Applaus für diese Jugend – Jungzüchter begeistern in allen Facetten
Ein brechend volles Haus, Vorführleistungen auf höchstem Niveau und spitzenmäßige Kalbinnen über alle Rassen hinweg – so präsentierte sich die Versteigerungshalle anlässlich des Jungzüchtercups am Sa, 8. November in Maishofen.
Felix Oberhollenzer, der als Preisrichter eine Feuertaufe zu bestehen hatte, meisterte seinen herausfordernden Job in kompetenter Art und hatte ob der grandiosen Leistungen und der Qualität an ausgestellten Tieren nicht wirklich leichtes Spiel, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Vorführchampions Junior und Senior
„Applaus für diese großartigen Kinder!“, lautete der euphorische Kommentar nach der ersten großen Urteilsverkündung, bei der sich die zehnjährige Magdalena Lainer mit Diana (V. ScH Tornado) als hochverdienter Vorführchampion in der Juniorklasse feiern lassen durfte.
Der 15-jährige Simon Werlberger, der mit seiner Beauty (V. Crown Red) Routine und Können gleichermaßen ausspielte, wurde mit dem Reservechampionstitel belohnt.
Der Preisrichter Felix Oberhollenzer, der selbst ambitionierter Jungbauer des Pischelehofs in Pfalzen/Südtirol ist, zeigte sich überwältigt von den 14 Finalistinnen in der Entscheidung um die beste Vorführleistung des Abends. Wie schwierig sich Letztentscheidungen um Sieg und Niederlage gestalten, spiegelte sich in den Aufgaben der Endrunde, wo es galt, die entscheidenden Nuancen innerhalb der enormen Dichte an exzellenten Vorführleistungen zu erkennen.
„Dieser junge Mann hat einfach alles richtig gemacht und mich dabei auch noch immer im Blick gehabt!“, meinte Oberhollenzer in der Siegerentscheidung, die klar auf den 17-jährigen Samuel Gruber fiel, der sich mit seiner Gisi (V. GS Defacto) zum Vorführchampion Senior küren lassen durfte.
Groß war auch die Freude bei der 24-jährigen Michaela Gruber, die sich mit der fehlerfreien Präsentation ihrer Ella (V. GS Deluxe) den Reservechampionstitel verdiente.
Spannendes Rennen bei Typentscheidungen
Oberhollenzers Aufgabe war aber auch die Wahl der besten Typtiere jeder Rasse, die sich aufgrund der verschiedenen Alters- und Entwicklungsstufen als Herausforderung erwies.
Holstein: Die erste Typentscheidung hatte er in der mit sieben Kalbinnen kleinsten Rassegruppe zu treffen. „Sie strahlt Holstein aus“, mit diesen Worten meinte er die Rotbunte Unique Red (V. Power Red) von Johann Frauenlob, Gumpenhub in Seekirchen, die aufgrund ihrer Feinheit und ihres korrekten Fundaments den Rassesieg für Holstein entgegennehmen durfte, gefolgt von Reservesiegerin Mox Canberra (V. Hulu) von Anton Kehrer, Watsch in Wald/Pzg.
Original Pinzgauer: „Welch wunderschönes Bild, einfach wie im Bilderbuch!“, schwärmte der Preisrichter in der Endauswahl der Original Pinzgauer-Tiere, die sich in bester Kondition und wunderschön he-
rausgeputzt in der Mitte der Manege versammelten. Dem Brüderpaar Matthias und Michael Klausner gelang damit der Wiederholungscoup und sie holten mit Saskia (V. Gauser) und Nena (V. Morus) bereits den zweiten Doppelsieg für das Unterstegengut in Söll/Tirol.
