Woher kommen die hohen Zellzahlen im Sommer?
Die Sommerzeit ist für unsere Milchkühe Stresszeit. Besonders die Eutergesundheit leidet oft im Sommer und die Zellzahl ist in der Regel höher als im Winter. Mehrere Faktoren, die mit den Umweltbedingungen und der Tiergesundheit zusammenhängen, sind hierfür verantwortlich. Auswertungen zeigen, dass die S-Klasse in den Wintermonaten bei ca. 90% der Anlieferungsmilch erreicht wird. Im Sommer erreichen nur 80% der Anlieferungsmilch S-Klasse-Qualität. Folgende Punkte beeinflussen die Eutergesundheit im Sommer negativ:
1. Wärmere Temperaturen
Hohe Temperaturen haben zwei negative Einflüsse, die sich auf die Milchqualität auswirken. Als Erstes ist der Hitzestress der Kühe zu nennen. Hierbei kommt es zu einer Verhaltensanpassung. Die Tiere liegen weniger, dadurch wird das Euter weniger durchblutet. Weiters fressen die Tiere weniger, wodurch sie weniger Energie zur Verfügung haben, um ihre volle Leistung auszuschöpfen, und ihr Immunsystem wird geschwächt. Infolgedessen können Infektionen, insbesondere Mastitiden, leichter entstehen. Der zweite negative Effekt, der mit steigenden Temperaturen einhergeht, ist die Steigerung des Infektionsdrucks, da sich Bakterien und andere krankmachende Organismen bei warmen Temperaturen besser vermehren können.
Verbesserung: Die Tiere unbedingt möglichst gut vor Hitzestress schützen. Dies kann zum Beispiel durch den Einsatz von Ventilatoren erfolgen. Gegen den erhöhten Infektionsdruck sind eine gute Durchlüftung des Stalles, eine geringe Luftfeuchtigkeit und vor allem sehr trockene Liegeboxen von großer Bedeutung.
Verbesserung: Die Tiere unbedingt möglichst gut vor Hitzestress schützen. Dies kann zum Beispiel durch den Einsatz von Ventilatoren erfolgen. Gegen den erhöhten Infektionsdruck sind eine gute Durchlüftung des Stalles, eine geringe Luftfeuchtigkeit und vor allem sehr trockene Liegeboxen von großer Bedeutung.
2. Fliegen und Insekten
Gegenüber der Winter- und der Übergangszeit kommt es im Sommer zu einem vermehrten Auftreten von Fliegen und anderen Insekten, die sich im Laufe der Zeit sehr stark vermehren. Diese Insekten können Krankheitserreger übertragen und zu Infektionen führen. Auch die ständige Unruhe bzw. der Stress, den vor allem Fliegen bei den Kühen auslösen, wirkt sich negativ aus.
Verbesserung: Es gibt viele verschiedene Maßnahmen zur Regulierung der Fliegen und Insekten. Vom Einsatz von Nützlingen, die zum Beispiel Larven von Fliegen fressen, bis hin zu verschiedenen Insektiziden oder Klebefallen ist vieles möglich. Wichtig ist, dass schon im Frühjahr, wenn die Anzahl der Fliegen noch überschaubar ist, mit der Bekämpfung begonnen wird, sodass es nie zu einem zu großen Schädlingsdruck kommt.
Verbesserung: Es gibt viele verschiedene Maßnahmen zur Regulierung der Fliegen und Insekten. Vom Einsatz von Nützlingen, die zum Beispiel Larven von Fliegen fressen, bis hin zu verschiedenen Insektiziden oder Klebefallen ist vieles möglich. Wichtig ist, dass schon im Frühjahr, wenn die Anzahl der Fliegen noch überschaubar ist, mit der Bekämpfung begonnen wird, sodass es nie zu einem zu großen Schädlingsdruck kommt.
