Stabil hohe Milchpreise ausbezahlt
Die Milchpreise für Landwirte waren 2024 im Durchschnitt sehr erfreulich. Begründet werden diese durch die hohen Fettpreise. Die Maul- und die Klauenseuche und die Blauzungenkrankheit haben zu Verunsicherung auf den Milchmärkten geführt und dämpfen die Aussichten der positiven Prognose. Während sonst bei steigenden Milchpreisen die Milchmengen auch stiegen, ist dies gerade nicht zu beobachten. Die gute Grundfuttersituation und die konstanten Kraftfutterpreise haben sich in der Milchmenge noch nicht widergespiegelt. In Deutschland lieferte man 2024 um knapp 1 % unter 2023 und aktuell liegt man seit Jahresbeginn um fast 2 % unter der Vorjahreslinie.
Für den vorliegenden Preisvergleich wurden alle bis Ende Jänner verfügbaren Informationen eingearbeitet. Die jeweiligen Vergleichsdaten wurden den dargestellten Molkereien zur Durchsicht und Rückmeldung zur Verfügung gestellt. Der Milchpreisvergleich wurde mit dem Milchpreisvergleichsrechner der LK Salzburg erstellt. Der Milchpreisvergleichsrechner ist eine Datenbank, mit der es möglich ist, alle Sorten, Mengen und Inhaltsstoffe der verschiedenen Verarbeiter objektiv miteinander zu vergleichen.
Für Landwirte besteht die Möglichkeit, anhand betriebseigener monatlicher Daten (Menge, Inhaltsstoffe) einen Preisvergleich für ihren Betrieb erstellen zu lassen.
Milchpreisvergleich der Molkereien
In den Tabellen sind die jeweiligen Milchverarbeiter nach den verschiedenen Milchsorten gegliedert dargestellt. Die Jahresdurchschnittspreise sind je Sorte für die Jahresanlieferung von 50.000 kg, 200.000 kg usw. angegeben. Die Reihung erfolgt nicht nach den Auszahlungspreisen pro Kilogramm, da es durch die Mengenstaffel in den Jahresmengen Unterschiede in den einzelnen Mengenklassen gibt. Im Bio-Bereich sind die Vergleiche kaum möglich, da es hier sehr unterschiedliche Anforderungen gibt, wie z. B. Naturland oder eigene Anforderungen der Handelsketten.
Vorgangsweise der Datenerhebung
Grundlage der Berechnungen sind die Milchgeldanlageblätter der Molkereien und dazugehörige monatliche Milchgeldabrechnungen von Milchlieferanten. Die Parameterwerte werden in die Datenbank eingepflegt, mit Milchgeldabrechnungen kontrolliert und verifiziert und stellen damit eine exakte Datengrundlage dar.
Milchmenge durch BTV beeinflusst
Trotz hoher Milchpreise war die Milchanlieferung an die Salzburger Molkereien im letzten Jahr nur um +1,7 % über dem Vorjahr. In Deutschland war sie sogar um ca. 1 % geringer als im Vorjahr. In der gesamten EU wurden um 0,6 % mehr gemolken als im Vorjahr. Ein Teil der Mindermenge in Deutschland wird den Auswirkungen der Blauzungenkrankheit zugerechnet. Man sieht darin auch, dass der Strukturwandel weitergeht und die Milchmenge nur geringfügig steigt bzw. sogar abnimmt. Der Kraftfutterpreis ist im Laufe des Jahres 2024 für das konventionelle 18/3er leicht gesunken, für das Bio-Kraftfutter blieb er auch relativ konstant. Die Auszahlungspreise bei konventioneller Milch und Bio-Milch bei 4 % Fett und 3,4 % Eiweiß lagen in
Salzburg im Dezember um ca. 2 ct unter dem Auszahlungspreis von Bayern.
Die Ursache für die höheren Preise in Bayern ist eine geringere Milchanlieferung, ausgelöst durch die
Haltungsformkennzeichnung, Umsetzung der Weidepflicht bei Bio und Auswirkungen der Blauzungenkrankheit.
Stabile Prognosen für 2025
Die angebotene Milchmenge bleibt knapp und der Bedarf wird auch nicht vollständig gedeckt werden können. Aktuell herrscht im Großhandel bei Butter Preisdruck, jedoch für Hart- und Schnittkäse, Vollmilch- und Magermilchpulver sind die Preise stabil. Die genannten Indikatoren zeigen für die nächsten Monate stabile Aussichten.