Silagemeister-Titel für "Gärheu“ geht nach Seekirchen
Aktuelle bundesweite Untersuchungen auf etwa 1.000 Praxisbetrieben aus dem LK-Silageprojekt 2020 zeigten, dass die Erzeugung von sehr guten Grassilagequalitäten in Österreich nicht so einfach zu erreichen ist und das Management zur aeroben Stabilität bei Maissilagen durchaus Schwachstellen aufweist. Die Silierregeln der guten landwirtschaftlichen Praxis sind eine gute Basis, reichen jedoch nicht immer aus, um Fehlgärungen zu verhindern oder gute Haltbarkeit zu gewährleisten.
Um Qualitätspotenziale von Gärfutter besser zu erkennen, organisierten die Fütterungsreferenten der Landeslandwirtschaftskammern im Vorjahr gemeinsam mit den Arbeitskreisen Milchproduktion, dem Landeskontrollverband (LKV) und dem Futtermittellabor Rosenau (LK Niederösterreich) unter Gesamtkoordination der HBLFA Raumberg-Gumpenstein ein LK-Silageprojekt für Gras- und Maissilagen. Über 1.100 Gras- und mehr als 220 Maissilageproben wurden chemisch auf Nährstoffgehalt, Gerüstsubstanzen, Mineralstoffgehalt und Gärqualität analysiert und das Silagemanagement mittels Fragebogen erfasst. Bei Grassilagen wurde zusätzlich die Clostridien-Keimzahl untersucht. Für sechs verschiedene Kategorien wurde eine Silagemeisterschaft ausgetragen, um zu lernen, was die Topbetriebe besser machen.
Die Preisträger aus 72 favorisierten Gärfutterproben wurden von einer qualifizierten Expertenjury nach der sensorischen Silagebewertung gekürt. Aufgrund des Corona-Lockdowns wurden der Fachtag für die Projektteilnehmer und die Prämierung der besten Silageproduzenten aus Österreich erstmals als Online-Silagefachtag am 6. März abgehalten. Eine umfangreiche Veröffentlichung der Projektergebnisse anlässlich der 48. Viehwirtschaftlichen Fachtagung findet man auf der Homepage der HBLFA Raumberg-Gumpenstein unter www.raumberg-gumpenstein.at, Bereich "Forschung“ im Unterbereich "Veranstaltungen“.
Um Qualitätspotenziale von Gärfutter besser zu erkennen, organisierten die Fütterungsreferenten der Landeslandwirtschaftskammern im Vorjahr gemeinsam mit den Arbeitskreisen Milchproduktion, dem Landeskontrollverband (LKV) und dem Futtermittellabor Rosenau (LK Niederösterreich) unter Gesamtkoordination der HBLFA Raumberg-Gumpenstein ein LK-Silageprojekt für Gras- und Maissilagen. Über 1.100 Gras- und mehr als 220 Maissilageproben wurden chemisch auf Nährstoffgehalt, Gerüstsubstanzen, Mineralstoffgehalt und Gärqualität analysiert und das Silagemanagement mittels Fragebogen erfasst. Bei Grassilagen wurde zusätzlich die Clostridien-Keimzahl untersucht. Für sechs verschiedene Kategorien wurde eine Silagemeisterschaft ausgetragen, um zu lernen, was die Topbetriebe besser machen.
Die Preisträger aus 72 favorisierten Gärfutterproben wurden von einer qualifizierten Expertenjury nach der sensorischen Silagebewertung gekürt. Aufgrund des Corona-Lockdowns wurden der Fachtag für die Projektteilnehmer und die Prämierung der besten Silageproduzenten aus Österreich erstmals als Online-Silagefachtag am 6. März abgehalten. Eine umfangreiche Veröffentlichung der Projektergebnisse anlässlich der 48. Viehwirtschaftlichen Fachtagung findet man auf der Homepage der HBLFA Raumberg-Gumpenstein unter www.raumberg-gumpenstein.at, Bereich "Forschung“ im Unterbereich "Veranstaltungen“.
Qualitätspotenziale besser ausschöpfen
Das größte Potenzial bei österreichischen Grassilagen liegt in der Reduktion der Buttersäuregärung, welche 2020 eindeutig zu hoch war. Die Entwicklung von Clostridien ist dafür verantwortlich. Die Beschleunigung der Milchsäuregärung in Verbindung mit einer schnelleren Absenkung des pH-Wertes unter das kritische pH-Niveau wäre anzustreben.
Effektiv kann die Gärungsbeschleunigung über Gerüstsubstanzgehalte des Futters unter 490 g NDF/kg TM bzw. unter 310 g ADF/kg TM, Verkürzung der Feldphase (unter zwölf Stunden) durch Mähgutaufbereitung, Futteranwelkung über 300 g TM/kg FM, Vermeidung von erdiger Futterverschmutzung (Eisengehalt unter 500 mg/kg TM), sehr kurze Futterlänge (kleiner als 5 cm bei der Ernte) durch professionellen Einsatz von wirksamen flüssigen Silierhilfsmitteln (exakte Verteilung und Dosierung) sowie über ausreichende Verdichtung und sofortige luftdichte Abdeckung erreicht werden.
