Vorzeigeprojekt Schutzwald ausgezeichnet
Am 29. November hat Forstminister Norbert Totschnig sechs Preisträger in unterschiedlichen Kategorien mit dem Staatspreis Wald ausgezeichnet. Mit dem Staatspreis werden Betriebe geehrt die in der Forstwirtschaft Engagement und Nachhaltigkeit beispielhaft vorleben.
Hohe Auszeichnung geht nach Göriach
Den Preis in der Kategorie Schutzwaldmanagement erhielt die Lungauer Agrargemeinschaft „Göriacher
Genossenschaftswald“ unter der Leitung von Obmann Hans-Georg Draxl. Die Agrargemeinschaft umfasst 43 Mitglieder und schafft durch gemeinschaftlichen Einsatz und eine umfassende Schutzwaldbewirtschaftung vom Samen bis zum Fangbaum einen Mehrwert für die Bevölkerung und den Tourismus in der Gemeinde Göriach. Der Fokus der Waldbewirtschaftung wird auf die Bedürfnisse der Bevölkerung vor Ort, den Forstschutz im extremen Steilgelände und eine klimafitte Waldbewirtschaftung für Generationen gelegt.
Insgesamt bewirtschaftet die Agrargemeinschaft rund 1.200 ha Waldfläche, wobei etwa 500 ha auf Schutzwald mit teils extremen Geländeverhältnissen entfallen. Die Mitglieder haben sich zum Ziel gesetzt, der nächsten Generation, trotz wiederkehrender Schadereignisse, einen klimafitten, gepflegten Schutzwald zu hinterlassen. Besonders hervorzuheben ist, dass jährlich mehrmals generationenübergreifende Waldpflegetage mit Teilnahmepflicht für die Mitgliedsbetriebe abgehalten werden, wodurch in den vergangenen 15 Jahren erhebliche Pflegerückstände abgebaut werden konnten. Ein großer Teil der Waldpflege und Waldbewirtschaftung wird in Eigenregie von den Mitgliedern durchgeführt. Darüber hinaus werden die Jungpflanzen für die Aufforstung im eigenen Forstgarten großgezogen.
Langfristiges Generationenprojekt
Rund 370 Einwohner der Gemeinde Göriach profitieren vom intensiven Einsatz der Genossenschaftsmitglieder. „Die Agrargemeinschaft pflegt einen großen Teil des Waldes in unserer Gemeinde seit Generationen, ist aber auch offen für neue Ideen und Möglichkeiten. Ich bin sehr dankbar dafür, denn der Wald schützt unseren Ort vor Lawinen und Murenabgängen und ist Naherholungsgebiet für unsere Bevölkerung.
Dahinter steckt viel Einsatz bei der Waldarbeit sowie in Verwaltung und Organisation“, freut sich die Göriacher Bürgermeisterin Waltraud Grall für die ausgezeichneten Waldbauern. Genossenschaftsobmann Hans-Georg Draxl betont, dass in Zeiten der Klimaveränderung nur ein bewirtschafteter, klimafitter Schutzwald die vielfältigen Leistungen für die Gesellschaft erbringen könne. Besonders freut ihn der Zusammenhalt innerhalb der Genossenschaft und die tiefe Verbundenheit der Mitglieder mit ihrem Eigentum.
Anerkennung für große Leistungen
Die Agrargemeinschaft kann jedenfalls als Vorbild für gelebtes Gemeinschaftseigentum betrachtet werden. Bäuerinnen und Bauern, Jung und Alt, sorgen gemeinschaftlich für einen wirtschaftlichen und intakten Schutzwald. „Mit dem Staatspreis Wald setzen wir ein Zeichen der Anerkennung für jene Menschen, die tagtäglich Großes leisten. Der Preis steht seit seiner Gründung für die vorbildliche Bewirtschaftung und Innovation in der Forstwirtschaft“, würdigt Minister Totschnig die Fähigkeit, den Wald gleichzeitig naturverträglich und wirtschaftlich zu nutzen und dabei auch zukünftige Generationen im Blick zu behalten.