08.02.2018 |
von Andrea Fürstaller
Raffinierter Schafstall Marke Eigenbau – Dexgitzenbauer, Familie Strasser, Bergheim
Beim Dexgitzenbauer in Bergheim haben die Schafe seit heuer den ehemaligen Rinderlaufstall ganz für sich allein. Die Mutterkühe sind in die kleine, zum Offenfrontstall umgebaute Remise gezogen. Ein notwendiger Umbau am Betrieb zeichnete sich in den letzten Jahren immer mehr ab: 2012 hat sich die Familie Strasser die ersten Schafe angeschafft. Einstieg in die Lämmermast war die Devise. Damals zogen die Schafe in den provisorisch umgebauten Jungviehbereich der Rinder ein. Futterbarren, Schwemmkanal und Aufstallung ergaben in Summe drei unterschiedliche Niveaus im Stall, die ein einfaches Arbeiten schwierig machten. Auch wurde der Platz für die wachsende Schafschar mit der Zeit zu klein, die Fütterung war umständlich. So wurde die heurige Weidesaison dafür genutzt, endlich Ordnung im Stall zu schaffen. Und wie es der geschickte Bauer gewohnt ist, wurde da natürlich selbst Hand angelegt. Mit der Idee im Kopf und der Erfahrung als Maschinenschlossermeister ging es an die Umsetzung.Vorerst musste eine ebene Fläche im Stall geschaffen werden. Der Boden wurde um 30 cm abgesenkt, eine durchgängige Betonplatte eingezogen, Wasser- und Stromleitungen eingelegt. Nun kann bequem mit dem Hoftrac entmistet werden. Um den Fliegendruck zu verringern, hat Felix noch einen schräg geführten Wandsockel aufbetoniert. „Das ist gerade ein Testlauf. Die Schafe können so auch den Tretmist an der Wand verdichten und die Fliegenlarven haben so hoffentlich weniger Chance aufzukommen“, meint der Bauer.
Entlang der Mittelachse wurde das Förderband für die Fütterung errichtet. Damit weniger oft ausgemistet werden muss, läuft das 36 Meter lange Rundlaufband auf einem 25 cm hohen Betonsockel mit einem Antritt für die Schafe. Das Rundlaufband hat Felix bereits im Schafstall von seinem Sohn eingebaut. „Es gibt auch die Förderbänder mit Kettenzug. Allerdings muss man die immer vor- und zurückschieben. Unser Band läuft durchgehend. Außerdem ist der Verschleiß beim Kettensystem höher.“ Angetrieben wird das Band über ein Schneckengetriebe mit einem 550-Watt-Motor. Die Beschickung erfolgt über einen eigens errichteten Abwurfschaft direkt von der Tenne aus.
Die Fressgitter aus Fichte sind höhenverstellbar. So können die Tiere, wenn notwendig, fixiert und behandelt werden. Die Absperrgitter für die Boxen hat Felix ebenso selbst gemacht. Von ihm vorgezeichnet, hat er sie bei einer Firma schneiden lassen und die Teile verschweißt. In bis zu 16 Boxen kann der Stall nun unterteilt werden.
Für die Fütterung des Kraftfutters wurden aus alten Niro-Blechen Futtertröge gepresst. Die Bleche dienten zuvor den Schafen schon als Futtertisch. Die Futtertröge werden an den Absperrgittern eingehängt, ebenso die Tränkebecken im Lämmerbereich, die je nach Größe der Tiere unterschiedlich hoch an den Sprossen positioniert werden. Bereits seit 2014 verfügen die Schafe auch über einen Auslauf. Dazu wurde der freie Raum unter der Hocheinfahrt der Tenne genutzt. Um die Tiere vor der Witterung zu schützen, wurde der Auslauf überdacht und mit Schiebefenstern versehen. Auch hier werden die Futterraufen über Abwurflöcher direkt aus der Tenne beschickt.
Im Zuge des Stallumbaues wurde auch eine Heubelüftung eingebaut. Sohn Martin ist gelernter Zimmerer und seine Firma hat sich auf den Einbau von Belüftungen spezialisiert. So konnte trotz der komplizierten Dachkonstruktion die komplette Belüftung samt Dachabsaugung in Eigenregie eingebaut werden. Das Welleternitdach des Stalles wurde von innen mit OSB-Platten verkleidet. Da bereits bei der Dachsanierung des Wohnhauses für eine Absaugung vorgesorgt wurde, kann nun die Luft unter beiden Dächern abgesaugt werden. „Dabei machen sich die Ziegel am Wohnhaus doppelt bezahlt, es ist ein enormer Temperaturunterschied im Vergleich zum Welleternit“, schildert der Dexgitzenbauer, der sich sichtlich über die neue Qualität des Futters freut, „teilweise rühren die Schafe die Silage gar nicht mehr an“. Weil das Futter von den Pachtflächen gepresst wird, versorgt ein eigener Luftkanal auch eine Ballenbelüftung in der Tenne. Gesteuert wird die Belüftung über einen Feuchtigkeits- und Temperaturfühler über der Heubox. Nach zwei Monaten Bauzeit war der „neue“ Stall schließlich bezugsfertig. In Summe eine raffinierte, logische und kostengünstige Umbaulösung, über die sich vor allem Jungbäuerin Bettina und ihr Lebensgefährte Johannes Winklhofer mit Sohn Mattias sehr freuen.
