So geht das Schneiden locker und sicher von der Hand
Beim Starten klemmt man die Motorsäge im Stehen zwischen den Oberschenkeln ein oder stellt sie am Boden ab, hält sie fest und betätigt dann die Anwerfvorrichtung.
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Mit beiden Händen halten
Die Hände umfassen die Haltegriffe so, dass der Daumen stets den Griff umschließt (geschlossener Griff). Die Motorsäge ist immer mit beiden Händen zu halten. Schneidet man mit der Motorsäge, ist sie möglichst immer am Stamm oder am Oberschenkel abzustützen. Ein fester Stand ist wichtig. Die Grundstellung ist so zu wählen, dass Stoß- und Zugbewegungen den Körper möglichst nicht aus dem Gleichgewicht bringen können. Wer beim Fällschnitt kniet, minimiert die Bückearbeit.
Beim Schneiden ruhig halten
Beim Schneiden selbst wird die Motorsäge ruhig gehalten. Vor dem Anschneiden, noch bevor sie ins Holz eingreift, muss die Kette laufen. Mit möglichst hoher Motordrehzahl schneiden. Bei den verschiedenen Schneidetechniken ist die Säge nach Möglichkeit über dem Schwerpunkt zu halten. Die Schnittrichtung muss man bei Schnittbeginn exakt festlegen, da eine spätere Korrektur zum Klemmen des Schwertes führt.
Richtig Anstechen
Beim Anstechen ist darauf zu achten, dass nicht mit dem oberen Teil der Schwertspitze angestochen wird, da dies zu einem Rückschlag der gesamten Säge führt. Ein Nichtbeachten dieses Grundsatzes erhöht die Unfallgefahr beträchtlich und kann zu schweren Gesichtsverletzungen führen.
Richtiges Heben und Tragen von Lasten und Transporthilfen entlasten den Bewegungs- und Stützapparat. Unabhängig von der Last geht man beim Heben breitbeinig in die Hocke, schiebt das Gesäß nach hinten und hebt mit geradem Rücken die Last köpernah auf. Das Gleiche gilt für das Tragen und Ablegen. Die Wirbelsäule soll man dabei nicht drehen und die Last symmetrisch verteilen. Durch einen schweren Unfall kann die Arbeit im Wald für immer vorbei sein. Entsprechende Aus- und Weiterbildung ist von entscheidender Bedeutung. Für Auskünfte stehen Ihnen die Forstabteilung der LK NÖ sowie die Abteilung „Sicherheit und Gesundheit“ der Sozialversicherungsanstalt der Bauern zur Verfügung.
Ergonomie
Die Ergonomie beschäftigt sich mit der menschengerechten Gestaltung der Arbeit. Die Arbeit im Wald bestimmt maßgeblich die Körperhaltung. Studien zeigen, dass bis zu 40% der Energie bei ungünstigen Körperhaltungen verloren gehen. Statische Haltungen führen auf Dauer zu Verspannungen und hoher Beanspruchung der Muskulatur. Deshalb sollte man einen rechtzeitigen Wechsel zwischen den einzelnen Tätigkeiten einplanen, um einseitige Belastungen zu vermeiden.
Unfallgeschehen bei der Waldarbeit
Ereigneten sich bis in die frühen neunziger Jahre noch rund 5.000 Arbeitsunfälle jährlich, so konnten diese bis ins Jahr 2013 auf knapp 1.400 reduziert werden. Der starke Rückgang der Forstunfälle ist beispielsweise durch eine verbesserte sicherheitstechnische und ergonomische Optimierung der Motorsägen erklärbar. Des Weiteren wird ein breites Spektrum an forstlichen Aus- und Weiterbildungen angeboten. Neben dem Einsatz neuer Arbeitsverfahren, einer verstärkten Mechanisierung der Rückung sowie einer erhöhten Trageakzeptanz von persönlicher Schutzausrüstung nimmt die überbetriebliche Zusammenarbeit in Waldwirtschaftsgemeinschaften zu.
Trotz dieser erfreulichen Entwicklung darf nicht außer Acht gelassen werden, dass eine gute Aus- und Weiterbildung sowie das Verwenden von persönlicher Schutzausrüstung Grundvoraussetzungen für ein sicheres Arbeiten im Wald sind.