05.09.2016 |
von DI Gerald Stögmüller
Mais silieren als Shredlage?
In Amerika wird die neue Technik zur Aufbereitung von Maissilage schon in größerem Umfang eingesetzt, während es in Europa nur wenige Häcksler mit dem neuen System namens "Shredlage" gibt. Die Firma Claas wirbt seit kurzem mit dieser neuen Aufbereitung.
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Das Prinzip von Shredlage
Shredlage ist Maissilage mit einer Häcksellänge von 26 bis 30 Millimetern. Spezielle Aufbereiterwalzen zerfasern die Pflanze intensiver. Diese Aufbereiterwalzen besitzen neben den klassischen Querrillen auch gegenläufige Längsrillen. Sie fasern die Stängelteile gut auf und zerreiben die Maiskörner stärker.
Ziele von Shredlage
Eine längere Struktur mit stärker aufgefaserten Stängeln löst zwei Probleme. Die höhere Häcksellänge kann Stroh als Strukturlieferant ersetzen, die intensivere Aufbereitung vergrößert die Oberfläche von Stängeln und Maiskörnern. Dadurch wird das Futter schneller und vermutlich auch höher verdaulich.
Herausforderungen und Risiken der neuen Technik
Durch die höhere Häcksellänge lässt sich das Futter beim Silieren nicht mehr so einfach am Silo verteilen. Es neigt – ähnlich einer Grassilage – zur Knäuelbildung. Das Verdichten ist daher schwieriger, der Einsatz einer Verteilerwalze sinnvoll. Zu beachten ist auch, dass das Erntegut nicht zu trocken ist und einen Trockenmassegehalt von zirka 30 bis 34% aufweist. Bis zu einem Trockenmassegehalt von 40 Prozent kann man mit einer kürzeren Schnittlänge von 21 Millimetern arbeiten. Liegt der Trockenmassegehalt über 40%, lässt sich das Erntegut nicht mehr ausreichend verdichten und es wird auch am Futterbarren ausselektiert.
Die intensive Aufbereitung der Maiskörner führt zu einer schnelleren Silierung im Herbst, wodurch die Maisstärke rascher die geforderte Verdaulichkeit erreicht. Damit erhöht sich aber auch das Risiko der Pansenübersäuerung im Frühjahr, speziell bei sehr hohen Maisanteilen, wie es in der Rindermast oft der Fall ist.
Rationen nicht mit Amerika vergleichbar
Unsere Siliertechnik und Futtervorlage sind mit Amerika nicht vergleichbar. Wenn man sich die Ernte und Fütterung in jenen Gebieten Amerikas anschaut, wo Shredlage eingesetzt wird, erkennt man schnell, dass es dort keine Alternative gibt. Dort wurde bisher mit einem, auch bei uns üblichen klassischen Walzenaufbereiter Mais auf eine Länge von 19 bis 21 Millimetern gehäckselt. Das Grundfutter bei Milchvieh besteht zu mehr als 75% aus Maissilage und meist nur etwas Luzerne. Stroh ist die Strukturkomponente. Grassilage ist kaum bis gar nicht enthalten.
In Österreich ist üblich, mit einer Häcksellänge von fünf bis acht Millimetern zu arbeiten. Schon daraus ergibt sich eine deutlich höhere Oberfläche für die Verdauung. Daneben liefert der hohe Grassilageanteil meist eine ausreichende Strukturwirkung.
In Österreich ist üblich, mit einer Häcksellänge von fünf bis acht Millimetern zu arbeiten. Schon daraus ergibt sich eine deutlich höhere Oberfläche für die Verdauung. Daneben liefert der hohe Grassilageanteil meist eine ausreichende Strukturwirkung.
Was ist bei der klassischen Maisernte zu beachten?
Entscheidend für die Verdauung ist neben der Schnittlänge die Aufbereitung – und gerade hier liegt oft der Fehler: verschlissene Aufbereiter oder zu wenig intensiv eingestellte Walzen zerreiben Stängel und Maiskörner unzureichend. Speziell bei sehr stark abgereiften Pflanzen ist dies eine Herausforderung, da der Häcksler einen höheren Futterdurchsatz schafft, was auf Kosten der Aufbereitung geht, speziell der härteren Maiskörner.
