02.12.2016 |
von Johannes Spangel, Anna Kaiser-Haas
Warmstall richtig planen
Aufgrund der geringen Geruchsbelästigung haben Warmställe vor allem in Ortslagen gegenüber Außenklimaställen einen unschlagbaren Vorteil.
![[jpegs.php?filename=%2Fvar%2Fwww%2Fmedia%2Fimage%2F2016.12.02%2F1480678937333987.jpg]](https://cdn.lko.at/lko3/mmedia/image//2016.12.02/1480678937333987.jpg?m=MzYzLDI3Mg%3D%3D&_=1480679105)
Dachkonstruktion
Das Stalldach leitet Schnee- und Windlasten auf die darunterliegenden Wände ab. Um möglichst kosteneffizient zu bauen, ist die Spannweite der Dachkonstruktion ausschlaggebend. Die günstigste Tragkonstruktion ist der Bretterbinder. Je nach Schneelast sollte man die Spannweite so wählen, dass man auf eine lastabtragende Mittelwand verzichten kann. Als Dachdeckung wird meist ein Isopaneel gewählt. Dieses besteht aus zwei Blechen, die mit Polyurethan-Hartschaum ausgeschäumt und schubfest mit den Blechen verbunden sind. Es eignet sich ab einer Dachneigung von 5°. Eine Stärke von acht Zentimetern dämmt bei korrekter Verlegung im Winter gut und schützt vor Überhitzung im Sommer. Erst ab etwa 1.000 m2 ist es wirtschaftlich, auf sechs Zentimeter Isopaneel zu reduzieren.
Alternative zum Isopaneel ist eine Ziegel- oder Eterniteindeckung mit Kaltdachaufbau. Wobei die Ziegeldeckung ab einer Dachneigung von zirka 20° geeignet ist, während man Eternitplatten ab etwa 10° Dachneigung verwenden kann.
Alternative zum Isopaneel ist eine Ziegel- oder Eterniteindeckung mit Kaltdachaufbau. Wobei die Ziegeldeckung ab einer Dachneigung von zirka 20° geeignet ist, während man Eternitplatten ab etwa 10° Dachneigung verwenden kann.
Wände und U-Wert
Der Großteil der Wärme geht nicht über Wand und Fenster verloren, sondern über die Lüftung. Dabei muss man auf eine Bauweise achten, die frei von Wärmebrücken ist. Auf jeden Fall sollte der Bau einen U-Wert von zirka 0,5 W/m²K erzielen. Dies kann man mit einer geschalten Ortbetonwand und acht Zentimeter EPS* Fassade oder Hohlwänden mit acht Zentimeter XPS** Kerndämmung oder mit 25 Zentimetern Hochlochziegelmauerwerk, beidseitig verputzt, erreichen. Das Hochlochziegelmauerwerk muss oben mit einem Stahlbetonrost abschließen. Dieser muss mit Stahlbeton- oder Schalsteinsäulen im Fundament verankert sein. Dabei dürfen keine Wärmebrücken entstehen.
Kostenvergleich
Preislich ist die Fertigteilhohlwand mit Kerndämmung günstiger als die Ortbetonwand. Die Zeitersparnis durch die Fertigteile ist nicht zu vernachlässigen. Für die Ortbetonwände spricht der mögliche hohe Eigenleistungsanteil beim Eisenbinden und Betonieren. Die beidseitig verputzte Ziegelwand sollte preislich gleich mit der Hohlwand sein. Der Innenputz muss durch Fliesen oder einer auf Epoxidharz basierenden Beschichtung im Tierbereich geschützt werden. Auch bei besonders porösen Betonoberflächen kann so eine Beschichtung sinnvoll sein. Damit die Kitfuge zwischen den Hohlwänden nicht alle zwei Jahre erneuert werden muss, kann man diese mit einem Niro-Blech abdecken. Um Spannungsrisse zu verhindern, sollte man das Blech auf einer Seite in Langlöchern montieren.
Öffnungen einplanen
Je nach Größe des Stalles und Tieranzahl sind Fluchtwege sowie Belichtungsflächen einzuplanen. Dabei ist auch auf den Brandschutz Rücksicht zu nehmen. In Wänden, die weniger als drei Meter Abstand zur Grundgrenze aufweisen, darf man keine Öffnungen herstellen.
Ab 30 Schweinen sind zwei Fluchtwege vorzusehen. Die Mindestfensterfläche (Architekturlichte***) beträgt 3% der Stallfläche. Bei besonders tierfreundlicher Haltung benötigt man mehr als 5%. In Ställen eignen sich aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit Fenster mit Kunststoffoberflächen besonders gut. Um Falschluft zu vermeiden, sollte man bei Fenstern und Türen auf eine dichte Montage achten.
Ab 30 Schweinen sind zwei Fluchtwege vorzusehen. Die Mindestfensterfläche (Architekturlichte***) beträgt 3% der Stallfläche. Bei besonders tierfreundlicher Haltung benötigt man mehr als 5%. In Ställen eignen sich aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit Fenster mit Kunststoffoberflächen besonders gut. Um Falschluft zu vermeiden, sollte man bei Fenstern und Türen auf eine dichte Montage achten.
*EPS - Styropor Dämmstoff
**XPS – wasser-/druckfester Extruderschaum
***Architekturlichte – Fertigmaß Belichtungsöffnung
**XPS – wasser-/druckfester Extruderschaum
***Architekturlichte – Fertigmaß Belichtungsöffnung