Bewegte Zeiten auch für die Landwirtschaft
„Er hat eine Eigenschaft, die ihn besonders auszeichnet: Er kann zuhören“. Der Obmann der Bezirksbauernkammer St. Johann, Silvester („Vestl“) Gfrerer, wird bei der Wahl am 16. Februar nicht mehr antreten. Beim Bauerntag am Donnerstag der Vorwoche zollten ihm die Besucher ebenso Respekt wie die vielen Ehrengäste. „Ich gehe mit zwei lachenden Augen, weil ich weiß, dass es gut weitergehen wird und weil es Zeit für einen Generationswechsel ist“, erklärte er in seinem Bericht.
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Vieles ist gelungen, Herausforderungen gibt es weiterhin
Gfrerer bedankte sich bei seinem gesamten Team unter der Führung von BBK-Sekretär Gottfried Rettenegger: „Wir stehen den Bäuerinnen und Bauern bei so vielen verschiedenen Themen mit Rat und Tat zur Seite. Gemeinsam mit den Funktionärinnen und Funktionären ist uns in den vergangenen Jahren vieles gelungen. Und bei den offenen Themen wird sich die LK weiterhin massiv für die Interessen der Bäuerinnen und Bauern ins Zeug legen.“
Die gesetzlich überbordenden Regelungen, wie sie die EU etwa mit der Entwaldungsverordnung oder der Wiederherstellung der Natur plant, und die damit einhergehenden höchst fragwürdigen Eingriffe ins Eigentum waren in der vorangegangenen Diskussion mit Landesrat Sepp Schwaiger und LK-Präsident Rupert Quehenberger ebenso Thema wie der weiter zunehmende Nutzungsdruck auf landwirtschaftliche Flächen. Bäuerinnen und Bauern sind im Wettbewerb um landwirtschaftlichen Grund und Boden weiterhin heftiger Konkurrenz ausgesetzt. Ob Bauzwecke, Naturschutz-Ausgleichsmaßnahmen oder die touristische Nutzung – im täglichen Bauernleben gibt es dazu viele Konflikte, die sich um das Thema drehen. Besonders aktuell ist momentan aber die Frage nach dem künftigen Regierungsprogramm und den Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Mit Agrarlandesrat Sepp Schwaiger und LH-Stv. Marlene Svazek sind gleich zwei Mitglieder der Salzburger Landesregierung im Kapitel Landwirtschaft aktiv eingebunden. Schwaiger ist vorsichtig optimistisch, dass es in diesem Bereich eine Einigung geben wird. Für Rupert Quehenberger gibt es einige rote Linien, die aus seiner Sicht nicht überschritten werden dürfen. Dies betrifft die Pauschalierung ebenso wie die Erbschaftssteuer, die aus Landwirtesicht ein absolutes No-Go ist. Einig waren sich beide, dass es bei EU-Programmen und Gesetzesvorgaben deutlich mehr Hausverstand und weniger Bürokratie braucht.