Fleckvieh x RF: „Wenn ich selbst auch Holsteinzüchter bin, so möchte ich solche Fleckviehtiere im Stall stehen haben!“, meinte Oberhollenzer in der Entscheidungsfindung der Kategorie Fleckvieh x RF, in der er den jungen Tieren den Vorzug gab und Laura (V. Crown Red) von Christine und Peter Ranggetiner, Käferhof in Bramberg, mit dem Siegertitel belohnte. Der Reservesieg gebührte Diana (V. ScH Tornado) von Andrea und Hannes Lainer, Unteregg in Lend.
Pinzgauer: Ein Alleinspiel der besonderen Art – so könnte man das Finale um den Pinzgauer-Rassesieg bezeichnen, handelte es sich beim Quartett der Besten doch um eine reine Abordnung aus dem bekannten Züchterstall Porsche, Schüttgut in Zell am See.
Ein unübersehbares Schaubild, das die exzellente Züchterarbeit von Hermann Egger und seinem Team zum Ausdruck brachte und mit dem Doppelsieg von Stasie (V. Laurin), gefolgt von Kerstin (V. Power Red), in hochverdienter Manier unterstrich!
Fleckvieh: „Diese Tiere lassen einem das Herz aufgehen, man möchte jedes dieser Rinder in seinem eigenen Stall stehen haben!“, so Ringman Elias Messner, der als begeisterter Fleckviehzüchter das Wort ergriff und seiner Freude freien Lauf ließ, um vor der Entscheidung den Züchterfamilien größte Anerkennung zu zollen. Es war die letzte große Entscheidung des Preisrichters, die auf herausragende Tiere fiel, welche laut Oberhollenzer „Fleckvieh verkörpern wie keine anderen“ und Samuel Gruber vom Hansengut in Saalfelden mit dem Typsieg seiner Gisi (V. GS Defacto) die zweite große Auszeichnung bescherte. „Extrem jung, extrem gut und somit klare Reservesiegerin“, so lautete die Begründung für die Auswahl von Tina (V. Hokuspokus) von Gerhard Innerhofer, Einödberg in Mittersill, die nicht nur Teil eines großartigen Siegerbildes war, sondern perfekte Zutat für ein Jungzüchterfest, das an Stimmung, Motivation und Leidenschaft nur schwer zu übertreffen sein wird.
Von den Bambinis zu den Jungzüchter-Profis
Dass Begeisterung in frühester Kindheit geweckt und gelebt werden soll, zeigte sich in der großen Schar der Kinder, die mit größter Freude und beachtlichem Können ihre Kälber präsentierten und zum selbstverständlichen, unverzichtbaren Element von Rinderschauen geworden sind!
Die perfekte Bühne inmitten einer unzählbaren Menge an jungen Menschen nutzte Thomas Schweigl, Obmann der Rinderzucht Austria, gemeinsam mit Projektleiterin Anna-Maria Dichtl, um insgesamt 19 Jungzüchterprofis zur Absolvierung ihrer Ausbildung zu gratulieren.Schweigl betonte die Wichtigkeit einer guten Aus- und Weiterbildung der Züchterjugend, weil sie als Botschafter der Zukunft eine unverzichtbare Position einnehmen und das Markenversprechen „Leidenschaft für Generationen“ mit ihrer Begeisterung für die Rinderzucht in der Praxis leben würden! Mit vielen tollen Sachpreisen und zwei wertvollen Zuchtkälbern, die am Perfeldhof in Hinterglemm (FL-Kalb ER Tarina, V. Warlock, von Hermann Esterbauer, Oberklamm, St. Veit) sowie am Grubhohnerhof in Rauris (HF-Kalb Emelie P, V. Acryl Red, von Anna Scharfetter, Puel, Flachau) landeten, endete der Salzburger Jungzüchtercup, der als überaus gelungener und erfolgreicher in die Geschichte eingehen darf.
Den Salzburger Jungzüchtern mit Obmann Josef Geisler und seinem Team als Verantwortliche für diese Veranstaltung darf an dieser Stelle größter Dank und Gratulation ausgesprochen werden – Respekt vor dieser Leistung und größten Dank für euren Einsatz, der die beste Werbung für Salzburgs Rinderzucht ist!