„SalzburgerLand“: Wertschätzung für heimische Produkte

Nach mehr als einem Jahr an Vorarbeit war es am Freitag so weit: Landesrat Josef Schwaiger und LK-Präsident Rupert Quehenberger präsentierten das neue SalzburgerLand-Herkunfts-Zertifikat erstmals den Journalisten. Unterstützt wurden die beiden Schirmherren von den Projektpartnern Otto Filippi (Innungsmeister der Salzburger Fleischer) und Leo Bauernberger (Geschäftsführer SalzburgerLand Tourismus). Am Montag der Woche folgte die Präsentation im ORF-Landesstudio Salzburg vor breitem Publikum. Doch was steckt hinter dem neuen Zertifikat?
SalzburgerLand-Herkunfts-Zertifikat
„Mit dem SalzburgerLand-Herkunfts-Zertifikat erfüllen wir den Wunsch vieler Menschen nach dem Ursprünglichen und schaffen Vertrauen, indem wir Produkte aus klein-
strukturierter, familiengeführter Landwirtschaft aus der Region für den Konsumenten klar erkennbar machen. Herkunft, Qualität und Ehrlichkeit prägen diese Lebensmittelauszeichnung“, so Landesrat Josef Schwaiger. „Die Menschen suchen in unserer globalisierten Welt zunehmend nach Orientierung. Das neue Zertifikat ist ein Schulterschluss zwischen Bauern, Produzenten, Metzgern, Tourismus, Gastronomie, Einzel- und Großhandel und soll vor allem die Wertschöpfung für heimische Lebensmittel verbessern“, so Schwaiger.
Ab 1. Juni werden bereits 200 verschiedene zertifizierte Produkte aus den Bereichen Rind- und Kalbfleisch, Lammfleisch, Eier sowie Milch und Milchprodukte von rund 30 Salzburger Lebensmittelproduzenten das neue, kreisrunde Siegel tragen.
Wertschätzung für die Landwirtschaft
„Neben den Vorteilen für die Konsumenten bringt die neue Marke für Salzburgs Bäuerinnen und Bauern eine deutlichere Wertschätzung ihrer Arbeit“, so LK-Präsident Rupert Quehenberger. „Wir können in Salzburg stolz auf unsere bäuerliche Landwirtschaft sein und ich bin überzeugt, dass wir Weltmeister in der Erzeugung von naturnahen und hochwertigen Lebensmitteln sind. Die bäuerlichen Strukturen und die oftmals schwierigen natürlichen Bedingungen im Berggebiet bedeuten aber auch einen zusätzlichen höheren Aufwand bei der Produktion von Lebensmitteln. Umso wichtiger ist es uns, dass sich diese Produkte im Geschäft auf den ersten Blick von importierter Massenware unterscheiden lassen. Nur wer die Herkunft kennt, kann Rückschlüsse auf die Produktion ziehen. Erst damit bekommt man als Konsument die freie Wahlmöglichkeit“, ist Quehenberger überzeugt vom gemeinsamen Projekt mit dem Land Salzburg, SalzburgerLand Tourismus sowie der Lebensmittelinnung der Wirtschaftskammer Salzburg.
Vertrauen is(s)t besser – auch bei Fleisch
Für die Auszeichnung von Fleisch und Fleischprodukten wurde extra ein österreichweit einzigartiges Chargenbildungsprogramm gemeinsam mit der Lebensmittelinnung, den Metzgereien und Fleischverarbeitern entwickelt. Die Herkunft der Tiere und deren Wohlergehen sind gerade im Fleischbereich ein immer größeres Thema. „Das schöne Bild von weidenden Rindern auf dem Feld und von kräuterfressenden Schafen auf der Alm soll keineswegs nur eine Marketinginszenierung, sondern gelebte Realität sein. Dafür bürgt auch der Stolz unserer heimischen Bauern, Züchter, Schlachtbetriebe und Metzger. Das neue Herkunfts-Zertifikat trägt der steigenden Nachfrage an Fleischwaren aus der Region Rechnung“, betont Lebensmitteltechnologe und Fleischermeister Helmut Karl.
Agrarlandesrat Josef Schwaiger:
„Es hat diesen Schulterschluss zwischen Landwirtschaft, Verarbeitern, Gastronomie und Tourismus in dieser Form noch nie gegeben. Wir haben mittlerweile gelernt, dass wir uns gegenseitig brauchen.“
LK-Präsident Rupert Quehenberger:
„Wir müssen sichtbar machen, was wir haben. Hier geht es um Wertschätzung für die Landwirtschaft und um mehr Sicherheit für die Konsumenten.“
Welche Kriterien stecken dahinter?
Die Teilnahme am Herkunfts-Zertifikat ist kostenlos und erfolgt auf freiwilliger Basis, für Produzenten, Metzger, Kaufleute, aber auch für Gastronomen. Grundsätzlich gilt, dass die Lebensmittel und Urprodukte aus der Region Salzburger Land kommen und vorab eine Produktzertifizierung durch den Verein Salzburger Agrar Marketing durchlaufen müssen. Der Herkunftsnachweis ist produktabhängig und wird großteils im Rahmen von bestehenden Kontrollprogrammen – wie beispielsweise AMA, Bio oder „Gutes vom Bauernhof“ – durch unabhängige Institute gewährleistet. Als Mindestkriterium für das Zertifikat bei Rind- oder Kalb-Fleisch gilt: „geboren, aufgezogen und geschlachtet in Salzburg“. Bei Milch und Käse müssen die Milchlieferanten für das Produkt zu 80 Prozent aus dem Salzburger Land sein und dürfen im Einzelfall nur zu maximal 20 Prozent aus angrenzenden Regionen kommen. Die Eier werden von Hennen im Salzburger Land gelegt, während für Obst und Gemüse gilt: „angebaut, geerntet und verarbeitet in Salzburg“. Die Auszeichnung bezieht sich dabei explizit auf die einzelnen zertifizierten Produkte und nicht auf den Betrieb.
Die vollständige Richtlinie auf
www.garantiert-regional.at