Hektaraufwand, Dosis je ha Laubwandfläche
Hektaraufwand, Dosis je 10.000 m² Laubwandfläche
Bei der Applikation von Pflanzenschutzmitteln ist grundsätzlich
auf die zu schützenden Reborgane eine bestimmte
Menge eines Wirkstoffes erforderlich, um diese
für eine bestimmte Zeit zu schützen. Je größer die zu
schützende Oberfläche ist, umso mehr Produktmenge
muss ausgebracht werden. Die Summe aller grünen
Rebteile (Blätter, Triebe, Beeren) erreicht je nach Wuchsstärke,
Sorte und Erziehungsart eine Oberfläche von ca.
8000-18000 m2 je ha. Die Schwankungsbreite der zu
behandelnden Pflanzenoberfläche wird vom Erziehungssystem,
dem Abstand zwischen den Reihen sowie von
der Laubwandhöhe sehr stark beeinflusst.
Mit Blickrichtung auf die biologische Wirksamkeit ist es
das applikationstechnische Ziel, möglichst einen gleichmäßigen
Belag auf den zu schützenden Pflanzenteilen
zu erreichen. Daher wird zukünftig für neue Produkte die
Pflanzenschutzmittelaufwandmenge zusätzlich mit Bezug
zur Laubwandfläche, statt wie bisher nur zur Grundfläche,
angegeben werden.
Alte Pflanzenschutzmittelregistrierungen enthielten für
die Anwendung Prozentangaben mit einem Wasseraufwand
von 1000 l/ha als Berechnungsbasis. Der Hektaraufwand
wurde errechnet, in dem man die Konzentration
mit 10 (hl) multiplizierte wie z. B. 0,3 % x 10 = 3
kg Pflanzenschutzmittel. In der Praxis kam es bei der
prozentuellen Aufwandsmengenberechnung durch zu
geringe Wasseraufwandmengen bei den Applikationen
häufig zu Unterdosierungen. So wurden statt 3 kg bei
einer Wasseraufwandmenge von 300 l /ha lediglich 900 g
Präparat ausgebracht. Heute enthält der Großteil registrierten Pflanzenschutzmittel
einen Hektaraufwand in kg oder l/ha. Ergänzend
dazu werden in Abhängigkeit von der Bestandesdichte
und dem Entwicklungsstadium der Kulturpflanze maximal
zulässige Aufwandmengen angegeben.
Hektaraufwand
Der Hektaraufwand ist jene Menge eines Pflanzenschutzmittels, welche zu einem bestimmten Entwicklungsstadium ausgebracht werden soll, um die Pflanzenoberfläche ausreichend gegen Krankheits- und Schädlingsbefall bis zur nächsten Applikation zu schützen. Laut den Anwendungsbestimmungen sind nach dem jeweiligen Entwicklungsstadium (BBCH 61, 73 usw.) steigende Aufwandmengen/ha zugelassen bzw. festgelegt. Damit bleibt der Wirkstoffgehalt pro Flächeneinheit Laubfläche in etwa gleich. Die Hektarmengen sind lt. Anwendungsbestimmungen Hektarhöchstmengen für ein bestimmtes Entwicklungsstadium und dürfen nicht überschritten werden. Die Hektaraufwandmenge wird mit der Wassermenge (in der Regel 400–800 l Wasser/ha) des gewählten Applikationsverfahrens (Ausbringverfahrens), ungeachtet von der entstehenden Konzentration, ausgebracht. Die Menge an Wirkstoff pro Blattfläche und nicht die Konzentration der Spritzbrühe (mit Ausnahme einiger Präparate) ist für die Wirksamkeit ausschlaggebend. Die Hektaraufwandmenge darf nicht reduziert werden. Der Hektaraufwand (Berechnungsbasis 1000 Liter Wasser/ ha) ist für die in Österreich hauptsächlich verwendete Weitraumerziehung (2,8–3,3 m Reihenentfernung) plausibel oder praxistauglich. Bei engeren Reihenabständen – den (2–2,5 m Reihenabstand) vergrößert sich die zu schützende Laubwandfläche. Deshalb ist der Hektaraufwand entsprechend anzupassen (siehe Tabelle: Beispielangaben eines derzeit zugelassenen Pflanzenschutzmittels). In diesem Beispiel beträgt der ha-Aufwand vor der Blüte 0,08-0,20 l/ha. Wird eine Weitraumanlage behandelt, so sind 0,08 l /ha als Aufwandmenge ausreichend. Für eine Dichtpflanzung mit engen Gassenbreiten sind in diesem Fall jedoch 0,2 l/ha Aufwandmenge nötig. Der maximale Hektaraufwand lt. Zulassung darf dabei nicht überschritten werden.
