Verkrustete Erdäpfeldämme – was tun?
Gräbt man nach, hat man das Gefühl, dass die Knollen im Boden regelrecht ersticken. Teilweise verfaulen die Mutterknollen im Boden.
Abbildung: Stark verkrusteter Erdäpfeldamm - man kann darauf gehen ohne einzusinken; keine Durchlüftung des Dammes gegeben
Abbildung: Stark verkrusteter Erdäpfeldamm - man kann darauf gehen ohne einzusinken; keine Durchlüftung des Dammes gegeben
In der Praxis beobachtet man, dass früher – also vor den starken Regenfällen - gepflanzte Knollen noch nicht durchgestoßen sind, während später gepflanzte schon auflaufen.
Wir wissen, dass sowohl im Pflanzgut, als auch im Boden ein gewisses Schadpotential vorhanden ist beispielsweise Fusarium oder Erwinia, das beim Pflanzen an den Knollen oftmals noch nicht sichtbar ist. Passt die Witterung und können die Pflanzen zügig treiben und rasch auflaufen, werden diese Schadorganismen in vielen Fällen gar nicht sichtbar – die Pflanzen wachsen dem Erreger gleichsam davon.
Abbildung: Nicht oder verspätet gekeimte Knollen zeigen beginnende Fusarium-Symptome. Bei Verfestigung des Dammes ohne Sauerstoff kann es daraufhin zu Fäulnis kommen
Abbildung: Nicht oder verspätet gekeimte Knollen zeigen beginnende Fusarium-Symptome. Bei Verfestigung des Dammes ohne Sauerstoff kann es daraufhin zu Fäulnis kommen
Was kann man jetzt noch tun?
- Vor einigen Jahren gab es in manchen Gebieten schon eine ähnliche Situation. Damals hat sich im weiteren Vegetationsverlauf gezeigt, dass sich die Biobestände überwiegend besser entwickelt haben, als die konventionell bewirtschafteten. Grund war wohl, dass der Boden im Rahmen der mechanischen Unkrautregulierung gelockert, die Krusten aufgebrochen und der Boden damit durchlüftet wurde.
Wenn es die Möglichkeit am Betrieb bzw. bei benachbarten/befreundeten Betrieben gibt, empfiehlt es sich daher die Kruste mit entsprechender Technik aufzubrechen mit Striegel, Hacken, (Damm-)Fräsen.
- Aufs Feld fahren und nachgraben – schauen, wie hart die Dämme sind, in welchem Zustand die Knollen im Boden liegen und in Hinblick auf den Pflanzenschutz wissen, wie lange es noch bis zum Durchstoßen dauern wird.
- Herbizid-Strategien anpassen – möglichst schonend. Bestände nicht noch zusätzlich „quälen“. Vorauflaufherbizide rechtzeitig einsetzten, solange die Erdäpfel noch nicht durchstoßen bzw. noch nicht an der Dammkrone „kratzen“. Nachauflauf-Behandlung nur als Feuerwehr-Maßnahme.