Stockpressen sind wieder im Einsatz
Dabei wird das von der Heutrocknungsanlage vollständig getrocknete Futter in die Presse verbracht und zu hochverdichteten Ballen gepresst. Die Bedienung der Presse übernimmt dabei der Lohnunternehmer, die Beschickung der Presse und die Verbringung der Ballen übernehmen die Landwirte. Ein Neubau würde stets darauf ausgerichtet werden, das gesamte Futter im Lager ohne Ballenpresse unterzubringen. Jedoch stellt das Verfahren des Heustockpressens für die vielen gewachsenen Betriebe eine einfache Problemlösung dar, weil ein Anbau oder Neubau hohe Kosten verursachen würde.
Platzprobleme beseitigt
Die sehr gut stapelbaren Ballen lassen sich in älteren Gebäuden mit oft niedriger Raumhöhe oder einer einfachen Rundbogenhalle unterbringen. Zu beachten gilt, dass das Ballenformat von der Presskammer der Ballenpresse abhängt, die Ballenlänge aber variiert werden kann. Typische Ballenmaße sind
0,7 m x 1,2 m und eine Länge von 2,4 m bei einem Gewicht von ca. 400 kg.
Die Pressleistung ist enorm: Unter idealen Bedingungen können bis zu 60 Ballen je Stunde gepresst werden. In der Praxis sind es meist weniger Stück, da der Heukran das Futter nicht so schnell zur Presse bringen kann. So entstehen je nach Situation vor Ort Kosten von ca. zehn bis 13 € je Ballen, im Einzelfall auch darüber.
Lohnt sich der Aufwand?
Es drängt sich natürlich die Frage auf, warum nicht einfach Heuballen am Feld gepresst werden. Mit Bodenheu und Feldpresse lassen sich allerdings niemals die Futterqualitäten erreichen, die
eine Trocknung unter Dach ermöglicht.
In die Stockpresse kommt ausschließlich hochwertiges Energieheu, welches zum optimalen Schnittzeitpunkt geerntet und schonend fertig getrocknet wurde. Eine Nacherwärmung in den Ballen gibt es nicht. Die Bröckelverluste beim Stockpressen sind durch ständige Weiterentwicklungen vergleichsweise gering und das heruntergefallene Material kann, im Gegensatz zur Feldpresse, immer noch verwendet werden.
Jährliche Verbesserungen
Stichwort Weiterentwicklungen: Beinahe jährlich entstehen Verbesserungen. Diese betreffen die Futterzufuhr (Dosierung) und die Bröckelverluste. Ein Tiroler Anbieter versucht mit besonders schonender hydraulischer Pressung zu arbeiten. Diese Technik ist vielversprechend, allerdings noch mit zu geringer Durchsatzleistung. Am eigenen Betrieb sind die Durchfahrtshöhen zu beachten sowie das große Maschinengewicht inklusive Traktor. Der Maschinenring informiert über die nötigen Voraussetzungen vor Ort.