Ostern ist heuer anders als in den letzten Jahren
Ostern gilt als das älteste und höchste Fest der Christen, wenngleich viele Oster-Rituale und Bräuche auf heidnische Ursprünge zurückgehen. Es wird mit der Auferstehung Jesu das Fundament des christlichen Glaubens gefeiert. Ostern hat für das Christentum einen tieferen Sinn und spielt sich sicher nicht zwischen Osternestsuche, Schokoladeosterhasen, Osterlämmern und Eierpecken ab. Trotzdem kennen heute viele Menschen die Bedeutung von Ostern nicht mehr.
Es geht nicht um prall gefüllte Osternesterl mit Geschenken für die Kinder und es geht auch nicht um das großartige Osterfrühstück und um üppige Festtagsmenüs mit kulinarischen Leckerbissen für die ganze Familie. An Ostern geht es um das Leben und Ostern eröffnet uns die Möglichkeit, neu zu beginnen oder einen neuen Anfang zu wagen. Im Christentum ist das Ei ein göttliches Symbol. Gerade rund um Ostern wird es als Sinnbild für das Leben, des Neubeginns und der Fruchtbarkeit interpretiert. Seit dem zwölften Jahrhundert werden Eier geweiht, die dann der Hase, der auch ein Fruchtbarkeitssymbol darstellt, bringt. Gefärbte und kunstvoll verzierter Ostereier waren seit jeher beliebte Geschenke von Eltern an ihre Kinder und der Bauern an ihre Dienstboten.
Speisenweihe
Mit dem Brauch, in der Osternacht das Osterfeuer zu entzünden, wird der Frühling begrüßt. Die Speisenweihe wird von vielen Familien als traditioneller Osterbrauch gepflegt und kann auf einem tief religiösem Sinn zurückblicken. Schon im zehnten Jahrhundert wurden Milch und Honig von Geistlichen gesegnet. Die Speisensegnung ist ein fixer Bestandteil der österlichen Feierlichkeiten. Dazu werden in schönen Weihkörben Osterspeisen, zugedeckt mit kunstvoll bestickten Weihtüchern, zur Segnung gebracht. Diese österliche Speisenweihe findet heute ihren tieferen Sinn darin, die Brücke zwischen dem Sakralen und dem Profanen zu schlagen.
Leider ist der heutigen Wohlstandsgesellschaft der Hintergrund, Speisen segnen zu lassen weitgehend verloren gegangen. Gefärbte Eier werden im Handel schon nach Weihnachten angeboten, Gilde-brote und gebackene Ostermehlspeisen stehen ab der Faschingszeit zur Verfügung und der Osterschinken ist aufgrund seiner industriellen Dauerverfügbarkeit tagtäglich erhältlich und wird somit nicht mehr als etwas Besonderes wahrgenommen.
Meist finden sich in den Weihekörben viele verschiedene Schmankerl, wie gefärbte Eier, Fleisch, meist Geselchtes, Speck, Braten, Osterschinken, Würste, oft Salz und Kren, manchmal auch Käse, Butter und Mehl. Ein unbedingtes „Muss“ ist das „Weihbrot“, das kann ein Brot oder ein Osterfladen aus hellem Mehl sein. Für ein selbst gebackenes Osterlamperl oder Osterpinzen findet sich immer ein Platz im Weihkörbchen.
Oster-Festmahl
Am Ostersonntag steht nach der langen Fastenzeit den österlichen Genussansprüchen auf höchstem Niveau nichts mehr im Wege. Als Vorspeise werden traditionell die geweihten Speisen gereicht. Ob Gerichte mit Lamm, Kaninchen, Hendel, Kalb, Fisch oder Schweinebraten am Ostertisch Einzug halten, ist den Vorlieben und Bräuchen der Familien überlassen. Gerade in der heutigen Zeit ist es angebracht, sich bei der Auswahl der Lebensmittel für den Ostertisch für heimische Produkte von unseren regionalen landwirtschaftlichen Betrieben zu entscheiden. Wichtig bei der ganzen Oster-Schlemmerei ist aber, nicht den Blick auf den wesentlichen Hintergrund und die Bedeutung von Ostern zu verlieren. Ein schön gedeckter Festtagstisch mit Frühlingsblumen und einer selbst gebastelten Osterkerze, geweihten Speisen, Zeit haben füreinander in einer harmonischen und friedlichen Atmos-
phäre bei Tisch – das wären doch sehr gute Voraussetzung en, den Sinn von Ostern für sich selber und gemeinsam mit der Familie zu erleben.
Pochiertes Rindsfilet mit Gemüse-Kräutercreme
- 1 Rinderfilet/Portion
- 1 l klare Rindsuppe
- 1 Becher Crème fraîche
- Butterschmalz
- etwas Mehl zum Binden
- Salz, Pfeffer
- 300 g Karotten
- 100 g Stangensellerie
- 1 Kohlrabi
- verschiedene Frühlingskräuter (Schnittlauch, Bärlauch, Petersilie, Kerbel ...)
- Zitronenschale und evtl. geriebener Kren
Zubereitung
Gemüse waschen, kleinwürfelig schneiden, in Salzwasser kochen und abseihen. Das Fleisch in gleich dicke Scheiben schneiden, mit Salz und Pfeffer würzen und in wenig Butterschmalz beidseitig kurz anbraten. Parallel dazu die Rindsuppe aufkochen, die angebratenen Filets einlegen und bei geringer Hitze zehn Minuten ziehen lassen und keinesfalls kochen. Das Fleisch muss mit Suppe bedeckt sein. Die Filets aus der Suppe nehmen und im Rohr warm stellen. Inzwischen für die Gemüse-Kräutercreme eine Einmach zubereiten und mit Rindsuppe aufgießen. Gekochte Gemüsewürfel dazugeben und mit Crème fraîche zu einer leicht gebundenen Sauce kochen. Gut abschmecken und mit klein geschnittenen Kräutern verfeinern. Die Filets quer zur Faser schräg in dünne Scheiben schneiden und mit Gemüse-Kräutercreme und Petersilienerdäpfeln anrichten. Evtl. mit geriebenem Kren verfeinern.