Maissilagen gelten als leicht vergärbar, haben jedoch den Nachteil eines höheren Verderbrisikos nach Siloöffnung. Die Gärung der Maissilagen verlief 2020 allgemein deutlich intensiver. Kritisch muss die Erhöhung der mittleren Ethanolgehalte auf 16 g/kg TM eingestuft werden, weil Hefen die alkoholische Gärung hervorriefen und Hefen auch großteils für Nacherwärmungen verantwortlich sind. In der Praxis sind zu kurze Gärdauer bis zur Öffnung, Auflockerung bei der Entnahme und zu geringer Vorschub noch weit verbreitet, sodass mit Zunahme der Lufttemperaturen im Frühjahr das Risiko von Verderb durch Nacherwärmung vielfach vorhanden ist.
"Die aktuellen Erkenntnisse dienen Beratung, Lehre und Landwirtinnen und Landwirten, um die qualitative Entwicklung der Betriebe hin zum Siloprofi zu fördern. Top-Silagequalitäten sind das Ergebnis von angeeignetem Fachwissen in Kombination mit konsequenter Arbeit“, zieht Ing. Reinhard Resch, Gesamtkoordinator des LK-Silageprojekts von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein, eine realistische Bilanz.
Effektiv kann die Gärungsbeschleunigung über Gerüstsubstanzgehalte des Futters unter 490 g NDF/kg TM bzw. unter 310 g ADF/kg TM, Verkürzung der Feldphase (unter zwölf Stunden) durch Mähgutaufbereitung, Futteranwelkung über 300 g TM/kg FM, Vermeidung von erdiger Futterverschmutzung (Eisengehalt unter 500 mg/kg TM), sehr kurze Futterlänge (kleiner als 5 cm bei der Ernte) durch professionellen Einsatz von wirksamen flüssigen Silierhilfsmitteln (exakte Verteilung und Dosierung) sowie über ausreichende Verdichtung und sofortige luftdichte Abdeckung erreicht werden.
Maissilagen gelten als leicht vergärbar, haben jedoch den Nachteil eines höheren Verderbrisikos nach Siloöffnung. Die Gärung der Maissilagen verlief 2020 allgemein deutlich intensiver. Kritisch muss die Erhöhung der mittleren Ethanolgehalte auf 16 g/kg TM eingestuft werden, weil Hefen die alkoholische Gärung hervorriefen und Hefen auch großteils für Nacherwärmungen verantwortlich sind. In der Praxis sind zu kurze Gärdauer bis zur Öffnung, Auflockerung bei der Entnahme und zu geringer Vorschub noch weit verbreitet, sodass mit Zunahme der Lufttemperaturen im Frühjahr das Risiko von Verderb durch Nacherwärmung vielfach vorhanden ist.
"Die aktuellen Erkenntnisse dienen Beratung, Lehre und Landwirtinnen und Landwirten, um die qualitative Entwicklung der Betriebe hin zum Siloprofi zu fördern. Top-Silagequalitäten sind das Ergebnis von angeeignetem Fachwissen in Kombination mit konsequenter Arbeit“, zieht Ing. Reinhard Resch, Gesamtkoordinator des LK-Silageprojekts von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein, eine realistische Bilanz.
Gold für Godibauer, Familie Breitfuß
Mit dem Betrieb Breitfuß, Godibauer aus Seekirchen, konnte ein Salzburger Teilnehmer bei der Silagemeisterschaft den Sieg in der Kategorie "Gärheu“ einfahren. Damit gerechnet hat Paul Breitfuß eigentlich nicht, weil die Silage bei der Ernte zu trocken geworden ist. Doch die Silage ist stabil und die Laboruntersuchung zeigt ein hervorragendes Ergebnis. Aufgrund des geringen Wassergehalts wurde die Silage vom ersten Schnitt in die Kategorie "Gärheu“ eingestuft. Regelmäßige Bodenproben und Futteruntersuchungen sind für Paul Breitfuß eine Selbstverständlichkeit: "Damit bekommt man ein Gefühl für die Qualität der Silage und beim Boden kann man zielgerichteter düngen“, ist er überzeugt. Die Silage selbst wird großteils im Fahrsilo konserviert und mit einem Futtermischwagen vorgelegt. Im Stall des Godibauer stehen derzeit 64 Milchkühe, seit 2009 wird nach Bio-Kriterien gewirtschaftet. Geliefert wird an die "SalzburgMilch“, der Stalldurchschnitt liegt bei rund 8.000 kg je Kuh. Im Bild Paul Breitfuß mit seinem Sohn Jan.