Schlechte Zeit für dicke Knollen
Jedes Jahr fällt die heimische Kartoffelernte etwas anders aus. Mal sind die Kartoffeln größer, mal kleiner. Qualitativ und geschmacklich besteht kein Unterschied. Trotzdem wollen die Supermärkte sie nicht in ihren Regalen anbieten. Der Grund dafür seien die Konsumenten, die keine übergroßen Kartoffeln wollten. Diese gelten mit ihren über 65 Millimetern schlichtweg als zu groß. Die Norm liegt bei etwa 30 bis maximal 65 Millimetern. Übergroße Kartoffeln werden daher oft schon vorher aussortiert und finden üblicherweise ihren Weg in die Gastronomie. Doch bietet sich diese heuer nur bedingt als Abnehmerin an: Denn auch die von der Corona-Pandemie gebeutelte Gast-
ronomie kauft aufgrund der gesunkenen Anzahl an Gästen heuer geringere Mengen. Dieses Jahr war das Frühjahr sehr trocken, weshalb die Kartoffelpflanze auf Sparflamme arbeitete und nur wenige Knollen ausbildete.
Ab Juni gab es dafür wieder mehr Regen, was dazu führte, dass die Kartoffeln größer wurden. Diese klimatischen Bedingungen herrschten vor allem in Niederösterreich vor. In anderen Regionen war es für die Bäuerinnen und Bauern leichter, mittelgroße oder kleine Kartoffeln zu ernten. Die niederösterreichischen Bäuerinnen und Bauern haben dafür das Nachsehen und beißen „in den sauren Erdapfel“: Laut der Landwirtschaftskammer Niederösterreich bekommen sie statt der 12 Cent pro Kilo mittelgroßer Kartoffeln nur zwischen 5 und 8 Cent für übergroße Exemplare. Können die österreichischen Bauern ihre übergroßen Kartoffeln nicht im Inland zu einem rentablen Preis verkaufen, gehen diese in den Export. Da der Markt jedoch somit den Hunger auf die goldenen Knollen noch schlechter mit heimischen Kartoffeln stillen kann, wird vermehrt auf importierte Ware zurückgegriffen. Das Resultat sind also in Supermärkten gestapelte Säcke mit mittelgroßen Kartoffeln aus anderen Ländern, die in der Regel weniger strenge Pflanzenschutzrichtlinien befolgen müssen als österreichische Bäuerinnen und Bauern.
Ab Juni gab es dafür wieder mehr Regen, was dazu führte, dass die Kartoffeln größer wurden. Diese klimatischen Bedingungen herrschten vor allem in Niederösterreich vor. In anderen Regionen war es für die Bäuerinnen und Bauern leichter, mittelgroße oder kleine Kartoffeln zu ernten. Die niederösterreichischen Bäuerinnen und Bauern haben dafür das Nachsehen und beißen „in den sauren Erdapfel“: Laut der Landwirtschaftskammer Niederösterreich bekommen sie statt der 12 Cent pro Kilo mittelgroßer Kartoffeln nur zwischen 5 und 8 Cent für übergroße Exemplare. Können die österreichischen Bauern ihre übergroßen Kartoffeln nicht im Inland zu einem rentablen Preis verkaufen, gehen diese in den Export. Da der Markt jedoch somit den Hunger auf die goldenen Knollen noch schlechter mit heimischen Kartoffeln stillen kann, wird vermehrt auf importierte Ware zurückgegriffen. Das Resultat sind also in Supermärkten gestapelte Säcke mit mittelgroßen Kartoffeln aus anderen Ländern, die in der Regel weniger strenge Pflanzenschutzrichtlinien befolgen müssen als österreichische Bäuerinnen und Bauern.
Ansprüche beim Kauf verändern
Die Lösung erscheint fast zu simpel: Supermärkte und damit auch Konsumentinnen und Konsumenten können ihre Ansprüche verändern.
Sie können ihren Blick auf die Kartoffel hinterfragen und diese nicht als genormtes Produkt, sondern als Naturprodukt sehen, das jedes Jahr etwas andere Charakteristiken mit sich bringt.
Bis die Supermärkte die heimischen großen Kartoffeln in ihre Regale legen, können Konsumentinnen und Konsumenten ab Hof zu den dicken Knollen greifen.