Lebensfrage: Die Arbeit hört für mich nie auf
Jetzt haben wir vor drei Jahren unseren Hof an den Sohn und die Schwiegertochter übergeben und scheinbar hört für mich die Arbeit nie auf, obwohl ich in Pension bin. Vor einem Jahr ist mein Mann plötzlich verstorben – das war eine schwere Zeit für uns alle und die Trauer ist immer noch da. Mit der Hofübergabe hätte ich mir schon vorgestellt, dass ich nichts mehr arbeiten muss. Aber auf so einem Bauernhof gibt es halt immer alle Hände voll zu tun.
Gegen eine Mithilfe ab und zu habe ich ja nichts, aber ich fühle mich so, dass ich immer in Bereitschaft bin. Wenn es im Stall nichts zu tun gibt, dann im und ums Haus. Auch die zwei Enkelkinder sind oft bei mir.
Eigentlich beneide ich meine zwei Freundinnen, die immer wieder mal etwas unternehmen. Mal gehen sie wandern, schwimmen oder fahren mit den Pensionisten fort. Ab und zu gehe ich schon mit, aber das ist wirklich selten. Ehrlich gesagt fühle ich mich auch nicht mehr so fit wie in den vergangenen Jahren und möchte endlich leiser treten. Aber wie sage ich das meinem Sohn und meiner Schwiegertochter? – Die rechnen doch noch tagtäglich mit mir.
Zeit für einen Perspektivenwechsel
Karin Deutschmann-Hietl, sozialpsychologische Beraterin und Mediatorin, Lebensqualität Bauernhof:
Hätten Sie all Ihre Arbeitsjahre in einer außerbetrieblichen „Firma“ geleistet, so wären Sie ganz herkömmlich in Pension gegangen und wahrscheinlich hätten Sie sich dieser Firma gegenüber nicht verpflichtet gefühlt, weiterhin für sie tätig zu bleiben. Nun haben Sie auf Ihrem bäuerlichen Betrieb gearbeitet und sind (eigentlich) auch in Pension. Viele Übergeber arbeiten weiterhin gerne mit, manche möchten weniger arbeiten und es gibt auch diejenigen, die sich gänzlich zurückziehen. Selbstverständlich ist klar, dass es nach wie vor mehr als genug Arbeit gibt. Im Grunde sollte jeder für sich entscheiden dürfen, was für ihn in der neuen Lebensphase das Richtige ist. Weiß Ihr Sohn, dass Sie sich mehr zurückziehen möchten? Vielleicht denken die Jungen, dass die Arbeit am Hof immer Ihr Lebensinhalt war und sie Ihnen nichts „wegnehmen“ möchten. Ich empfehle Ihnen ein aufrichtiges Gespräch mit Ihrem Sohn und seiner Frau, in dem Sie gemeinsam herausfinden, wo Sie noch mitarbeiten möchten und wo Sie sich zurückziehen möchten. Erfahrungsgemäß dauert es nach einer Übergabe eine gewisse Zeit, bis sich jeder wieder in seiner neuen Rolle als Übergeber und Übernehmer zurechtgefunden hat. Wenn Sie im Alltag in der gleichen Weise mitarbeiten wie bisher, ist es für junge Generation schwer zu erkennen, wie es Ihnen wirklich geht. Sie haben keine Hauptverantwortung für den Betrieb und dürfen wohlverdient schöne (Frei-) Zeit genießen!
Hätten Sie all Ihre Arbeitsjahre in einer außerbetrieblichen „Firma“ geleistet, so wären Sie ganz herkömmlich in Pension gegangen und wahrscheinlich hätten Sie sich dieser Firma gegenüber nicht verpflichtet gefühlt, weiterhin für sie tätig zu bleiben. Nun haben Sie auf Ihrem bäuerlichen Betrieb gearbeitet und sind (eigentlich) auch in Pension. Viele Übergeber arbeiten weiterhin gerne mit, manche möchten weniger arbeiten und es gibt auch diejenigen, die sich gänzlich zurückziehen. Selbstverständlich ist klar, dass es nach wie vor mehr als genug Arbeit gibt. Im Grunde sollte jeder für sich entscheiden dürfen, was für ihn in der neuen Lebensphase das Richtige ist. Weiß Ihr Sohn, dass Sie sich mehr zurückziehen möchten? Vielleicht denken die Jungen, dass die Arbeit am Hof immer Ihr Lebensinhalt war und sie Ihnen nichts „wegnehmen“ möchten. Ich empfehle Ihnen ein aufrichtiges Gespräch mit Ihrem Sohn und seiner Frau, in dem Sie gemeinsam herausfinden, wo Sie noch mitarbeiten möchten und wo Sie sich zurückziehen möchten. Erfahrungsgemäß dauert es nach einer Übergabe eine gewisse Zeit, bis sich jeder wieder in seiner neuen Rolle als Übergeber und Übernehmer zurechtgefunden hat. Wenn Sie im Alltag in der gleichen Weise mitarbeiten wie bisher, ist es für junge Generation schwer zu erkennen, wie es Ihnen wirklich geht. Sie haben keine Hauptverantwortung für den Betrieb und dürfen wohlverdient schöne (Frei-) Zeit genießen!
Schreiben Sie uns:
Lebensqualität Bauernhof,
Kennwort ,,Lebensfragen"
BBK Kleßheim
Tel. 0664/4105065
lebensfragen-bauernhof@lk-salzburg.at
Diese Form der Beratung ersetzt in keinster Weise ein persönliches Gespräch mit der Beraterin. Wir bitten um Verständnis, dass Karin Deutschmann-Hietl nicht alle Briefe persönlich beantworten kann.
Lebensqualität Bauernhof,
Kennwort ,,Lebensfragen"
BBK Kleßheim
Tel. 0664/4105065
lebensfragen-bauernhof@lk-salzburg.at
Diese Form der Beratung ersetzt in keinster Weise ein persönliches Gespräch mit der Beraterin. Wir bitten um Verständnis, dass Karin Deutschmann-Hietl nicht alle Briefe persönlich beantworten kann.