Lebensfrage: Immer nur für die Gäste da sein
Seit 22 Jahren lebe ich nun am Hof meines Mannes. In dieser Zeit haben wir uns viel gemeinsam aufgebaut. Die beiden Kinder helfen fleißig mit und ab und zu auch noch die Schwiegermutter.
Der Schwiegervater ist bereits verstorben. Unser Hauptstandbein ist mittlerweile die Vermietung von Zimmern und Ferienwohnungen – also „Urlaub am Bauernhof“. Grundsätzlich tun wir unsere Arbeit sehr gerne.
Wir bieten den Gästen viel, aber jetzt wird es uns zu viel. Am Ende der Saison, so wie jetzt, merke ich, dass alleine die Vorstellung, in ein paar Wochen die nächsten Gäste betreuen zu müssen, mich nur stresst. Wir betreiben die Vermietung weitgehend so, wie sie von den Schwiegereltern aufgebaut wurde, mit viel persönlichem Kontakt, hauptsächlich haben wir Stammgäste, oft schon in der zweiten Generation. Irgendetwas muss sich ändern, sonst verliere ich die Freude an der ganzen Sache. Mich würde interessieren, ob es anderen genauso geht. Und wie könnte ich es schaffen, ein ungestörtes Familienleben zu haben und gleichzeitig den Gästen eine gute Gastgeberin zu sein?
Haben Sie dazu Tipps?
Klare Trennung schaffen
Karin Deutschmann-Hietl, sozialpsychologische Beraterin und Mediatorin, Lebensqualität Bauernhof:
Jede Arbeit, auch wenn ich sie noch so gerne tue, wird zur Belastung, wenn sie ein gewisses Ausmaß übersteigt, sich alles nur noch darum dreht und alle anderen Lebensbereiche zu kurz kommen. Wie gut, dass Sie diese Grenze so genau spüren. Jetzt kann Veränderung beginnen. Zuallererst möchte ich Sie fragen: Was macht für Sie eine gute Gastgeberin bzw. Vermieterin aus? Was ist Ihnen daran wichtig, wo gibt es Gestaltungsspielraum? Muss ich als Vermieterin den Gästen rund um die Uhr zur Verfügung stehen oder darf ich mir erlauben, bestimmte Zeiten festzulegen, an denen ich für die Gäste da bin? Das Besondere am Urlaub am Bauernhof ist ja, dass in einen aktiven landwirtschaftlichen Betrieb die Vermietung integriert ist und der Hof zugleich der Lebensraum der Familie ist. Vielleicht ist die Frage hilfreich: Wo ist der Bereich, der nur der Familie gehört, wo ist der Bereich, den ich mit den Gästen teile, und wo ist der Bereich, der einzig der Landwirtschaft dient? Interessant ist auch die Frage, was der heutige Gast überhaupt möchte. Ist der Familienanschluss, so wie es früher war, überhaupt noch gewünscht? Hier hilft es, den Gast zu fragen. Vielleicht hält man an etwas fest, das der Gast gar nicht mehr möchte. Meines Erachtens darf und muss es eine klare Trennung zwischen Beruf (Gäste) und Privatem (Familie/Partnerschaft) geben. Sie sind diejenige, die die Regeln in Ihrem Haus vorgibt. Und ich denke auch, die langjährigen Gäste werden sich umgewöhnen, sie erleiden dadurch ja keine qualitative Einbuße, es geht um eine Neuordnung für Sie und Ihre Familie und nur dann, wenn Sie die Möglichkeit haben, ungestörte Familienzeit und Zeit zum Regenerieren zu haben, können Sie auf lange Sicht eine entspannte Gastgeberin sein, bei der sich die Gäste wohlfühlen.
Jede Arbeit, auch wenn ich sie noch so gerne tue, wird zur Belastung, wenn sie ein gewisses Ausmaß übersteigt, sich alles nur noch darum dreht und alle anderen Lebensbereiche zu kurz kommen. Wie gut, dass Sie diese Grenze so genau spüren. Jetzt kann Veränderung beginnen. Zuallererst möchte ich Sie fragen: Was macht für Sie eine gute Gastgeberin bzw. Vermieterin aus? Was ist Ihnen daran wichtig, wo gibt es Gestaltungsspielraum? Muss ich als Vermieterin den Gästen rund um die Uhr zur Verfügung stehen oder darf ich mir erlauben, bestimmte Zeiten festzulegen, an denen ich für die Gäste da bin? Das Besondere am Urlaub am Bauernhof ist ja, dass in einen aktiven landwirtschaftlichen Betrieb die Vermietung integriert ist und der Hof zugleich der Lebensraum der Familie ist. Vielleicht ist die Frage hilfreich: Wo ist der Bereich, der nur der Familie gehört, wo ist der Bereich, den ich mit den Gästen teile, und wo ist der Bereich, der einzig der Landwirtschaft dient? Interessant ist auch die Frage, was der heutige Gast überhaupt möchte. Ist der Familienanschluss, so wie es früher war, überhaupt noch gewünscht? Hier hilft es, den Gast zu fragen. Vielleicht hält man an etwas fest, das der Gast gar nicht mehr möchte. Meines Erachtens darf und muss es eine klare Trennung zwischen Beruf (Gäste) und Privatem (Familie/Partnerschaft) geben. Sie sind diejenige, die die Regeln in Ihrem Haus vorgibt. Und ich denke auch, die langjährigen Gäste werden sich umgewöhnen, sie erleiden dadurch ja keine qualitative Einbuße, es geht um eine Neuordnung für Sie und Ihre Familie und nur dann, wenn Sie die Möglichkeit haben, ungestörte Familienzeit und Zeit zum Regenerieren zu haben, können Sie auf lange Sicht eine entspannte Gastgeberin sein, bei der sich die Gäste wohlfühlen.
Schreiben Sie uns:
Lebensqualität Bauernhof,
Kennwort ,,Lebensfragen"
BBK Kleßheim
Tel. 0664/4105065
lebensfragen-bauernhof@lk-salzburg.at
Diese Form der Beratung ersetzt in keinster Weise ein persönliches Gespräch mit der Beraterin. Wir bitten um Verständnis, dass Karin Deutschmann-Hietl nicht alle Briefe persönlich beantworten kann.
Lebensqualität Bauernhof,
Kennwort ,,Lebensfragen"
BBK Kleßheim
Tel. 0664/4105065
lebensfragen-bauernhof@lk-salzburg.at
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