und Kräuter sehr früh auszutreiben (Bild 1).
Auf günstigen Standorten beginnt somit bereits früh im Jahr die Nährstoffaufnahme und je nach Bewirtschaftungsintensität (4+ Nutzungen, Kurzrasenweiden) kann auch schon über eine Wirtschaftsdüngerausbringung nachgedacht werden. Auf kühlen, staunassen Böden sollte aber bis zur entsprechenden Bodenerwärmung zugewartet werden!
Kurzrasenweide: Bei der Kurzrasenweide werden 1 -3 Koppeln ständig bestoßen, bei einer Ziel-Wuchshöhe von etwa 7 cm das gesamte Jahr über. Bei Vollweide mit Rindern wird das bei einer Besatzstärke von etwa 0,2-0,4 GVE/ha erreicht, bei Halbtages- und Stundenweide entsprechend weniger. Dieses System ist bei Sommertrockenheit besonders anfällig, weshalb vermehrt zu Koppelweidesystemen geraten wird.
Koppelweide: Hier wird die Weidefläche nach der Vorweide in 4 bis 6 Koppeln eingeteilt, die in einem Abstand von 2 - 3 Wochen bestoßen werden (3 - 5 Tage je Koppel). Dadurch sollte bei Weideeintrieb eine Wuchshöhe von etwa 12 cm erreicht werden, wodurch mehr Vorrat auf der Fläche steht, und eine Überweidung der schmackhaften Weidegräser vermieden wird. Eine Englisch-Raygras (Lolium perenne)- Pflanze benötigt bei wüchsigen Bedingungen etwa zwei Wochen, um einen neuen Bestockungstrieb anzulegen. Ist der Verbiss häufiger, leiden die Pflanzen. Diese Werte sind als Richtschnur zu verstehen, zur Orientierung. In der Praxis schaut der Umtrieb jedes Jahr anders aus, je nach Witterung. Ein bis zwei Ersatzkoppeln auf den Mähwiesen sollten als Reserve jedenfalls angelegt werden. Meistens merkt man im Mai, ob die Witterung günstig verläuft, dann werden die Reserven nicht benötigt und es kann eine Koppel sogar aus dem Umtrieb genommen werden, um eine Düngung mit verdünnter Gülle durchzuführen. Nach einer Wirtschaftsdüngergabe sollte vier Wochen bis zur Nutzung gewartet werden, meistens wird die Koppel dann mit dem ersten Schnitt mitgemäht. Wird es trocken, können die Reservekoppeln nach dem ersten Schnitt in den Koppel-Umtrieb integriert werden.
Kurzrasenweide: Bei der Kurzrasenweide werden 1 -3 Koppeln ständig bestoßen, bei einer Ziel-Wuchshöhe von etwa 7 cm das gesamte Jahr über. Bei Vollweide mit Rindern wird das bei einer Besatzstärke von etwa 0,2-0,4 GVE/ha erreicht, bei Halbtages- und Stundenweide entsprechend weniger. Dieses System ist bei Sommertrockenheit besonders anfällig, weshalb vermehrt zu Koppelweidesystemen geraten wird.
Koppelweide: Hier wird die Weidefläche nach der Vorweide in 4 bis 6 Koppeln eingeteilt, die in einem Abstand von 2 - 3 Wochen bestoßen werden (3 - 5 Tage je Koppel). Dadurch sollte bei Weideeintrieb eine Wuchshöhe von etwa 12 cm erreicht werden, wodurch mehr Vorrat auf der Fläche steht, und eine Überweidung der schmackhaften Weidegräser vermieden wird. Eine Englisch-Raygras (Lolium perenne)- Pflanze benötigt bei wüchsigen Bedingungen etwa zwei Wochen, um einen neuen Bestockungstrieb anzulegen. Ist der Verbiss häufiger, leiden die Pflanzen. Diese Werte sind als Richtschnur zu verstehen, zur Orientierung. In der Praxis schaut der Umtrieb jedes Jahr anders aus, je nach Witterung. Ein bis zwei Ersatzkoppeln auf den Mähwiesen sollten als Reserve jedenfalls angelegt werden. Meistens merkt man im Mai, ob die Witterung günstig verläuft, dann werden die Reserven nicht benötigt und es kann eine Koppel sogar aus dem Umtrieb genommen werden, um eine Düngung mit verdünnter Gülle durchzuführen. Nach einer Wirtschaftsdüngergabe sollte vier Wochen bis zur Nutzung gewartet werden, meistens wird die Koppel dann mit dem ersten Schnitt mitgemäht. Wird es trocken, können die Reservekoppeln nach dem ersten Schnitt in den Koppel-Umtrieb integriert werden.
