Vom Deutschlehrer zum erfolgreichen Agrarschulmanager
Dem humanistisch ausgebildeten Junglehrer war das Engagement für die Landwirtschaft nicht in die Wiege gelegt. In erster Linie war ihm wichtig, seinen braven und lernwilligen Schülern Deutsch und etwas Allgemeinbildung beizubringen.
Als 1995 die Leitung der Schule ausgeschrieben wurde, ermunterte ihn ein Teil des Kollegiums sich zu bewerben. Vom damaligen Landwirtschaftsminister Molterer wurde er zum Direktor bestellt.
Auf die Frage, wie es dazu kam, als „Nicht-Agrarier“ zum Direktor bestellt zu werden, erwiderte er: „Als ich 1974 als Junglehrer nach Ursprung kam, hatte ich nicht die geringste Absicht oder Ambition, hier einmal Direktor zu werden, und in den Siebzigerjahren war dies auch noch weitgehend undenkbar, da dafür nur Absolventen der Universität für Bodenkultur in die engere Wahl kamen. Durch meine Arbeit in der Personalvertretung und in der Lehrergewerkschaft bekam ich mit der Zeit Einblick in das Schulgeschehen und begann, mir die Leitung auch einer Landwirtschaftsschule zunehmend zuzutrauen.
” Dr. Stehrer sucht die Nähe der Menschen, um zu erfahren, wie sie fühlen und denken. Seine soziale Kompetenz nutzte er dazu, alle seine Vorstellungen auf einen guten Weg zu bringen. Es waren die vielen innovativen Veränderungen wie der Internatsumbau, die Neugestaltung des Labors, des Fest- und Speisesaales und die Errichtung des Rinderstalles, die es beim Ministerium zu erwirken galt. Die Bestellung zum Direktor überraschte manche in den landwirtschaftlichen Kreisen. Dazu meinte Dr. Stehrer: „Ich habe mich sofort bemüht, mich mit der Materie vertraut zu machen, den ‚Salzburger Bauer’ zu lesen. Somit wusste ich ab sofort über die aktuellen Milch-, Schweine- und Holzpreise Bescheid und habe mich um Kontakte bemüht, zum damaligen Landesrat Wolfgruber, zum Kammerpräsidenten Eßl, und fühlte mich sofort angenommen und akzeptiert. Ich habe ihnen erklärt, was ich mit der Schule in pädagogischer und baulicher Hinsicht vorhabe. Die Jahre vor der Jahrtausendwende brachten in den Schulen große Umbrüche, die Schulautonomie wurde eingeführt und jede Schule bekam die Chance, ihre Schwerpunkte selber zu gestalten. Für Ursprung hieß das, aus den damals acht Klassen so rasch wie möglich zehn zu machen, um einen zweiten Ausbildungsschwerpunkt anbieten zu können. Dies ist relativ schnell gelungen, und ab 1998 wurde in Ursprung neben Landwirtschaft auch ‚Umwelttechnik‘ angeboten, 2008 kam der dreijährige Aufbaulehrgang für Landwirtschaft hinzu.” Zwei Jahre konnte der Ende 2013 in Pension gegangene Direktor seine Freizeit genießen. Im Frühling 2016 bat ihn sein ehemaliger Schüler, der Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter, die Geschäftsführung als Direktor der HBLA Kematen zu übernehmen.
„Das Arbeiten in Tirol war für mich sehr angenehm. Wir haben die Zentralmatura gemeinsam gemeistert und den neuen Lehrplan schulautonom angepasst. Im September 2017 bin ich nach der Bestellung des neuen Direktors ein zweites Mal in Pension gegangen. Ich habe das Umfeld in Tirol und vor allem die Wandermöglichkeiten sehr genossen”, so Wolfgang Stehrer mit einem Lächeln.