Der Hektaraufwand ist jene Menge eines Pflanzenschutzmittels, welche zu einem bestimmten Entwicklungsstadium ausgebracht werden soll, um die Pflanzenoberfläche ausreichend gegen Krankheits- und Schädlingsbefall bis zur nächsten Applikation zu schützen. Laut den Anwendungsbestimmungen sind nach dem jeweiligen Entwicklungsstadium (BBCH 61, 73 usw.) steigende Aufwandmengen/ha zugelassen bzw. festgelegt. Damit bleibt der Wirkstoffgehalt pro Flächeneinheit Laubfläche in etwa gleich. Die Hektarmengen sind lt. Anwendungsbestimmungen Hektarhöchstmengen für ein bestimmtes Entwicklungsstadium und dürfen nicht überschritten werden. Die Hektaraufwandmenge wird mit der Wassermenge (in der Regel 400–800 l Wasser/ha) des gewählten Applikationsverfahrens (Ausbringverfahrens), ungeachtet von der entstehenden Konzentration, ausgebracht. Die Menge an Wirkstoff pro Blattfläche und nicht die Konzentration der Spritzbrühe (mit Ausnahme einiger Präparate) ist für die Wirksamkeit ausschlaggebend. Die Hektaraufwandmenge darf nicht reduziert werden. Der Hektaraufwand (Berechnungsbasis 1000 Liter Wasser/ ha) ist für die in Österreich hauptsächlich verwendete Weitraumerziehung (2,8–3,3 m Reihenentfernung) plausibel oder praxistauglich. Bei engeren Reihenabständen – den (2–2,5 m Reihenabstand) vergrößert sich die zu schützende Laubwandfläche. Deshalb ist der Hektaraufwand entsprechend anzupassen (siehe Tabelle: Beispielangaben eines derzeit zugelassenen Pflanzenschutzmittels). In diesem Beispiel beträgt der ha-Aufwand vor der Blüte 0,08-0,20 l/ha. Wird eine Weitraumanlage behandelt, so sind 0,08 l /ha als Aufwandmenge ausreichend. Für eine Dichtpflanzung mit engen Gassenbreiten sind in diesem Fall jedoch 0,2 l/ha Aufwandmenge nötig. Der maximale Hektaraufwand lt. Zulassung darf dabei nicht überschritten werden.
Behandelte Laubwandfläche
(„treated LeafWall Area“)
Um die Anpassung an die verschiedenen Erziehungssysteme und Reihenabstände noch besser zu ermöglichen, wird bei Neuzulassungen von Pflanzenschutzmitteln zusätzlich eine „Dosis je 10.000 m² behandelte Laubwandfläche“ (bLWF) angegeben. Der maximale Produktaufwand je ha wird wie bisher angegeben und darf nicht überschritten werden.
Um die Anpassung an die verschiedenen Erziehungssysteme und Reihenabstände noch besser zu ermöglichen, wird bei Neuzulassungen von Pflanzenschutzmitteln zusätzlich eine „Dosis je 10.000 m² behandelte Laubwandfläche“ (bLWF) angegeben. Der maximale Produktaufwand je ha wird wie bisher angegeben und darf nicht überschritten werden.
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Da nun die Laubwandfläche die Bezugsgröße für den Produktaufwandist, können Probleme beseitigt werden, wie:
- Unterschiede bei den Entwicklungsstadien von Rebsorten (Wachstum, Internodienlänge).?
- Unterschiedliche Reihenabstände und damit Laubwandflächen je ha.
- Verschiedene Erziehungssysteme mit Halb- undFlachbogen, Minimalschnitt, Vertikoerziehung u. A..
Die behandelte Laubwandfläche wird aus dem Abstand
zwischen den Reihen, der Anzahl der behandelten Seiten
(in der Regel 2) und der behandelten Laubwandhöhe
berechnet. Letztere entspricht der Höhe des applizierten
Spritzstreifens (=Spritzbalkenhöhe), und kann z.B. auch
kleiner (Z.B. Behandlung der Traubenzone) als die Laubwandhöhe
sein.
Berechnung – Recyclingsysteme
Recyclingsysteme ermöglichen eine Einsparung gegenüber einer herkömmlichen Gebläsespritze von durchschnittlich 30- 40 %. Abhängig ist die Einsparung von Rebsorte, Erziehungsart, Laubwandpflege und den jahresspezifischen Gegebenheiten. Die Systeme ermöglichen eine Verringerung des Hektaraufwandes, welcher sich durch die durchgedrungene Sprüh- bzw. Spritzflüssigkeit, die nicht an der Pflanze angelagert wird, ergibt. Die aufgefangene Brühe wird in den Brühebehälter rückgeführt (nicht bei allen Systemen) und wieder verwendet. Es verringert sich der Wasserverbrauch/ ha und
damit automatisch der Hektaraufwand bzw. des Pflanzenschutzmittels. Am Zielort „Laubwandfläche“ wird die gleiche Mittelmenge angelagert. Die entstehenden Brühenverluste durch Abtrift, welche bei der Verwendung von Geräten ohne Recyclingsystem ca. 20-70 % (vom Entwicklungsstadium abhängig) betragen und somit der Verlust des Pflanzenschutzmittels, werden damit fast vollkommen verhindert.