Entlang der Mittelachse wurde das Förderband für die Fütterung errichtet. Damit weniger oft ausgemistet werden muss, läuft das 36 Meter lange Rundlaufband auf einem 25 cm hohen Betonsockel mit einem Antritt für die Schafe. Das Rundlaufband hat Felix bereits im Schafstall von seinem Sohn eingebaut. „Es gibt auch die Förderbänder mit Kettenzug. Allerdings muss man die immer vor- und zurückschieben. Unser Band läuft durchgehend. Außerdem ist der Verschleiß beim Kettensystem höher.“ Angetrieben wird das Band über ein Schneckengetriebe mit einem 550-Watt-Motor. Die Beschickung erfolgt über einen eigens errichteten Abwurfschaft direkt von der Tenne aus.
Die Fressgitter aus Fichte sind höhenverstellbar. So können die Tiere, wenn notwendig, fixiert und behandelt werden. Die Absperrgitter für die Boxen hat Felix ebenso selbst gemacht. Von ihm vorgezeichnet, hat er sie bei einer Firma schneiden lassen und die Teile verschweißt. In bis zu 16 Boxen kann der Stall nun unterteilt werden.
Für die Fütterung des Kraftfutters wurden aus alten Niro-Blechen Futtertröge gepresst. Die Bleche dienten zuvor den Schafen schon als Futtertisch. Die Futtertröge werden an den Absperrgittern eingehängt, ebenso die Tränkebecken im Lämmerbereich, die je nach Größe der Tiere unterschiedlich hoch an den Sprossen positioniert werden. Bereits seit 2014 verfügen die Schafe auch über einen Auslauf. Dazu wurde der freie Raum unter der Hocheinfahrt der Tenne genutzt. Um die Tiere vor der Witterung zu schützen, wurde der Auslauf überdacht und mit Schiebefenstern versehen. Auch hier werden die Futterraufen über Abwurflöcher direkt aus der Tenne beschickt.
Im Zuge des Stallumbaues wurde auch eine Heubelüftung eingebaut. Sohn Martin ist gelernter Zimmerer und seine Firma hat sich auf den Einbau von Belüftungen spezialisiert. So konnte trotz der komplizierten Dachkonstruktion die komplette Belüftung samt Dachabsaugung in Eigenregie eingebaut werden. Das Welleternitdach des Stalles wurde von innen mit OSB-Platten verkleidet. Da bereits bei der Dachsanierung des Wohnhauses für eine Absaugung vorgesorgt wurde, kann nun die Luft unter beiden Dächern abgesaugt werden. „Dabei machen sich die Ziegel am Wohnhaus doppelt bezahlt, es ist ein enormer Temperaturunterschied im Vergleich zum Welleternit“, schildert der Dexgitzenbauer, der sich sichtlich über die neue Qualität des Futters freut, „teilweise rühren die Schafe die Silage gar nicht mehr an“. Weil das Futter von den Pachtflächen gepresst wird, versorgt ein eigener Luftkanal auch eine Ballenbelüftung in der Tenne. Gesteuert wird die Belüftung über einen Feuchtigkeits- und Temperaturfühler über der Heubox. Nach zwei Monaten Bauzeit war der „neue“ Stall schließlich bezugsfertig. In Summe eine raffinierte, logische und kostengünstige Umbaulösung, über die sich vor allem Jungbäuerin Bettina und ihr Lebensgefährte Johannes Winklhofer mit Sohn Mattias sehr freuen.
Betriebsspiegel
11,5 ha Grünland (3 ha Pacht), 2,5 ha Wald, 3 Mutterkühe, 40 Mutterschafe, 30 Stk. Nachzucht,
2 Böcke, 70 Mastlämmer (davon 40 Milchmastlämmer zugekauft)
Bauprojekt
Umbau Mutterkuhstall auf Schafstall, Bau einer Heubelüftungsanlage
Netto-Investkosten
30.000 €
Bauprojekt
Umbau Mutterkuhstall auf Schafstall, Bau einer Heubelüftungsanlage
Netto-Investkosten
30.000 €