Aufschiebung ist ein gutes Signal, jetzt müssen wir über praktikable Anwendung reden
Der Präsident der LK Salzburg, Rupert Quehenberger, begrüßt die Entscheidung der EU-Kommission, das „Bürokratiemonster“ EUDR vorerst um ein Jahr zu verschieben. „Die Ankündigung der EU-Kommission, das Inkrafttreten der EU-Entwaldungsverordnung aufzuschieben, gibt endlich die Möglichkeit, die vielen drängenden Fragen zu einer praktikablen Umsetzung zu beantworten. Ausgehend von der ,Salzburger Erklärung‘, die Bundesminister Norbert Totschnig und die bayerische Ministerin Michaela Kaniber im März in Salzburg unterzeichnet haben, ist es durch fachliche Argumente und dem Einsatz vieler Vertreter aus der Land- und Forstwirtschaft gelungen, unmittelbar drohenden Schaden für die Lieferketten, insbesondere bei Holz, vorerst abzuwenden. Es ist aber auch klar, dass dies erst der Anfang ist und nun eine weiterführende Diskussionen über eine praktikable Umsetzung beginnen muss“, zeigt sich der LK-Präsident überzeugt.
Laut bisherigem Fahrplan wäre die EU-Entwaldungsverordnung mit Ende Dezember in Kraft getreten. Diese sieht vor, dass nicht nur für Importe in die EU, sondern auch für die in Österreich relevanten Produkte Holz, Rinder oder Soja umfangreiche Belege durch Bäuerinnen und Bauern zu erbringen wären, dass die Erzeugung ohne Entwaldung oder Waldschädigung erfolgt.
„Wenn das Ziel der Verordnung ist, die Abholzung von Regenwald zu verhindern, dann muss man dort ansetzten, wo das Problem besteht. Das ist sicherlich nicht in Österreich oder Deutschland, wo Gesetze und vor allem deren funktionierende Durchsetzung solche negativen Auswirkungen verhindern. Ich bin froh und erleichtert, dass hier langsam Vernunft einkehrt. Immerhin ist die Kommission ja schon über ein Jahr säumig, unsere drängenden Fragen zu einer praktikablen Umsetzung zu beantworten. Eine Verschiebung ist daher ein erster logischer Schritt, weitere müssen aber nun folgen“, so Quehenberger.