Flüssiges Gold: Honig ist bereits seit der Steinzeit begehrt
Bildergalerie
(10 Fotos)
Das Museum in Bramberg am Wildkogel ist bekannt für seine beeindruckende Mineraliensammlung. Smaragde und Kristalle bilden einen Schwerpunkt des Hauses. Im „Wilhelmgut“ gibt es aber auch abwechslungsreich gestaltete Ausstellungen über Brauchtum und die handwerkliche Kunst unserer Vorfahren. Interessante Exponate geben unter anderem Einblick in die Welt der Weber, Schuster, Bader und Ärzte. Das Dachgeschoß ist aber einem besonderen Thema gewidmet, der historischen Imkerei.
Die Sammlung wurde bereits 1979 eröffnet, im Freigelände steht auch ein altes Bienenhaus, das bald restauriert wird. Kustodin Waltraud Moser-Schmidl führt durch die umfangreiche Ausstellung und beginnt bei den vielen unterschiedlichen Bienenkörben. Es sind die ältesten Behausungen, die der Mensch für die Wildtiere gebaut hat, um ihnen Nisthöhlen zu schaffen. Solche Körbe finden heute kaum noch Verwendung, da die Waben für die Ernte nur entnommen werden können, indem sie zerstört werden. Eine revolutionäre Veränderung war daher 1853 die Entwicklung von beweglichen Holzrahmen. Nur wenige Jahre später erfand ein österreichischer Major die erste Honigschleuder, die eine große Erleichterung bei der Gewinnung von Honig bedeutete. Im 18. und 19. Jahrhundert entstanden auch erste Imkervereinigungen und -zeitungen.
Die Sammlung wurde bereits 1979 eröffnet, im Freigelände steht auch ein altes Bienenhaus, das bald restauriert wird. Kustodin Waltraud Moser-Schmidl führt durch die umfangreiche Ausstellung und beginnt bei den vielen unterschiedlichen Bienenkörben. Es sind die ältesten Behausungen, die der Mensch für die Wildtiere gebaut hat, um ihnen Nisthöhlen zu schaffen. Solche Körbe finden heute kaum noch Verwendung, da die Waben für die Ernte nur entnommen werden können, indem sie zerstört werden. Eine revolutionäre Veränderung war daher 1853 die Entwicklung von beweglichen Holzrahmen. Nur wenige Jahre später erfand ein österreichischer Major die erste Honigschleuder, die eine große Erleichterung bei der Gewinnung von Honig bedeutete. Im 18. und 19. Jahrhundert entstanden auch erste Imkervereinigungen und -zeitungen.
80 Jahre alter Honig
Auch in Bramberg wurde genau vor 100 Jahren von Pfarrer und Imker Johann Thurner ein Imkerverein gegründet. Das Pfarrhaus befand sich in einem großen Garten mit vielen Obstbäumen. Dadurch dürfte Hochwürden die Bedeutung der kleinen fleißigen Helfer sehr zu schätzen gewusst haben.
Anlässlich des Jubiläums hat der Verein heuer eine Chronik veröffentlicht. Autor Erwin Burgsteiner beschreibt darin nicht nur nüchterne Fakten. Das Buch enthält nette Erinnerungen, schöne Fotos und auch lustige Anekdoten.
Man erfährt beispielsweise, dass 1947/48 unglaubliche Mengen Honig geerntet werden konnten. Eine günstige Wetterlage und das Auftreten vieler Blattläuse hatten zu einer willkommenen Rekordmenge an Honig geführt. Die Imker verfügten aber über zu wenige Gefäße und behalfen sich damit, dass sie den Honig auch in Badewannen füllten. Es sind sogar noch Gläser mit Honig aus den 1940er-Jahren vorhanden (siehe Abbildung links). Den könne man noch ohne weiteres essen, erklärt die Chefin des Hauses, erlaubt aber leider keine Kostprobe. Es gibt aber nicht nur faszinierende historische Utensilien wie Bienenkörbe, wunderschön bemalte Stöcke und Räuchergefäße zu bewundern.
