Schweine- und Ferkelpreise KW 13

Nachdem sich das zu Jahresbeginn rekordverdächtig tiefe Preisniveau von Mitte Februar bis Mitte März auf ein gegenwärtig nicht untypisches Level erhöht hat, macht sich aktuell entspannte Gelassenheit unter den Marktpartnern breit. Das Ostergeschäft ist gelaufen und preisbefeuernde Spekulationen, sowohl angebots- als auch nachfrageseitig, zeigen keine Wirkung mehr. In Deutschland (+/-0,00) führte die wankelmütige Lockdown-Politik kurzzeitig zu Verunsicherung am Fleischmarkt, letztlich blieb die Notierung aber unangetastet. Weiterhin flott fließt spanisches Schweinefleisch Richtung Asien, primär China, ab. Zu hoffen ist, dass der aktuell durch ein gestrandetes Containerschiff blockierte Sueskanal diesen für Europa ganz wichtigen Warenstrom nach Asien nicht zu sehr beeinflusst.

Auch in Österreich sind sowohl Angebot als auch Nachfrage im gleichen Verhältnis leicht gestiegen. Die heimische Schlachtaktivität vor der Karwoche beträgt 98.600 Stück. Das in Gramm gemessene durchschnittliche Schlachtgewicht liegt aktuell ebenfalls bei 98.600. Während der Oster-Lockdown in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland in den genannten Bundesländern eine nicht übersehbare Motivationsbremse am Fleischmarkt darstellt, hofft das restliche Land auf impulsgebende Grillaktivitäten um die Osterfeiertage, nachdem für diesen Zeitraum frühsommerliches Wetter angesagt ist. Vor diesem Hintergrund konnten sich die Protagonisten an der Ö-Börse rasch auf eine einvernehmliche Festlegung auf Vorwochenniveau einigen.

Osterruhe auch bei Ferkelpreisen

Die Versorgunglage auf den europäischen Ferkelmärkten stellt sich weiterhin ausgesprochen knapp dar. Besonders augenscheinlich fällt die europaweite Ferkelknappheit in Deutschland auf. Nicht nur, dass die Auswirkungen des anhaltend starken Bestandabbaus bei deutschen Sauenhaltern kräftig ausfallen, gehen auch die Ferkelimporte aus Holland und Dänemark stetig zurück. Für beide Länder gibt es inzwischen deutlich lukrativere Absatzmärkte. Ferkelmengen, die noch vor einiger Zeit ihren Zielort in unserem Nachbarland hatten, werden jetzt mit deutlich höheren Erlösmöglichkeiten nach Spanien oder auch nach Polen umgelenkt. Nach Einschätzung internationaler Marktbeobachter besteht im EU-Raum nach der aktuellen "Osterruhe“ weiterhin ein Preissteigerungspotential bei den Ferkeln.

Auch in Österreich bleibt der Ferkelmarkt deutlich unterversorgt. Rückstellungen von Ferkelbestellungen lassen sich nach wie vor nirgends vermeiden. In Anlehnung an die Preisentwicklungen im übrigen Europa, verbleiben die Ferkelnotierungen über die Osterfeiertage auf unverändertem Niveau (2,80 Euro).