Beliebte Sommerkräuter im Porträt
Gerade die Kräuter, die wir im Frühling angepflanzt haben, entfalten in der Wärme ihre vollen Aromen und Düfte. Einige davon werden gerne für Cocktails und leichte Sommersäfte verwendet und dürfen in keinem Bauerngarten fehlen. Ein gern verwendetes Kraut, das man auch in fast jedem Kräutergarten findet, ist zum Beispiel die Melisse, Zitronenmelisse, Frauenmelisse oder Mutterkraut genannt. Sie gehört zur Familie der Lippenblütengewächse und stammt aus Südeuropa und dem Mittelmeerraum. Ihr zitroniger Duft ist namensgebend. Sie ist nicht anspruchsvoll, gedeiht auf sonnigen bis halbschattigen humosen Gartenböden und blüht von Juni bis August mit kleinen, weiß-bläulichen Blütenköpfchen. Die Melisse ist ein Schwachzehrer, liebt aber reichlich Wasser. Die frischen Blätter kann man laufend ernten, man verwendet sie zum Saftmachen, der als Sommergetränk sehr erfrischend und beliebt ist. Zum Trocknen für Tee sollte man den ersten Schnitt kurz nach der Blüte nehmen. Durch ihre Inhaltsstoffe, die Gerb- und Bitterstoffe, Harz, Schleime und ätherischen Öle, ist die Melisse auch als sanfte Medizin für Körper und Seele ein gern verwendetes Hausmittel, hat sie doch beruhigende und krampflösende Wirkung. Die antivirale Eigenschaft dieser Pflanze wird z. B. bei Lippenherpes gerne genutzt.
Minze – ein erfrischender Geruch
Ein weiteres Kräutlein aus dem Bauerngarten, das gerade voll im Saft steht, ist die Minze, botanisch Mentha piperita. Pfefferminze, grüne Minze oder Edelminze sind die gebräuchlichsten Arten. Sie gehört ebenfalls zur Familie der Lippenblütler, gedeiht unkompliziert und ist fast nicht mehr wegzukriegen, wenn sie sich einmal ausgebreitet hat im Garten. Damit sie andere Pflanzen nicht verdrängt, sollte man sie in einen Topf setzen. Sonnig bis halbschattig und feuchter, humus- und nährstoffreicher Boden ist der ideale Standort für die Minze. Ihr Geruch nach Menthol ist sehr erfrischend und belebend, in der Volksheilkunde wird sie, wie die Melisse, aufgrund ihrer Bitter- und Gerbstoffe, ätherischen Öle und Menthol eingesetzt bei Magen- und Darmverstimmungen und bei Erkältungen. In der Küche zum Würzen von Speisen und Soßen, gerne für Lamm, als Tee oder bei äußerlicher Anwendung zum Einreiben. Heute gibt es schon sehr viele Fruchtminzen, Apfel-, Ananas-, Orangen- oder Erdbeerminze zum Beispiel. Auch sie werden gerne verwendet, um klassische Sommergetränke wie Hugo oder Cocktails aufzupeppen und noch erfrischender zu machen.
Salbei – stark aromatisch
Eine dritte Pflanze aus der Familie der Lamiaceae, der Lippenblütler, ist der Salbei, der ebenfalls in keinem Kräuter- oder Bauerngarten fehlen darf. Hier gibt es auch über 900 Arten. Sein Name sagt schon aus, dass er in der Volksheilkunde Verwendung findet: Salvia aus dem Lateinischen salvare heißt heilen. Zweijährig bis mehrjährig, hat der Salbei seine Herkunft ebenfalls aus den Mittelmeerländern, er wird ca. 50 cm hoch und ist krautig verzweigt. Die Blätter sind einfärbig bis zwei- oder sogar dreifärbig, er liebt vollsonnige, volldurchlässige Gartenböden mit Lehm- oder Kalkanteil und ist ein Schwachzehrer.
Die frischen Blätter kann man ganzjährig verwenden, zum Trocknen nimmt man die Blätter und jungen Triebe vor der ersten Blüte. Der Salbei ist stark aromatisch und hat einen kampferartigen Geschmack. Wegen seiner ätherischen Öle und Gerbstoffe wird er gerne bei Mandel- und Rachenentzündungen oder bei Blähungen eingesetzt. Auch in der Küche hat der Salbei viele Verwendungsmöglichkeiten: zum Würzen von Fleisch- und Geflügelgerichten, zum Braten und Grillen, für Soßen, als Tee, zum Gurgeln, Einreiben oder als Aufguss. Größere Salbeiblätter kann man auch im Backteig frittieren und mit einem Kräuterdip als leichte Mahlzeit genießen. Mit diesen Sommerkräutern sind auch Zuhause Erholung und Urlaubsfeeling garantiert!