Weil die Trauer ein Thema ist ...
Allerheiligen, das am 1. November gefeiert wird, ist ein Feiertag, an dem der Heiligen gedacht wird, die in der christlichen Tradition verehrt werden. In vielen Ländern, insbesondere in katholischen Regionen, ist dieser Tag auch eine Gelegenheit, der Verstorbenen zu gedenken. Es ist ein Moment des Gedenkens, der Dankbarkeit und des Austausches. Der Besuch von Gräbern, das Anzünden von Kerzen und das Erzählen von Geschichten über die Verstorbenen sind zentrale Elemente dieses Tages. Während dieser Zeit wird oft Trauer spürbar und es stellt sich die Frage: Wie gehen wir als Familie mit dieser Trauer um und welche Worte können Trost spenden?
Trauer ist einerseits eine Erfahrung, die jeder Mensch macht, und gleichzeitig etwas ganz Individuelles. Trauer ist eine natürliche Reaktion auf Verlust und kann sich in verschiedenen Formen zeigen wie Traurigkeit, Wut, Schuld oder Verwirrung. Jeder trauert anders, es gibt kein „richtiges“ oder „falsches“ Gefühl in der Trauer, es ist wichtig, diesen Prozess in seiner Unterschiedlichkeit zu akzeptieren. Viele Kulturen bieten verschiedene Rituale an, um die Unfassbarkeit des Todes und den Verlust zu verarbeiten. Diese Rituale sind ein wesentlicher Bestandteil der Trauerbewältigung. Allerheiligen bietet den Angehörigen einen speziellen Rahmen, um sich mit der eigenen Endlichkeit und den Erinnerungen an die Verstorbenen auseinanderzusetzen.
Präsenz und Mitgefühl zeigen
Eines der größten Geschenke, dass wir Trauernden machen können, ist unsere Präsenz und unser Mitgefühl. Oft wissen wir nicht, wie wir uns verhalten sollen. Aus Angst, etwas Falsches zu sagen, sagen wir dann gar nichts. Doch oft sind es die einfachen, ehrlichen Worte, die am meisten Trost spenden. Ein ehrliches „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“ wiegt mehr als eine Phrase wie: „Die Zeit heilt alle Wunden“ etc. Meist benötigen Trauernde einfach jemanden, der zuhört. Es ist wichtig, Geduld zu zeigen und den Trauernden die Möglichkeit zu geben, ihre Gefühle auszudrücken, ohne sie zu drängen.
Hilfe im Alltag oft große Entlastung
Trauer kann nicht nur emotional belastend sein, sondern auch praktische Herausforderungen mit sich bringen. Hilfe im Alltag, sei es beim Einkaufen, Kochen oder bei der Organisation von Trauerritualen, kann eine große Entlastung sein. Trauer braucht Zeit, es darf auch nach Monaten noch Anteilnahme gezeigt werden.
Allerheiligen ist also nicht nur eine Zeit der Besinnung, des Gedenkens und der Gemeinschaft, sondern auch eine Möglichkeit, die Liebe und die Erinnerungen lebendig zu halten. Gemeinsam können wir die Trauer tragen und die familiären Bande stärken, während wir unseren Verstorbenen die Ehre erweisen.
Seminar zum Thema „Weil die Trauer ein Thema ist“
Kostenloser LFI-Kurs zum Thema „Weil die Trauer ein Thema ist“ am Fr, 8. November von 19 bis 21 Uhr
Kursort: BBK Hallein,
Davisstraße 16, 5400 Hallein
Referent: Pfarrer Richard Weyringer, Theologe, Priester, Altenseelsorger und Sterbebegleiter, zeigt in seinem Vortrag Möglichkeiten auf, wie wir Menschen beistehen können, die trauern, und wie wir mit unserer Trauer besser umgehen können.
Anmeldung unter:
sbg.lfi.at