Los geht's im Gemüsegarten
Blühender Huflattich und Gänseblümchen geben das Startsignal für die ersten Aussaaten im Jahr. Erste Aussaaten sind bereits witterungsbedingt möglich und sollen auch zeitig angegangen werden. Natürlich besteht noch immer die Gefahr eines neuerlichen Wintereinbruchs, der viele Sämlinge in der Entwicklung nochmals zurückwirft. Man soll daher nicht nur ein Auge auf die Witterung haben, sondern auch nach zuverlässigen Frühlingsboten Ausschau halten. Diese findet man im phänologischen Jahreskalender.
Kalender arbeitet mit Zeigerpflanzen
Der Kalender arbeitet mit Zeigerpflanzen, die regional unterschiedlich weit in ihrer Entwicklung sind. Im Vorfrühling, dieser beginnt normalerweise Mitte März, sind typische Zeigerpflanzen Huflattich, Gänseblümchen und Hasel. Diese blühen bereits ab einer Bodentemperatur um 6 °C.
Diese Mindesttemperatur brauchen auch die frühesten Gemüsesorten zum Keimen und Wachsen. Der nachfolgende Erstfrühling kündigt sich mit der Forsythienblüte an, welche darauf schließen lässt, dass keine Starkfröste mehr zu erwarten sind. Aufgepasst: Dies ist nur eine Vermutung. Fröste können bis Mitte Mai möglich sein. Dicke Bohnen sind das Gemüse für den ungeduldigen Gärtner, weil sie so zeitig wie möglich ausgesät werden. Die Pflanzen wachsen den Schädlingen davon und setzen mehr Blüten an. Erbsen profitieren ebenfalls von der zeitigen Aussaat. Je eher sie gesät werden, desto höher der Blütenansatz, desto größer die Ernte. Im Erstfrühling können dann schon Frühjahrssalate, Radieschen, frühe Karotten, Saatzwiebeln und Pflanzgut von Knoblauch und Schalotten direkt ins Beet gepflanzt werden. Der Vorteil der zeitigen Aussaat: Salate, Radieschen und Spinat kann man in aller Ruhe ernten, denn sie schieben keine voreiligen Blüten.
Erntevorsprung von 14 Tagen
Gelingen die früh gesäten Gemüse, gibt es einen Erntevorsprung von etwa 14 Tagen. Aber es ist auch klar, je wärmer der Boden, desto schneller erfolgt die Keimung und desto besser wachsen die Pflänzchen. Der März ist zudem ein guter Monat, um Tomaten, Chilis und Auberginen auf der Fensterbank vorzuziehen. Die Pflanzkartoffeln kann man in Kisten (oder Eierkartons) vortreiben und sie dann im April ins Beet pflanzen. Setzlinge aus der Gärtnerei werden geschützt im Kalthaus (8 bis 12 °C)
vorgezogen. Die Kleinen erst mal ein paar Tage abhärten, bevor sie ins Freilandbeet gepflanzt werden. Aufgepasst: Fruchtgemüse wie Gurken, Zucchini, Chili, Paprika, Tomaten und Co., welche wärmeliebend sind, sollen nicht vor Mitte Mai ins Freie gepflanzt werden.
Expertentipp
Eine Vielzahl an Frühlingsblumen, wie etwa Anemonen, Maßliebchen, Narzissen, Hornveilchen, Tulpen und Co. kann bereits geschützt in Töpfen, Schalen oder ins Freiland gesetzt werden, da diese leichten Minusgraden problemlos trotzen. Sollten die Temperaturen auf mehr als
–3 °C sinken, dann sollten diese an einen geschützten Standort gestellt oder mit einem Vlies abgedeckt werden. So ist gewährleistet, dass die Pflanzen keinen Schaden nehmen und man sich lange an ihnen erfreuen kann.