Nachsaat und Rekultivierung
Bei der Wahl des richtigen Zeitpunktes ist guter Rat teuer. Es gilt der Spruch "egal wann, feucht muss es sein“, wobei die Feuchtigkeit bis etwa drei Wochen nach der Saat halten soll. Außerdem sollte es 3 - 5 Wochen nach der Saat kein Frostereignis geben, wodurch der Saatzeitpunkt nicht zu früh gewählt werden darf. Weideflächen können ansonsten das ganze Jahr über nachgesät werden, da die Bestände kurzgehalten werden und die Sämlinge sich etablieren können. Bei großflächiger Beweidung (Koppeln) teilen sich die Tiere auf der Fläche auf und vertreten im Verhältnis wenige Pflanzen, daher kann die Nachsaat während der Weidesaison erfolgen. Bei Portionsweide, v.a. bei der Nachweide auf Schnittwiesen angewendet, sollte erst nach dem Weidedurchgang gesät werden, hier ist der Vertritt größer.
Bei einer Nachsaat von Mähwiesen oder Mähweiden im Frühjahr ist ein Schröpfschnitt nach etwa drei Wochen sinnvoll. Die junge Saat kann andernfalls im Aufwuchs der Altnarbe ersticken. Bei großflächigen Engerlingschäden im Berggebiet kann auch später im Frühsommer noch gesät werden, da der Boden offen genug ist, und die noch vorhandenen Gräser (meistens Knaulgras und Timothe) als "Deckfrucht“ dienen können. Eine Schlitzsaat hat sich im Frühjahr bei trockenen Bedingungen und offener, gestörter Grasnarbe bewährt. Striegel sind bei Engerlingschäden weniger geeignet, da sie die abgestorbenen Pflanzenreste "auskehren“. Eine Neuanlage sowie starkes Striegeln im Frühjahr ("den Filz auskehren“) kostet in den meisten Fällen Ertrag. Die Nachsaat-Striegel können aber sehr gut für die Nachsaat nach den Schnitten verwendet werden.
Bei einer Nachsaat von Mähwiesen oder Mähweiden im Frühjahr ist ein Schröpfschnitt nach etwa drei Wochen sinnvoll. Die junge Saat kann andernfalls im Aufwuchs der Altnarbe ersticken. Bei großflächigen Engerlingschäden im Berggebiet kann auch später im Frühsommer noch gesät werden, da der Boden offen genug ist, und die noch vorhandenen Gräser (meistens Knaulgras und Timothe) als "Deckfrucht“ dienen können. Eine Schlitzsaat hat sich im Frühjahr bei trockenen Bedingungen und offener, gestörter Grasnarbe bewährt. Striegel sind bei Engerlingschäden weniger geeignet, da sie die abgestorbenen Pflanzenreste "auskehren“. Eine Neuanlage sowie starkes Striegeln im Frühjahr ("den Filz auskehren“) kostet in den meisten Fällen Ertrag. Die Nachsaat-Striegel können aber sehr gut für die Nachsaat nach den Schnitten verwendet werden.
Frühjahrsdüngung
Ab dem 16. Februar ist die Ausbringung stickstoffhaltiger Düngemittel am Grünland erlaubt (NAPV 2018). Ein Grünlandaufwuchs benötigt, je nach Ertragslage, Standort, Pflanzenbestand (kleereich weniger, raygrasbetont mehr) und Nutzungsintensität zwischen 30 und 60 kg N/ha. Da die Stickstofffixierung der Leguminosen, sowie die N-Freisetzung aus der organischen Masse im Boden im Frühjahr noch gehemmt ist (kühle Böden und Witterung), ist der Bedarf des ersten Aufwuchses im Jahr am höchsten. Dennoch sollte die Güllemenge, je nach Verdünnungsgrad, die 15 - 20 m³/ha nicht überschreiten, da es ansonsten zu Nährstoffverlagerungen kommen kann, die wiederum unerwünschte Arten wie den Stumpfblatt-Ampfer fördern. Getreu dem Motto: "Wir wollen die Futtergräser, nicht die Unkräuter fördern“.