Neuer Obmann übernimmt das Ruder beim VFS
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Der Verein der Fleckviehzüchter Salzburgs (VFS) lud zur Jahreshauptversammlung. Rund 160 Bäuerinnen und Bauern folgten der Einladung von Obmann Hermann Schwärz und Geschäftsführer Bernhard Seifried.
Stabile Zahlen 2024
Mit stabilen Mitgliederzahlen (256 Betriebe) und 8.400 Kühen bilanzierte der Geschäftsführer Bernhard Seifried das vergangene Jahr. Der vereinseigene Milchleistungsdurchschnitt stieg um rund 100 kg auf knapp 7.600 kg.
Österreichweit wurde mit 8.008 kg ein Höchstwert in der Historie vermeldet. Die steigenden Lebensleistungen der Milchkühe sind ein Indiz für hervorragendes Management.
Da die Nachfrage das Angebot in der Vermarktung im vergangenen Jahr und auch noch heuer überstieg, wurde ein hohes Preisniveau durch alle Kategorien erzielt. Mit rund 5.541 konnte man die Stückzahl der vermarkteten Tiere auf den Versteigerungen in Ried und an den Flachgauer Sammelstellen im Vergleich zum Vorjahr wieder übertreffen.
Zwei Dekaden Obmann
Seit 2005 stand Hermann Schwärz als Obmann dem Verein vor und wird dieses Amt in der nächsten Periode nicht mehr ausführen. In seinem Bericht gab der Nußdorfer Landwirt einen Überblick über den Strukturwandel im Bundesland Salzburg während seines Wirkens als Obmann: Im Jahr 2001 lieferten 5.721 Betriebe im Durchschnitt rund 47 t Milch pro Jahr an die Molkereien an. 22 Jahre später verringerte sich die Anzahl der Milchviehbetriebe auf 2.452 (–57 %) bei einer Anlieferungsmenge von 115 t pro Betrieb (+244 %).
Neben diesen absoluten Zahlen wurden zahlreiche Fusionen bzw. Schließungen kleinerer Käsereien vollzogen, was den beschriebenen Strukturwandel widerspiegelt.
Mit dem Zitat „Sind die Äcker, Wiesen und Kühe fort, fehlt uns das Essen im Ort“ bekräftigte er die hohe Priorität der Landwirtschaft im allgemeinen Sinn und fügte dem hinzu: „Nur über das weibliche Tier ist eine nachhaltige Landwirtschaft zu erhalten.“ Die Arbeit der bäuerlich organisierten Rinderzuchtverbände ist der Nährboden für die weitere erfolgreiche Rinderzucht in Österreich, die sich immer mit der Zeit bewegen und
stetig optimieren soll.
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Neuwahlen
In seinem Abschlussplädoyer bekräftigte Schwärz, dass man als Funktionär erkennen müsse, wann es einen Wechsel brauche sodass der Verein neue Impulse verspüren könne: „Die Zukunft ist unsere Jugend – unsere Kinder müssen wieder gerne Landwirte sein. Wir müssen ihnen zeigen, dass man mit unserer Arbeit auch Geld verdient“, so der scheidende Obmann.
In den darauffolgenden Neuwahlen wurden der Henndorfer
Landwirt Franz Wieder und Robert Brudl aus Straßwalchen mit vollster Zustimmung zum Obmann bzw. Obmann-Stv. sowie der gesamte Vorstand neu- und wiedergewählt. „Es ist für mich eine Große Ehre und Verantwortung, dieses Amt meines Vorgängers zu übernehmen. Ich werde die Arbeit mit Demut und vollstem Respekt vor dessen zwei Jahrzehnte langem Wirken ausführen und mit bestem Gewissen die Obmannschaft für den Verein ausüben“, so Wieder nach seiner Bestellung. Im gleichen Atemzug wurde in Würdigung seiner außerordentlichen Verdienste dem scheidenden Obmann Hermann Schwärz die Ehrenobmannschaft verliehen.
Prognose
Österreichweit stand ein Geburtenrückgang von 1,5 % im vergangenen Jahr zu Buche. Weniger Angebot bedeutet für die Züchter weiter gute Vermarktungspreise: „Der Trend zog sich auch bei den Versteigerungen zu Jahresbeginn durch. Der Pfeil zeigt auch 2025 gehörig nach oben“, berichtete Seifried.
Sobald die Temperaturen steigen, wird die Blauzungenkrankheit aller Voraussicht nach auch in Salzburg die Betriebe vor große Herausforderungen stellen und den Markt dementsprechend beeinflussen. „Wir müssen unsere Herden schützen! Das Virus steht ante portas rund um Salzburg. Durch die Impfung wird der Verlauf der Krankheit bei den Rindern abgeschwächt“, bekräftigte der Geschäftsführer die Wichtigkeit einer BTV-Impfung.
Auszeichnung der Top-Betriebe
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