Anzinger in Köstendorf – Milchwirtschaft mit Feinschliff
„Um den Hitzestress zu mindern, haben wir eine Kuhdusche im Laufgang und im Melkstand eingerichtet. Auch der Wartebereich, der sich im Freien befindet, wird beregnet“, schildert der Landwirt. In den Sommermonaten wird den Tieren zweimal am Tag Gras vorgelegt. Zudem füttert man täglich eine Totalmischration (TMR) mit Heu als Hauptkomponente, dazu Maiscobs, Kraftfutter und gelegentlich Stroh. „Durch die TMR-Fütterung konnten wir die Milchleistung je Kuh nochmals um 1.000 kg steigern. Sie geben dadurch aber nicht nur mehr Milch, sondern auch die Stoffwechselgesundheit wird unterstützt“, unterstreicht Thomas. Für die Neumayrs lohnt sich deshalb der erhöhte Arbeits- und Energieaufwand, der durch das Futtermischen entsteht.
Um für entsprechende eigene Nachzucht zu sorgen, werden die Kühe mit Friesen-, Montbéliarde-, Fleckvieh- oder Weiß-Blauen Belgier-Stieren besamt. Alle Stierkälber werden über die Erzeugergemeinschaft vermarktet. Die weiblichen Tiere dienen als Nachzucht für den Betrieb. Von Frühjahr bis Herbst ist das Jungvieh auf der Weide, bis es dann vor dem ersten Wintereinbruch in den Gewölbestall eingestallt wird.
„Im alten Gebäude ist auch ein separater Bereich für die Trockensteher geplant. Zudem möchten wir im Hauptstall das Klima weiter verbessern, indem wir Tubes oder Ventilatoren adaptieren“, haben die Anzingerbauern schon neue Ideen im Visier.
Betriebsspiegel
Thomas Neumayr (29), gelernter Bürokaufmann, landwirtschaftliche Fachschule, Landwirt, Eigenbestandsbesamer; Eva (36), gelernte Bürokauffrau, Vertragsbedienstete; Noah (8); Nina (6); Gisela (55), Betriebsführerin; Josef (62), Technischer Angestellter
Betrieb:
9 ha Grünland (vier- bis fünfmähdig), 3,5 ha Wald; 49 Milchkühe (FL, FL-x-RF, FL-x-MON), 30 Stück Jungvieh bzw. Kälber, Hühner; Heumilch-Betrieb; Mitglied LKV, RZV Salzburg, RZV Vöcklabruck; gleitender Stalldurchschnitt 10.800 kg