Betreuungskarenz für schulpflichtige Kinder gefordert
Freud und Leid: Während viele Kinder und Jugendliche auf den Schulschluss hinfiebern, blicken so manche Eltern den Ferien ängstlich entgegen. Wer betreut den Nachwuchs in den nächsten zwei Monaten? Und geht sich bei der massiven Preissteigerung zumindest ein kleiner Urlaub aus?
„In diesen krisenhaften Zeiten haben Kinder, Jugendliche und Familien Erholung besonders nötig. Für viele Eltern sind die Ferien aber kein Lichtblick, sondern eine weitere Herausforderung. Denn neun Wochen Kinderbetreuung organisieren sich nicht von selbst. Und angesichts der Teuerung können sich immer weniger Familien eine externe Ferienbetreuung für ihre Kinder leisten“, so SOS-Kinderdorf-Geschäftsführer Christian Moser.
Eine Sorge weniger mit der Betreuungskarenz
SOS-Kinderdorf schlägt darum schon lange eine vierwöchige Betreuungskarenz für Eltern schulpflichtiger Kinder vor, um die jährlichen 14 Wochen Ferien gut organisieren zu können. Mit dieser Betreuungskarenz könnten Eltern nach Zustimmung des Arbeitgebers bis zu vier Wochen pro Jahr ihre Kinder zuhause betreuen und analog zur Pflege- oder Bildungskarenz ein Karenzgeld beziehen. „Das wäre eine große Entlastung für die angespannte Familienorganisation und kein finanzieller Mehraufwand für den Arbeitgeber“, so Moser.
„Wir fordern die Regierung auf, Druck aus den Familien zu nehmen. Eine Betreuungskarenz wäre dafür ein einfaches Mittel mit großer Wirkung. Denn vier Wochen zusätzliche gemeinsame Familienzeit entlasten nicht nur organisatorisch und sparen Kosten für Fremdbetreuung, sondern stärken auch Familien, die das ganze Jahr gestresst durch ihren Alltag hetzen.