3. Wasserqualität
Im Sommer ist die Wasserqualität, die durch hohe Temperaturen beeinträchtigt sein kann, zu beachten. Auch Tränkestellen auf der Weide, insbesondere Wasserfässer, müssen immer wieder kontrolliert werden. Neben der Qualität ist auch der Wasserbedarf im Sommer um einiges höher als im Winter. So steigt bei einer Kuh, die 36 kg Milch am Tag gibt, die benötigte Wassermenge von 103 l bei 5 °C auf 147 l bei 28 °C. Als Richtwert gilt: je 10 kg mehr Milch werden 20% mehr Wasser benötigt, je 10 °C Temperatursteigerung werden ebenfalls 20% mehr Wasser benötigt.
Verbesserung: Jeder Kuh muss ein ungehinderter Zugang zu Tränkewasser zur Verfügung stehen. Daher müssen genügend Tränkestellen angeboten werden. Neben der Anzahl der Tränken ist auch die Menge entscheidend, es muss genügend Wasser in die Tränke nachfließen. Besonders bei Tränkefässern und bei alten Schalentränken ist dies nur eher selten der Fall.
Verbesserung: Jeder Kuh muss ein ungehinderter Zugang zu Tränkewasser zur Verfügung stehen. Daher müssen genügend Tränkestellen angeboten werden. Neben der Anzahl der Tränken ist auch die Menge entscheidend, es muss genügend Wasser in die Tränke nachfließen. Besonders bei Tränkefässern und bei alten Schalentränken ist dies nur eher selten der Fall.
4. Futterqualität
Die Futterqualität hat einen sehr großen Einfluss auf die Eutergesundheit. Besonders verschmutztes und verdorbenes Futter kann zu sehr großen Eutergesundheitsproblemen führen. Betriebe, die eingrasen, müssen vor allem bei nassen Verhältnissen auf die Futterverschmutzung achten. Bei Silagebetrieben ist im Sommer die größte Gefahr durch Nacherwärmung der Silagen gegeben. Im Fahrsilo, Siloschlauch und Hochsilo besteht die Gefahr, dass sich das Futter nacherwärmt. Auch am Futtertisch kann es zu einer Nacherwärmung des vorgelegten Futters kommen und zu großen Problemen mit der Eutergesundheit führen.
Verbesserung: Saubere Anschnittflächen und ein genügend großer Vorschub sind der Schlüssel zum Erfolg, um eine Nacherwärmung im Silagebehälter zu verhindern. Aber auch schon bei der Ernte des Silageguts müssen die Siliergrundsätze eingehalten werden, um eine optimale Silierung zu ermöglichen. Trockenmassegehalt und Verschmutzung sind hier von besonders großer Wichtigkeit.
Verbesserung: Saubere Anschnittflächen und ein genügend großer Vorschub sind der Schlüssel zum Erfolg, um eine Nacherwärmung im Silagebehälter zu verhindern. Aber auch schon bei der Ernte des Silageguts müssen die Siliergrundsätze eingehalten werden, um eine optimale Silierung zu ermöglichen. Trockenmassegehalt und Verschmutzung sind hier von besonders großer Wichtigkeit.
Zusammengefasst führen wärmere Temperaturen, die erhöhte Aktivität von Insekten sowie mögliche Beeinträchtigungen der Futter- und Wasserqualität dazu, dass die Zellzahl der Milch in dieser Jahreszeit höher ist als im Winter.
Noch Fragen?
Bei Fragen zum Stallklima oder zur Eutergesundheit steht Ignaz Lintschinger, Berater der LK Salzburg, gerne unter E-Mail: ignaz.lintschinger@lk-salzburg.at oder der Tel.-Nr.: 0662/870571-264 zur Verfügung.
Weiters besteht die Möglichkeit zur Teilnahme am Arbeitskreis Milchproduktion. Hier steht der Erfahrungsaustausch zwischen den Landwirten im Vordergrund. Außerdem werden z. B. Betriebsergebnisse sowie Stärken und Schwächen analysiert. Nähere Infos dazu ebenso bei Iganz Lintschinger.