Der Hofladen als Herzstück und Einkaufserlebnis
Die Direktvermarktung gewinnt in der Landwirtschaft immer mehr an Bedeutung. Ob Selbstbedienungskühlschrank oder großer Hofladen, Fleisch, Käse oder Gemüse: Die vielfältigen Erzeugnisse heimischer Landwirte erfreuen sich bei den Konsumenten großer Beliebtheit. „Den Kunden ist wichtig zu wissen, wo, wie und vor allem von wem die Produkte hergestellt werden“, betont Johann Winklhofer, der am kommenden Freitag seinen neuen Hofladen samt Verarbeitungshalle offiziell einweiht.
Direktvermarktung schafft Unabhängigkeit
„Als ich vor 30 Jahren den Betrieb übernommen habe, gingen rund 60 % unserer hochwertigen Produkte an den Großhandel. Den Rest verkauften wir auf Wochenmärkten und nur zu einem kleinen Teil direkt am Hof“, erinnert sich Johann. Mit den Jahren stellte er den Betrieb zunehmend auf Direktvermarktung um – ein Schritt, der sowohl mehr Wertschöpfung als auch eine stärkere Bindung an die Kunden brachte. Heute werden bereits 90 % des Umsatzes direkt am Hof erwirtschaftet. „Direktvermarktung bedeutet Unabhängigkeit! Ich wollte die Nähe zur Stadt nutzen, denn ich war überzeugt, dass viele Menschen direkt beim Produzenten einkaufen möchten.“
Ein Projekt für Generationen
„Im alten ehemaligen Rinderstall mit der Waschhalle fehlten uns Platz, Raumhöhe und vor allem professionelle Präsentationsmöglichkeiten“, berichtet Tobias, der den Betrieb zukünftig übernehmen wird, und Johann fügt hinzu: „Mich hat damals mein Vater in die Zukunft des Betriebes eingebunden und so hab ich es auch gemacht. Gemeinsam als Familie entschieden wir uns daher, dieses große Generationenprojekt in Angriff zu nehmen.“
Unter dem Motto „Lange Planung – kurze Bauphase“ starteten im Juli die Abrissarbeiten. Bereits ein halbes Jahr später steht im Walser Ortsteil Viehhausen ein durchdachtes, multifunktionales Gebäude. Die vier Meter hohe, 230 m² große Waschhalle kommt ohne Säulen oder Zwischenwände aus. Ein epoxydharzbeschichteter Boden erleichtert die Reinigung. Der Raum wurde hygienisch so konzipiert, dass er künftig auch für die Lebensmittelverarbeitung genutzt werden könnte.
Der Hofladen als Herzstück
Im Herzen des Neubaus liegt der Hofladen – der Ort, an dem Produkte nicht nur verkauft, sondern greifbar gemacht werden. Wie Johann betont: „Wir wollen den Kunden ein echtes Einkaufserlebnis bieten.“ Ein heller, einladender Raum, kurze Wege für das Personal und die direkte Verbindung zwischen Kühlzelle, Verarbeitungsraum und Verkaufsfläche sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Viel Holz und großzügige Präsentationsflächen für die Bio-Gemüseprodukten wurden realisiert. Funktionalität und Einkaufserlebnis standen in der Planungsphase auf der Agenda.
Mit der neuen Photovoltaikanlage deckt das Gebäude rund 80 % seines Energiebedarfs selbst. Die 100-kWp- Anlage auf dem Dach ist mit einem 120-kW-Speicher und einer Wärmepumpe kombiniert – ein wichtiger Schritt hin zur vollständigen Energieautarkie.
„Uns ist bewusst, dass wir mit den Preisen der Supermärkte nicht mithalten können und auch nicht möchten. Zertifikate oder Auszeichnungen sind uns weniger wichtig. Wir stellen die Qualität und die Nähe in den Vordergrund – die Nähe im Sinne der Regionalität und die Nahbarkeit mit dem persönlichen Kontakt zwischen Produzenten und dem Kunden“, so die Philosophie.
Bio-Gartenbau Winklhofer
Auf einer Fläche von rund 8 ha wird Freilandgemüse angebaut. Unter 3.500 m2 Gewächshausfläche wachsen Gewürz-, Kräuter- und Gemüsepflanzen heran. Das Produktportfolio besteht aus rund 450 Positionen. Das Team umfasst neben der Familie rund zehn Mitarbeiter.
Am Fr, 12. Dezember lädt Gartenbau Winklhofer am Betriebsstandort in der Viehhauserstraße 28, 5071 Wals, herzlich zur Neueröffnung des Hofladens ein.