Recyclingsysteme ermöglichen eine Einsparung gegenüber einer herkömmlichen Gebläsespritze von durchschnittlich 30- 40 %. Abhängig ist die Einsparung von Rebsorte, Erziehungsart, Laubwandpflege und den jahresspezifischen Gegebenheiten. Die Systeme ermöglichen eine Verringerung des Hektaraufwandes, welcher sich durch die durchgedrungene Sprüh- bzw. Spritzflüssigkeit, die nicht an der Pflanze angelagert wird, ergibt. Die aufgefangene Brühe wird in den Brühebehälter rückgeführt (nicht bei allen Systemen) und wieder verwendet. Es verringert sich der Wasserverbrauch/ ha und
damit automatisch der Hektaraufwand bzw. des Pflanzenschutzmittels. Am Zielort „Laubwandfläche“ wird die gleiche Mittelmenge angelagert. Die entstehenden Brühenverluste durch Abtrift, welche bei der Verwendung von Geräten ohne Recyclingsystem ca. 20-70 % (vom Entwicklungsstadium abhängig) betragen und somit der Verlust des Pflanzenschutzmittels, werden damit fast vollkommen verhindert.
Folgende Punkte sind zu beachten:
- Die Recyclingrate ist bei den Recyclingsystemen unterschiedlich.
- Weiteres ergeben sich Unterschiede zu welchem Entwicklungsstadium eine Applikation durchgeführt wird. Die Recyclingrate beträgt bei einem geschlossenen Tunnelsystem, inklusive einer Rückführung der Spritzbrühe von den Prallblechen in den Brühetank, 20–70 %.
- Da es verschiedene Recyclingsysteme gibt sind die Anwendungshinweise des Herstellers zu berücksichtigen.
- Die Wasseraufwandmenge je ha bei den Entwicklungsstadien, die sich durch die Anzahl der eingeschalteten Spritzdüsen ergibt, ist festzustellen. Mit Hilfe der vom Hersteller mitgelieferten Tabellen, lässt sich die Menge in Abhängigkeit von den verwendeten Düsen, Spritzdruck und Düsenanzahl, berechnen. Diese Menge liegt bei Recyclingspritzen meist im Bereich von 200-400 l/ha. Das ist eine Voraussetzung für die weitere Vorgehensweise.
- In diese bekannte Wasseraufwandmenge je ha wird der Hektaraufwand des Pflanzenschutzmittels lt. Entwicklungsstadium, beigegeben. Die dabei entstehende Konzentration bleibt unberücksichtigt. Das ist die gleiche Vorgehensweise wie beim Verwendung einer Gebläsespritze ohne Recyclingsystem.
- Mit der Recyclingspritze wird nun die Spritzbrühe ausgebracht und es wird solange gefahren, bis die Brühe verbraucht ist. Der tatsächliche Wasserverbauch verringert sich durch das Auffangen nicht angelagerter Spritzbrühe.
Beispiel:
Vorblütespritzung: Recyclingrate beträgt zu dieser Zeit ca. 50 % (System mit Brühenrückführung in den Tank). Einstellung der Recyclingspritze 300 Wasser/ha. Das heißt, dass ca. 50 % der Spritzbrühe durch die Laubwand geht, aber mit den Prallblechen aufgefangen und rückgeführt wird. Damit ergibt sich, dass mit der aufgefangenen Brühe ein weiteres Hektar Weingarten behandelt werden kann. Der tatsächliche Wasserverbrauch/ ha bei der Applikation im Weingarten liegt bei diesem Beispiel bei 150 l/ha. Damit ergibt sich eine tatsächliche Verringerung des Hektaraufwandes vom Pflanzenschutzmittel um 50 %. Da aber die angelagerte Pflanzenschutzmittelmenge auf der Zielfläche gleich ist, ist kein Wirkungsverlust gegeben.
Vorblütespritzung: Recyclingrate beträgt zu dieser Zeit ca. 50 % (System mit Brühenrückführung in den Tank). Einstellung der Recyclingspritze 300 Wasser/ha. Das heißt, dass ca. 50 % der Spritzbrühe durch die Laubwand geht, aber mit den Prallblechen aufgefangen und rückgeführt wird. Damit ergibt sich, dass mit der aufgefangenen Brühe ein weiteres Hektar Weingarten behandelt werden kann. Der tatsächliche Wasserverbrauch/ ha bei der Applikation im Weingarten liegt bei diesem Beispiel bei 150 l/ha. Damit ergibt sich eine tatsächliche Verringerung des Hektaraufwandes vom Pflanzenschutzmittel um 50 %. Da aber die angelagerte Pflanzenschutzmittelmenge auf der Zielfläche gleich ist, ist kein Wirkungsverlust gegeben.
- Die Vorgehensweise sichert einerseits eine ausreichende Applizierung der Pflanzenschutzmittelmenge auf der Zielfläche und andererseits berücksichtigt sie die unterschiedlichen Recyclingsysteme.
- Bei einer zu dichten Laubwand empfiehlt sich vorher eine Auflockerung, besonders im Bereich der Traubenzone. Ein ganzjähriger Einsatz ist nur bei lockeren Laubwandflächen mit geringem Laubwanddurchmesser oder mit der Verwendung von Recyclinggeräten mit Gebläseunterstützung möglich.