Weichen für die kommenden Jahre werden jetzt gestellt
Der künftige Finanzrahmen der EU, die neue GAP, der Brexit oder auch die Steuerreform in Österreich: Im heurigen Jahr stehen wichtige politische Entscheidungen an, die auch unmittelbar Auswirkungen auf die Einkommenssituation der bäuerlichen Familienbetriebe haben werden. Dazu kommen auch noch Herausforderungen durch den Klimawandel, wie beispielsweise die Trockenheit im vergangenen Jahr gezeigt hat.
Wir brauchen eine stabile EU-Agrarfinanzierung
Der Salzburger Bauernbund hat nun bei einer Klausur des Landesvorstandes die Positionen und die weitere politische Vorgangsweise festgelegt. Gerade die Ausrichtung der künftigen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) sei für die bäuerlichen Familienbetriebe in Salzburg von besonderer Bedeutung. Neben dem finanziellen Rahmen für die GAP – mit dessen Beschlussfassung man erst Ende dieses Jahres rechnen könne – sei vor allem die Ausgestaltung der künftigen Programme entscheidend, so der Bauernbund in einer Aussendung. Landesobmann und LK-Präsident Rupert Quehenberger: „Wir brauchen eine stabile EU-Agrarfinanzierung und ein Signal zur Stärkung der klein- und mittelbäuerlichen Familienbetriebe. Auch die Vermeidung kostenintensiver und bürokratischer Auflagen sind mir besonders wichtig“, fasst er die Anliegen der Salzburger Bauern an die GAP-Verhandler zusammen.
Steuerreform soll Entlastung der SV-Beiträge Bringen
Auch die von der Bundesregierung im Grundsatz beschlossene Steuerreform soll in der ersten Etappe eine Entlastung der SV-Beiträge bei den Beziehern niedriger Einkommen bringen. Beim Naturschutz verlangt Quehenberger weitere Verbesserungen, der im Vorjahr eingeschlagene partnerschaftliche Weg solle fortgesetzt werden. „Die Bäuerinnen und Bauern erwarten sich Maßnahmen mit Hausverstand und auf vertraglicher Basis. Die Zusammenarbeit der Naturschutzbehörde mit den Grundbesitzern auf Augenhöhe ist dabei der Schlüssel zum Erfolg. Eine Ausweisung von Schutzgebieten darf es nur mehr einvernehmlich mit dem Grundeigentümer geben“, fordert der Bauernpräsident.
Biotopkartierung nach Regeln überarbeitet
Auch die Biotopkartierung solle verschlankt, auf neue Beine gestellt und nach neuen Regeln überarbeitet werden. Besonderes Anliegen ist Quehenberger auch das Thema Wolf: „Die Ausweisung von Weideschutzgebieten und die Absenkung des Schutzstatus in der FFH-Richtlinie – beides sind geeignete Instrumente, um auch in Zukunft den Almbauern und Weidetierhaltern Sicherheit zu bieten. Wir brauchen diese Maßnahmen, um die traditionelle Alm- und Weidewirtschaft nicht zu gefährden.“