Der Landwirt sollte direkt bei der Maisernte die Kornaufbereitung prüfen. Maiskörner müssen aufgebrochen sein, zumindest in der Mitte, besser sogar geviertelt. Wird nur eine Ecke abgeschlagen, ist dies zu wenig und man wird noch einen Rest im Kot finden.
Kurz gefasst
Shredlage bringt bei richtiger Anwendung, wie funktionstüchtiger Cracker, guter Verdichtung im Silo und richtiger Rationszusammenstellung, neben einer guten Verdaulichkeit auch noch eine Strukturwirkung der Maissilage mit. Shredlage könnte das Einmischen von Futterstroh ersetzen. Sie ist demnach sehr interessant für maisbetonte Rationen, zum Beispiel in der Rindermast.
Beratungsangebot der LK NÖ
Zur Ermittlung der Strukturversorgung der Mischration kommen die Fütterungsreferenten der LK gerne für eine Beratung auf den Betrieb und führen mit einer Schüttelbox eine Bewertung der Ration sowie Beratung zur Optimierung durch.
Mit der Analyse von Futtermitteln erhalten Landwirte Rückmeldung vom Reifestadium der Pflanzen bei der Ernte über die Inhaltsstoffe bis hin zum Erfolg der Vergärung.
Die Ermittlung der Siebfraktionen mit der Schüttelbox kann nach Voranmeldung im Labor gerne im Zuge einer Futteranalyse durchgeführt werden.
Futteranalysen im FML-Rosenau nutzen
Auswertungen von Analysedaten im Futtermittellabor Rosenau zeigen eine große Variation in den erzeugten Futterqualitäten. Besonders Grassilagen und Heu variieren in den Gehalten von Nährstoffen und Mineralstoffen sehr stark. Zurückzuführen ist dies auf unterschiedliche Bewirtschaftungsintensitäten und dadurch verschiedene Pflanzenbestände und Nährstoffangebote im Boden aber auch auf den Erntezeitpunkt und die Erntetechnik. Österreichische Landwirte erkennen die Notwendigkeit der Rückmeldung zur Futterqualität und nützen den Service der Futteranalyse in einem höheren und größeren Ausmaß. Gerade im höheren Leistungsbereich kann durch eine gezielte Rationsgestaltung einer unzureichenden oder überhöhten Kraftfutterergänzung vorgebeugt werden und die Rationskosten dabei überwacht werden.
Zellzahl auf der Spur
Neben Infektionen direkt am Euter spielen auch futterhygienische Mängel eine entscheidende Rolle für den Gehalt von Zellen in der Milch. Speziell Verpilzungen, die über Heu, Getreide oder auch erwärmtes Gärfutter gefressen werden, wirken sich auf die Tiergesundheit und dadurch die Abwehr gegen Krankheitserreger aus. Besonders wenn die Zellzahlen kurzfristig rasch ansteigen und kein Erreger im Euter festgestellt werden kann, sollte eine mikrobiologische Analyse der verdächtigen Futtermittel durchgeführt werden. Die Ergebnisse werden tierartenspezifisch und futterspezifisch auf Futtertauglichkeit interpretiert.
Auf der Homepage des Futtermittellabors Rosenau können unter www.futtermittellabor.at Informationen zu aktuellen Fütterungsthemen, Neuerungen bei den Analysen und generelle Möglichkeiten zur Analyse sowie zu den Tarifen heruntergeladen werden.
Zellzahl auf der Spur
Neben Infektionen direkt am Euter spielen auch futterhygienische Mängel eine entscheidende Rolle für den Gehalt von Zellen in der Milch. Speziell Verpilzungen, die über Heu, Getreide oder auch erwärmtes Gärfutter gefressen werden, wirken sich auf die Tiergesundheit und dadurch die Abwehr gegen Krankheitserreger aus. Besonders wenn die Zellzahlen kurzfristig rasch ansteigen und kein Erreger im Euter festgestellt werden kann, sollte eine mikrobiologische Analyse der verdächtigen Futtermittel durchgeführt werden. Die Ergebnisse werden tierartenspezifisch und futterspezifisch auf Futtertauglichkeit interpretiert.
Auf der Homepage des Futtermittellabors Rosenau können unter www.futtermittellabor.at Informationen zu aktuellen Fütterungsthemen, Neuerungen bei den Analysen und generelle Möglichkeiten zur Analyse sowie zu den Tarifen heruntergeladen werden.