Pinzgauer Don Quichote kämpft gegen die Zweitwohnsitz-Lawine
Meine Mutter vermietet auch Zimmer. Die Gäste haben uns im Pinzgau den Wohlstand gebracht, aber jetzt geht es in die falsche Richtung“, glaubt Schwarzenbacher. Der Naturschutzaktivist hat eine Kunstfigur geschaffen, den Klimaretter-Ritter Martin Mux. Es ist eine Art Comic-Held wie Superman. Ein liebenswerter Don Quichote, der den schier aussichtslosen Kampf gegen Windmühlen, bzw. in diesem Fall gegen die Auswüchse des Luxustourismus, angetreten hat. Willi Schwarzenbacher engagiert sich vor allem gegen das umstrittene Projekt am Pass Thurn in Mittersill, wo direkt neben dem Naturschutzgebiet Wasenmoos Luxuschalets errichtet werden. „Wir leben in einer Welt, die immer verrückter wird. Mehr als fünf Millionen Euro für ein Chalet, dazu einen Porsche geschenkt und das Naturschutzgebiet praktisch als Privatgarten, das ist abnormal.“
Er will für das bereits genehmig- te Projekt zumindest Begleitmaßnahmen erreichen, von denen das Klima, die Natur und die einheimische Bevölkerung profitieren sollen. „Es geht ja um die Zukunft meiner Kinder“, erklärt der Arzt und Kleinbauer. „Unser Lechn heißt Moschdl. Schon vor dem Tod unseres Vaters wurde es zwischen mir und meiner Schwester gerecht aufgeteilt.“ Schmunzelnd erklärt er, dass ihm von der Oma, vier Hühner und 60 Obstbäume geblieben seien, die er bereits vor 20 Jahren gepflanzt habe. Außerdem hat er neun Hektar Flächen gepachtet, die er mit seinen Kindern als spezielle Streuwiesen pflegt. „Für mich ist das ein Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt und ich mache das gern als Ausgleich zum Dasein als Mediziner.“
Einmal im Jahr wird mit einem Balkenmäher, Reform 116, gemäht. „Mit der Sense zu mähen wäre zu zeitaufwändig“, berichtet der 41-Jährige. Die Pflegeprämie geht an seinen Freund, Rangglerpfarrer Pater Klaus Laireiter, für dessen Kinderhilfsprojekt „para ninos“ in Bolivien. „In meinen Augen können der Bauer und noch mehr die Bäuerin, die davon überzeugt sind, das eigene Land nur von künftigen Generationen gepachtet zu haben, nicht hoch genug geschätzt werden,“ betont der Aktivist, der mit seiner Frau, einer Universitätsprofessorin, und den Kindern in Elsbethen wohnt. „Mir wurde schon vorgeworfen, mein Haus in Bramberg sei ja auch quasi ein Zweitwohnsitz. Das Haus ist allerdings ganzjährig von meiner Mutter, Bauarbeitern und Gästen bewohnt.“ Als Arbeitsmediziner ist Willi Schwarzenbacher im ganzen Bundesland in bis zu 40 Betrieben, Landwirtschaftsschulen, der Wildbach- und Lawinenverbauung, auf Güterwegen und Bauunternehmen unterwegs. „Ich versuche Impulse in Richtung sicheres, gesundes und wertschätzendes Arbeiten zu setzen, und zwar sowohl auf der Seite der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer.
Wir haben schon vielfach sehr hohe Standards, aber es gibt noch viele Herausforderungen aufgrund der Dynamik der Digitalisierung und der alternden Gesellschaft“, beschreibt er seine Tätigkeit. Abschließend führt er einen Vergleich vor Augen: „Stell dir vor, du gehst zur Gesundenuntersuchung und die Ärztin teilt dir mit, dass in dir etwas wächst und wächst. Jeder Vierte bekommt diese Diagnose einmal im Leben. Unkontrolliertes Wachstum geht immer auf Kosten von etwas anderem. Das geht eine Weile gut, aber irgendwann kippt das System und man wird krank. In der Wirtschaft ist das ebenso. Wenn wir glauben, das Wachstum müsste in den Himmel steigen, werden wir den Zorn der Naturgewalten ernten.“
Er will für das bereits genehmig- te Projekt zumindest Begleitmaßnahmen erreichen, von denen das Klima, die Natur und die einheimische Bevölkerung profitieren sollen. „Es geht ja um die Zukunft meiner Kinder“, erklärt der Arzt und Kleinbauer. „Unser Lechn heißt Moschdl. Schon vor dem Tod unseres Vaters wurde es zwischen mir und meiner Schwester gerecht aufgeteilt.“ Schmunzelnd erklärt er, dass ihm von der Oma, vier Hühner und 60 Obstbäume geblieben seien, die er bereits vor 20 Jahren gepflanzt habe. Außerdem hat er neun Hektar Flächen gepachtet, die er mit seinen Kindern als spezielle Streuwiesen pflegt. „Für mich ist das ein Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt und ich mache das gern als Ausgleich zum Dasein als Mediziner.“
Einmal im Jahr wird mit einem Balkenmäher, Reform 116, gemäht. „Mit der Sense zu mähen wäre zu zeitaufwändig“, berichtet der 41-Jährige. Die Pflegeprämie geht an seinen Freund, Rangglerpfarrer Pater Klaus Laireiter, für dessen Kinderhilfsprojekt „para ninos“ in Bolivien. „In meinen Augen können der Bauer und noch mehr die Bäuerin, die davon überzeugt sind, das eigene Land nur von künftigen Generationen gepachtet zu haben, nicht hoch genug geschätzt werden,“ betont der Aktivist, der mit seiner Frau, einer Universitätsprofessorin, und den Kindern in Elsbethen wohnt. „Mir wurde schon vorgeworfen, mein Haus in Bramberg sei ja auch quasi ein Zweitwohnsitz. Das Haus ist allerdings ganzjährig von meiner Mutter, Bauarbeitern und Gästen bewohnt.“ Als Arbeitsmediziner ist Willi Schwarzenbacher im ganzen Bundesland in bis zu 40 Betrieben, Landwirtschaftsschulen, der Wildbach- und Lawinenverbauung, auf Güterwegen und Bauunternehmen unterwegs. „Ich versuche Impulse in Richtung sicheres, gesundes und wertschätzendes Arbeiten zu setzen, und zwar sowohl auf der Seite der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer.
Wir haben schon vielfach sehr hohe Standards, aber es gibt noch viele Herausforderungen aufgrund der Dynamik der Digitalisierung und der alternden Gesellschaft“, beschreibt er seine Tätigkeit. Abschließend führt er einen Vergleich vor Augen: „Stell dir vor, du gehst zur Gesundenuntersuchung und die Ärztin teilt dir mit, dass in dir etwas wächst und wächst. Jeder Vierte bekommt diese Diagnose einmal im Leben. Unkontrolliertes Wachstum geht immer auf Kosten von etwas anderem. Das geht eine Weile gut, aber irgendwann kippt das System und man wird krank. In der Wirtschaft ist das ebenso. Wenn wir glauben, das Wachstum müsste in den Himmel steigen, werden wir den Zorn der Naturgewalten ernten.“