Sonja Ottenbacher, Bürgermeisterin in Stuhlfelden
Sie ist überzeugt, dass man nur durch ein starkes Miteinander das Beste für die Gemeinde und ihre Bürger erreichen kann. Für Bürgermeisterin Sonja Ottenbacher ist kein Problem zu groß und keines zu klein. Die gelernte Psychotherapeutin hört immer auf ihr Bauchgefühl und ist stets bemüht, ganz gewöhnliche Dinge ungewöhnlich gut zu machen. Als Referentin beim Pongauer Bäuerinnenbezirkstag gab sie wertvolle Impulse für die Gesundheit der Seele.
Kinder haben es einmal ganz gut beschrieben“, beginnt Sonja Ottenbacher ihren Vortrag zum Thema „Acht(ung) mit mir selbst“: „Wenn die Seele leidet, ist das, wie wenn man statt Fieber Herzweh hat.“ Sie appellierte, wie wichtig gerade in unserer schnelllebigen Zeit, in der so vieles im Vorbeigehen stattfinde, das Achten auf unser
Seelenleben sei.
Zu sehen und zu schätzen, was man hat, und nicht, was man nicht hat, sieht sie als eines der wichtigsten Gebote für ein zufriedenes Leben. Und sie warnt vor überhöhten Ansprüchen und Erwartungen an sich selbst und an seine Lieben. „Das Vergleichen mit anderen und der oft damit entstehende Neid tut unserem Inneren nicht gut“, weiß die diplomierte psychiatrische Krankenschwester.
Sonja Ottenbacher war 15 Jahre lang in der Christian Doppler Klinik in Salzburg beschäftigt. In dieser Zeit lernte sie auch ihren Mann Manfred, er ist Chefinspektor der Salzburger Schengenfahndung, kennen. Bevor sich die Stuhlfeldenerin, die im Herzen stets ihrer Heimat treu blieb, politisch interessierte und engagierte, bildete ihre Praxis für Psychotherapie in Mittersill ihren Lebensmittelpunkt.
Und wie kam sie in die Politik? „Obwohl ich über keinerlei politische Vorerfahrung verfügte, wurde ich eines Tages gefragt, ob ich mich als Frau in der Gemeindepolitik einbringen möchte“, erzählt Ottenbacher. Die sympathischen Menschen, das Herzblut für ihre Heimat und die Nähe zu den Bürgern waren damals und sind auch heute noch die Beweggründe für ihre politische Karriere.
Das Vertrauen der Menschen konnte sie schnell gewinnen, so wurde sie 1999 zur Vizebürgermeisterin gewählt und seit 2004 ist Sonja Ottenbacher Bürgermeisterin der rund 1.600-Seelen-Gemeinde Stuhlfelden. Ganz offen spricht sie über gewisse persönliche
Ängste und Unsicherheiten, obwohl es eigentlich nie einen Grund dafür gab. „Ich fühlte mich als Frau Bürgermeister von Anfang an akzeptiert und mich begleitete in all den Jahren stets ein respektvoller Umgang miteinander. Es gibt Gesetze und Fachexperten für alle Themenbereiche und ich bin dankbar für die hervorragende Zusammenarbeit innerhalb der Gemeindevertretung und für die ausgezeichnete
Arbeit aller Mitarbeiter.“
Um sich diesem verantwortungsvollen Amt voll und ganz widmen zu können, entschied sich Sonja Ottenbacher schon bald für die Schließung ihrer Praxis. Die seelische
Gesundheit der Menschen liegt ihr aber nach wie vor sehr am Herzen, mit großer Leiden-schaft gibt sie Schulungen, Seminare und Vorträge.
Speziell den Bäuerinnen und Bauern teilt sie eine der wichtigsten Aufgaben zu, nämlich die der Werteerhaltung. Und mit großer Freude beobachtet sie die bäuerliche Jugend. „Das sind starke Persönlichkeiten, die mit Überzeugung und Stolz auftreten. Die jungen Bäuerinnen sind moderne Frauen, die sich kritisch interessiert und dennoch mit viel Einfühlungsvermögen und ihrer ehrlichen Art für die Heimat, für Brauchtum und
Traditionen einsetzen“, so Ottenbacher. Sie appelliert: „Bleibt so echt, vertraut eurem Bauchgefühl, geht unter die Menschen und lasst euch nicht verunsichern. Und bitte nehmt euch regelmäßig eine Auszeit und genießt die
Schätze, die ihr euch mühevoll erarbeitet habt!“