Man erfährt beispielsweise, dass 1947/48 unglaubliche Mengen Honig geerntet werden konnten. Eine günstige Wetterlage und das Auftreten vieler Blattläuse hatten zu einer willkommenen Rekordmenge an Honig geführt. Die Imker verfügten aber über zu wenige Gefäße und behalfen sich damit, dass sie den Honig auch in Badewannen füllten. Es sind sogar noch Gläser mit Honig aus den 1940er-Jahren vorhanden (siehe Abbildung links). Den könne man noch ohne weiteres essen, erklärt die Chefin des Hauses, erlaubt aber leider keine Kostprobe. Es gibt aber nicht nur faszinierende historische Utensilien wie Bienenkörbe, wunderschön bemalte Stöcke und Räuchergefäße zu bewundern.
Gute Betreuung
Im Museum ist auch ein Schaubienenstock mit lebenden Bienen beheimatet. „Die Besucher sind fasziniert und freuen sich, wenn sie die Königin entdecken“, schildert Waltraud. „Heuer durften die Bienen sogar erstmals im Museum überwintern. Das hat sehr gut funktioniert.“
Betreut wird der Stock von Sepp Fritz, Imker aus Leidenschaft. Das Handwerk hat er von seiner Großmutter, der Peilberghofbäuerin, gelernt. „Früher gab‘s ja fast auf jedem Hof Bienen. Oft haben die Frauen diese Arbeit gemacht, auch wenn man heute meist denkt, das wäre Männersache gewesen“, schildert der Hobbyimker, der zwischen zehn und 15 Völker besitzt, die seinen großen Obstgarten bestäuben.
„Den Bienen kann man seinen Willen nicht aufzwingen. Man muss schon mit ihnen umgehen können“, betont der Pinzgauer. Das sollte jeder wissen, der sich für die Imkerei interessiert. „Heute stellen sich oft Menschen Bienen in den Garten, die glauben, der Honig kommt dann von allein.“ Dabei sei die gute Betreuung der Bienen das Um und Auf dieses schönen Hobbys. Er kontrolliert täglich, wie es den Tieren geht. Schutzkleidung brauche er keine, auch die Oma habe nur eine Haube getragen. Die Gewinnung von Honig stehe für ihn nicht im Vordergrund. „Die Hauptsache ist, dass es den Bienen gut geht.“ Das werde allerdings immer schwieriger.
Die intensive Landwirtschaft und die Varroamilbe setzen den Völkern stark zu. „Ich habe die Wärmebehandlung probiert, das hat bei mir nicht geholfen. Jetzt verwende ich Ameisensäure oder Bienenwohl“, schildert Sepp den frustrierenden Kampf mit dem Schädling. Es sei ein ständiger Wettlauf mit der Zeit, denn jetzt im September sei der Befall durch die Milbe bereits wieder sehr intensiv. Seine Honigernte bewahrt er übrigens in einem Getränkekühler auf, den er zu einem Wärmeschrank umgebaut hat. Hier wird der Honig bei einer idealen Temperatur von 29 Grad gelagert, damit er nicht kristallisiert. „Die Imkerei macht mir viel Freude. Damit tue ich etwas für die Seele
„Den Bienen kann man seinen Willen nicht aufzwingen. Man muss schon mit ihnen umgehen können“, betont der Pinzgauer. Das sollte jeder wissen, der sich für die Imkerei interessiert. „Heute stellen sich oft Menschen Bienen in den Garten, die glauben, der Honig kommt dann von allein.“ Dabei sei die gute Betreuung der Bienen das Um und Auf dieses schönen Hobbys. Er kontrolliert täglich, wie es den Tieren geht. Schutzkleidung brauche er keine, auch die Oma habe nur eine Haube getragen. Die Gewinnung von Honig stehe für ihn nicht im Vordergrund. „Die Hauptsache ist, dass es den Bienen gut geht.“ Das werde allerdings immer schwieriger.
Die intensive Landwirtschaft und die Varroamilbe setzen den Völkern stark zu. „Ich habe die Wärmebehandlung probiert, das hat bei mir nicht geholfen. Jetzt verwende ich Ameisensäure oder Bienenwohl“, schildert Sepp den frustrierenden Kampf mit dem Schädling. Es sei ein ständiger Wettlauf mit der Zeit, denn jetzt im September sei der Befall durch die Milbe bereits wieder sehr intensiv. Seine Honigernte bewahrt er übrigens in einem Getränkekühler auf, den er zu einem Wärmeschrank umgebaut hat. Hier wird der Honig bei einer idealen Temperatur von 29 Grad gelagert, damit er nicht kristallisiert. „Die Imkerei macht mir viel Freude. Damit tue ich etwas für die Seele