Wertschätzung für das Salzburger Almpersonal
Der Salzburger Almbauerntag hat am vergangenen Sonntag im bis auf den letzten Platz gefüllten Saal des Postwirts in Maishofen stattgefunden. Zahlreiche Ehrengäste sowie viele Almbäuerinnen und Almbauern folgten der Einladung von Obmann Silvester Gfrerer, der die Veranstaltung eröffnete und einleitend eine Gedenkminute für den verstorbenen Landesrat Sepp Schwaiger abhielt, der immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Almbäuerinnen und Almbauern in Salzburg hatte.
Landesobmann zog positive Bilanz
Silvester Gfrerer betonte in seinem Bericht über das vergangene Jahr die Vielzahl an Themen, mit denen die Salzburger Almwirtschaft konfrontiert sei. Besonders hob er einen länderübergreifenden Termin bei der Umweltkommissarin Jessika Roswall in Brüssel hervor, an dem Vertreter aus Österreich, Italien, Deutschland und der Schweiz teilgenommen haben. Die Zusammenarbeit über Staatsgrenzen hinweg sei wesentlich, um die Almwirtschaft langfristig abzusichern. Nur so konnte man im abgelaufenen Jahr auf die erzielten Fortschritte im Bereich des Wolfmanagements zurückblicken.
Die Filmproduktion „Almgeschichten aus Salzburg“, welche im Sommer vom ORF ausgestrahlt wurde, hat zu sehr positiven Rückmeldungen geführt. Der Almsommer 2025 sei generell gut verlaufen, obwohl die Witterungsverhältnisse nicht immer einfach waren. Zum Glück gab es keine großflächigen Unwetterschäden. „Futterüberschuss im Frühjahr führt zu Futtermangel im Herbst“, so Gfrerer, „es hat sich in diesem Almsommer gezeigt, dass dieser Leitsatz zutrifft“! Die Auftriebszahlen in Salzburg sind nach wie vor stabil, doch es muss unser Ziel sein, diese in Zukunft zu steigern. Erfreut war Gfrerer über das große Interesse am ÖPUL-Zuschlag Almweideplan, an dem ca. 420 Almen in Salzburg teilnehmen. Silvester Gfrerer sprach eine Einladung zur Internationalen Almwirtschaftstagung aus, die von Mi, 24. bis Fr, 26. Juni 2026 in Saalfelden stattfindet.
Geschäftsführer Gottfried Rettenegger präsentierte die finanzielle Entwicklung des Alm- und Bergbauernvereins und anschließend berichtete Almwirtschaftsberaterin Petra Fürstauer-Reiter unter dem Titel „Beraten, Bewahren und Begeistern“ über ihre Arbeit und die Herausforderungen einer zeitgemäßen Almbewirtschaftung. Zudem gab sie einen Rückblick auf das erste Jahr, seitdem die Redaktion der Fachzeitschrift „Alm- und Bergbauer“ in Salzburg angesiedelt ist.
Optimistischer Blick in die Zukunft
Nationalratsabgeordnete Carina Reiter dankte in ihren Grußworten den Almbäuerinnen und -bauern für ihren Einsatz und kündigte an, sich sowohl im Nationalrat als auch auf europäischer Ebene für deren Anliegen einzusetzen. Bei den laufenden GAP-Verhandlungen wolle sie sich aktiv einbringen. Maishofens Bürgermeister Stefan Aglassinger unterstrich die Bedeutung der Almwirtschaft für Landschaft und Tourismus und plädierte dafür, dies bei zukünftigen Förderentscheidungen stärker zu berücksichtigen. In seiner Festansprache betonte Landwirtschaftskammerpräsident Rupert Quehenberger die Notwendigkeit, die Freude an der Almwirtschaft zu erhalten, und warb für Zusammenhalt innerhalb der Bäuerinnen und Bauern. Er kündigte an, sich für gesetzliche Anpassungen – etwa im Bereich des Almhüttenbaus – einzusetzen. Auch beim Thema Naturschutz brauche es praktikable Lösungen, um notwendige Infrastrukturprojekte wie Wegebauten nicht zu blockieren oder zu verzögern. Zudem dankte er allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Landwirtschaftskammer für ihren Einsatz.
Bundesobmann Josef Obweger, eigens aus Kärnten angereist, hob die gute Zusammenarbeit der Bundesländervereine hervor. Vor Kurzem sei eine sehr wichtige Klausur aller Bundesländervereine über die Bühne gegangen, die gute Ergebnisse und Arbeitsgrundlagen für die Almwirtschaftsvertreter hervorbrachte. Vor allem im Umgang mit Großraubtieren sei in den vergangenen Jahren viel erreicht worden, was eine zentrale Grundlage für die Arbeit auf den Almen darstelle.
Im Anschluss an die Grußworte wurden 120 Sennerinnen und Senner für ihre Arbeit auf ihren Almen ausgezeichnet. Der gelungene Almbauerntag klang bei einem gemeinsamen Mittagessen und musikalischer Begleitung durch die „Sorgenfrei-Musi“ gesellig aus.