Wenn er zurückblickt, ist er vor allem mit der Tatsache zufrieden, dass sehr viele seiner Schüler etwas aus sich gemacht haben, viele sind Bürgermeister, Kammersekretäre, einzelne auch Kammeramtsdirektor, Kammerpräsident, Landesrat und gar Minister geworden. Andere sind jetzt Universitätsprofessoren oder in hohen Positionen bei multinationalen Konzernen tätig: „Als Lehrer muss man leider ziemlich alt werden, wenn man die Früchte seiner Arbeit noch sehen will. Ein wenig nachdenklich macht mich die Tatsache, dass viele meiner Schüler auch schon das Pensionsalter erreicht haben und sich im Ruhestand befinden.” Glücklich ist, wer mit humorvollen Menschen verkehrt. Sein subtiler Humor ist überlegt und ernst. Er setzt ihn umsichtig ein und umschreibt damit auch unangenehme Wahrheiten auf eine so stilvolle Art, dass niemand beleidigt sein kann.
” Dr. Stehrer sucht die Nähe der Menschen, um zu erfahren, wie sie fühlen und denken. Seine soziale Kompetenz nutzte er dazu, alle seine Vorstellungen auf einen guten Weg zu bringen. Es waren die vielen innovativen Veränderungen wie der Internatsumbau, die Neugestaltung des Labors, des Fest- und Speisesaales und die Errichtung des Rinderstalles, die es beim Ministerium zu erwirken galt. Die Bestellung zum Direktor überraschte manche in den landwirtschaftlichen Kreisen. Dazu meinte Dr. Stehrer: „Ich habe mich sofort bemüht, mich mit der Materie vertraut zu machen, den ‚Salzburger Bauer’ zu lesen. Somit wusste ich ab sofort über die aktuellen Milch-, Schweine- und Holzpreise Bescheid und habe mich um Kontakte bemüht, zum damaligen Landesrat Wolfgruber, zum Kammerpräsidenten Eßl, und fühlte mich sofort angenommen und akzeptiert. Ich habe ihnen erklärt, was ich mit der Schule in pädagogischer und baulicher Hinsicht vorhabe. Die Jahre vor der Jahrtausendwende brachten in den Schulen große Umbrüche, die Schulautonomie wurde eingeführt und jede Schule bekam die Chance, ihre Schwerpunkte selber zu gestalten. Für Ursprung hieß das, aus den damals acht Klassen so rasch wie möglich zehn zu machen, um einen zweiten Ausbildungsschwerpunkt anbieten zu können. Dies ist relativ schnell gelungen, und ab 1998 wurde in Ursprung neben Landwirtschaft auch ‚Umwelttechnik‘ angeboten, 2008 kam der dreijährige Aufbaulehrgang für Landwirtschaft hinzu.” Zwei Jahre konnte der Ende 2013 in Pension gegangene Direktor seine Freizeit genießen. Im Frühling 2016 bat ihn sein ehemaliger Schüler, der Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter, die Geschäftsführung als Direktor der HBLA Kematen zu übernehmen.
„Das Arbeiten in Tirol war für mich sehr angenehm. Wir haben die Zentralmatura gemeinsam gemeistert und den neuen Lehrplan schulautonom angepasst. Im September 2017 bin ich nach der Bestellung des neuen Direktors ein zweites Mal in Pension gegangen. Ich habe das Umfeld in Tirol und vor allem die Wandermöglichkeiten sehr genossen”, so Wolfgang Stehrer mit einem Lächeln.
Wenn er zurückblickt, ist er vor allem mit der Tatsache zufrieden, dass sehr viele seiner Schüler etwas aus sich gemacht haben, viele sind Bürgermeister, Kammersekretäre, einzelne auch Kammeramtsdirektor, Kammerpräsident, Landesrat und gar Minister geworden. Andere sind jetzt Universitätsprofessoren oder in hohen Positionen bei multinationalen Konzernen tätig: „Als Lehrer muss man leider ziemlich alt werden, wenn man die Früchte seiner Arbeit noch sehen will. Ein wenig nachdenklich macht mich die Tatsache, dass viele meiner Schüler auch schon das Pensionsalter erreicht haben und sich im Ruhestand befinden.” Glücklich ist, wer mit humorvollen Menschen verkehrt. Sein subtiler Humor ist überlegt und ernst. Er setzt ihn umsichtig ein und umschreibt damit auch unangenehme Wahrheiten auf eine so stilvolle Art, dass niemand beleidigt sein kann.