Lebensfrage: Muss ich meine Schwiegermutter pflegen?
Meine Schwiegermutter (82) ist an Demenz erkrankt und seit drei Jahren ist es so, dass sie nicht mehr alleine zurechtkommt. Ich kümmere mich um alles, pflege und versorge sie. Wir hatten nie ein wirklich gutes Verhältnis zueinander, trotzdem glaube ich, dass es meine Pflicht ist, und ich möchte das auch tun, da für mich das Zusammenhelfen innerhalb der Familie sehr wichtig ist.
Und dennoch merke ich, dass ich immer ungeduldiger werde und mir die Kraft ausgeht. Wir führen den Hof im Nebenerwerb, zwei unserer vier Kinder sind noch im Haus, beide sind berufstätig, von ihnen kann ich nur abends Unterstützung erhalten.
Mein Mann ist in der Arbeit und hat keine Ahnung, was es heißt, eine demenzkranke Person zu versorgen und sich gleichzeitig um die Landwirtschaft zu kümmern. Ich fühle mich sehr allein gelassen und frag mich immer öfter, wie das weitergehen soll, wenn sich der Zustand der Schwiegermutter noch verschlechtert. Muss ich meine Schwiegermutter überhaupt pflegen?
Wohnrecht vorab klar regeln
Karin Deutschmann-Hietl, sozialpsychologische Beraterin und Mediatorin, Lebensqualität Bauernhof:
Aus meinen Beratungen weiß ich, dass es vielen Bäuerinnen ähnlich geht wie Ihnen. Anfangs unterschätzt man häufig, wie belastend die langjährige Pflege von Angehörigen ist. Man glaubt, „das schafft man schon“ oder meint, „das muss man tun“. Aber Pflege ist nicht etwas, das man so nebenbei tun kann, und es ist keine Schande, sich professionelle Hilfe zu holen. Mittlerweile gibt es ein gutes Angebot an Pflegediensteinrichtungen und in den Übergabeverträgen wird klar festgelegt, dass ab einem gewissen Grad an Pflegebedürftigkeit professionelle Dienste beansprucht werden können.
Bitte werfen Sie einen Blick in den vorhandenen Übergabevertrag. Unabhängig davon, was darin festgelegt ist, stellt sich die berechtigte Frage, warum Sie alleine für die Pflege der Schwiegermutter zuständig sind. Wissen Ihr Mann und Ihre Kinder, wie es Ihnen wirklich geht? Oft wird viel zu wenig über solche vermeintlich „selbstverständlichen“ Themen geredet. Ihnen und Ihrem Mann sollte im Sinne der gegenseitigen Wertschätzung bewusst sein, dass Sie durch die Pflege seiner Mutter sozusagen einen Dienst für Ihn erbringen. Denn an und für sich obliegt es der Verantwortung des Kindes (und nicht des Schwiegerkindes), für die eigene Mutter zu sorgen. So könnten Sie z. B mit ihm besprechen, einen mobilen Hilfsdienst zu organisieren, sich mit Geschwistern abzutauschen, eventuell auch über ein Altersheim nachzudenken, wenn die Erkrankung an Schwere zunimmt. Und die dadurch gewonnene Zeit dürfen Sie für sich verwenden, um wieder zu Kräften zu kommen und bei Kräften zu bleiben. Denn es ist niemandem gedient, wenn Sie durch Ihre aufopfernde Pflege selbst krank werden.
Ich kann Sie nur ermutigen, sprechen Sie das Thema an, seien Sie es sich selbst wert und organisieren Sie sich Hilfe. Gerne stehe ich Ihnen und Ihrer Familie auch für ein ausführliches persönliches Gespräch zur Verfügung.
Aus meinen Beratungen weiß ich, dass es vielen Bäuerinnen ähnlich geht wie Ihnen. Anfangs unterschätzt man häufig, wie belastend die langjährige Pflege von Angehörigen ist. Man glaubt, „das schafft man schon“ oder meint, „das muss man tun“. Aber Pflege ist nicht etwas, das man so nebenbei tun kann, und es ist keine Schande, sich professionelle Hilfe zu holen. Mittlerweile gibt es ein gutes Angebot an Pflegediensteinrichtungen und in den Übergabeverträgen wird klar festgelegt, dass ab einem gewissen Grad an Pflegebedürftigkeit professionelle Dienste beansprucht werden können.
Bitte werfen Sie einen Blick in den vorhandenen Übergabevertrag. Unabhängig davon, was darin festgelegt ist, stellt sich die berechtigte Frage, warum Sie alleine für die Pflege der Schwiegermutter zuständig sind. Wissen Ihr Mann und Ihre Kinder, wie es Ihnen wirklich geht? Oft wird viel zu wenig über solche vermeintlich „selbstverständlichen“ Themen geredet. Ihnen und Ihrem Mann sollte im Sinne der gegenseitigen Wertschätzung bewusst sein, dass Sie durch die Pflege seiner Mutter sozusagen einen Dienst für Ihn erbringen. Denn an und für sich obliegt es der Verantwortung des Kindes (und nicht des Schwiegerkindes), für die eigene Mutter zu sorgen. So könnten Sie z. B mit ihm besprechen, einen mobilen Hilfsdienst zu organisieren, sich mit Geschwistern abzutauschen, eventuell auch über ein Altersheim nachzudenken, wenn die Erkrankung an Schwere zunimmt. Und die dadurch gewonnene Zeit dürfen Sie für sich verwenden, um wieder zu Kräften zu kommen und bei Kräften zu bleiben. Denn es ist niemandem gedient, wenn Sie durch Ihre aufopfernde Pflege selbst krank werden.
Ich kann Sie nur ermutigen, sprechen Sie das Thema an, seien Sie es sich selbst wert und organisieren Sie sich Hilfe. Gerne stehe ich Ihnen und Ihrer Familie auch für ein ausführliches persönliches Gespräch zur Verfügung.
Schreiben Sie uns:
Lebensqualität Bauernhof,
Kennwort ,,Lebensfragen"
BBK Kleßheim
Tel. 0664/4105065
lebensfragen-bauernhof@lk-salzburg.at
Diese Form der Beratung ersetzt in keinster Weise ein persönliches Gespräch mit der Beraterin. Wir bitten um Verständnis, dass Karin Deutschmann-Hietl nicht alle Briefe persönlich beantworten kann.
Lebensqualität Bauernhof,
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BBK Kleßheim
Tel. 0664/4105065
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