Kuhställe optimieren: So nützt man versteckte Potenziale
Seit der Jahrtausendwende hat sich in Salzburgs Rinderställen viel getan. Viele wurden neu erbaut oder umgebaut, in vielen Ställen wurden aber auch keine baulichen Änderungen vorgenommen. In jedem Fall können Verbesserungspotenziale meist relativ kostengünstig genützt werden. Diese haben aber oft eine große Auswirkung auf die Tiere und deren Leistungen. Handel, Verbände und Verbraucher fordern offensiv eine nachhaltige Milcherzeugung und die Optimierung von Tierwohl und Umweltschutz. Die Molkereien sind bemüht, entsprechende Systeme im Markt zu implementieren. Bedauerlich ist die Tatsache, dass es keine gemeinsame Linie über mögliche allgemeingültige und nachhaltige Labels gibt. So bleibt der Landwirt in der Pflicht, sich mit den zum Teil sehr speziellen Anforderungen seiner Molkerei intensiv auseinanderzusetzen, um seine Milcheinnahmen zu sichern.
Andreas Pelzer vom Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse aus NRW beschäftigt sich genau mit diesen Potenzialen und Verbesserungsmöglichkeiten. In einer Artikelserie werden die Themen Stallklima, Wasserversorgung, Licht und Beleuchtung, Liegebox, Laufgang und Fressplatz behandelt.
Andreas Pelzer vom Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse aus NRW beschäftigt sich genau mit diesen Potenzialen und Verbesserungsmöglichkeiten. In einer Artikelserie werden die Themen Stallklima, Wasserversorgung, Licht und Beleuchtung, Liegebox, Laufgang und Fressplatz behandelt.
Stallklima
Kühe müssen vor Hitze und zu intensiven Niederschlägen geschützt werden. So einfach lassen sich der Bedarf an ein tiergerechtes Klima in einem Stallgebäude definieren. Doch extreme Wetterlagen, wie sie im Sommer 2018 auftraten, brachten in den Sommermonaten immer wieder Probleme. Hochdruckzonen mit starker Sonneneinstrahlung und hohen Temperaturen führen zu Hitzestress und beeinträchtigen vor allem bei Milchkühen und Rindern Tierwohl und Tiergesundheit.
Vor diesem Hintergrund werden wir uns in Zukunft mehr mit der Installation von Kühlsystemen bzw. Kühlzonen beschäftigen müssen. Vor allem in älteren Ställen und in Bereichen, in denen die Kühe eng stehen und Wärme nur schlecht abfließen kann, sollten Lösungen gefunden werden. Besonderes Augenmerk gilt dem Wartebereich, hier ist es schwierig, die Luft zwischen den Kühen auszutauschen. Beim Einsatz von Ventilatoren wird die Luft über den Kühen in Bewegung gesetzt, zwischen den Tieren findet aber kaum ein Austausch statt. Hier könnten die Tubes – Tunnellüftungen, wie wir sie seit einigen Jahren aus der Kälberhaltung kennen – eine Lösung sein.
Zusätzlich sollten möglichst alle Wände in Kuhställen geöffnet sein. Neue Hallensysteme bieten die Möglichkeit, auch durch ein zu öffnendes Dach die Klimabedingungen im Stall zu beeinflussen. Bei extremen Wettersituationen macht es Sinn, Wände oder Giebel kurzfristig schließen zu können. Moderne Steuerungstechniken sind in der Lage, die Curtains bei Bedarf zu schließen, um sie, sobald die Situation es zulässt, auch wieder zu öffnen. Durch die optimierte Lüftung verbessern sich auch die hygienischen Bedingungen im Stall. Ein schädigender Einfluss von Feuchtigkeit, Schadgasen und die folgenden Besiedlungen durch z. B. Schimmel- oder Schwärzepilze werden verhindert und somit die technischen Einrichtungen und Gebäudeteile vor Schäden bewahrt.
Vor diesem Hintergrund werden wir uns in Zukunft mehr mit der Installation von Kühlsystemen bzw. Kühlzonen beschäftigen müssen. Vor allem in älteren Ställen und in Bereichen, in denen die Kühe eng stehen und Wärme nur schlecht abfließen kann, sollten Lösungen gefunden werden. Besonderes Augenmerk gilt dem Wartebereich, hier ist es schwierig, die Luft zwischen den Kühen auszutauschen. Beim Einsatz von Ventilatoren wird die Luft über den Kühen in Bewegung gesetzt, zwischen den Tieren findet aber kaum ein Austausch statt. Hier könnten die Tubes – Tunnellüftungen, wie wir sie seit einigen Jahren aus der Kälberhaltung kennen – eine Lösung sein.
Zusätzlich sollten möglichst alle Wände in Kuhställen geöffnet sein. Neue Hallensysteme bieten die Möglichkeit, auch durch ein zu öffnendes Dach die Klimabedingungen im Stall zu beeinflussen. Bei extremen Wettersituationen macht es Sinn, Wände oder Giebel kurzfristig schließen zu können. Moderne Steuerungstechniken sind in der Lage, die Curtains bei Bedarf zu schließen, um sie, sobald die Situation es zulässt, auch wieder zu öffnen. Durch die optimierte Lüftung verbessern sich auch die hygienischen Bedingungen im Stall. Ein schädigender Einfluss von Feuchtigkeit, Schadgasen und die folgenden Besiedlungen durch z. B. Schimmel- oder Schwärzepilze werden verhindert und somit die technischen Einrichtungen und Gebäudeteile vor Schäden bewahrt.

Wasserversorgung
Generell wird empfohlen, Futter und Tränken in unmittelbarer Nähe zueinander anzuordnen. Dies hat physiologische Vorteile für die Rinder und sich in der Praxis bewährt. Es gibt jedoch Ausnahmen, bei denen die räumliche Trennung von Wasser und Futter auch Vorteile hat. Besonders in engeren Ställen kann sich ein Trennen von Fressplatz und Tränkeplatz positiv auf Stresssituationen auswirken. Tränkeplätze müssen für die Tiere leicht zu erkennen und einfach zu erreichen sein. Wichtig ist, dass die Tränke nach mehreren Seiten verlassen werden kann. Dies hilft vor allem jungen und rang
niederen Kühen, Konfliktsituationen mit dominanten Tieren aus dem Weg zu gehen.
Schon bei der Planung von Stallanlagen muss die Positionierung der Tränken beachtet werden. Übergänge zwischen den Liegeboxenreihen sind als Standorte gut geeignet, sollten aber eine Breite von mindestens 3,60 Metern aufweisen. Nur so ist gewährleistet, dass Kühe ungestört Wasser aufnehmen können, während andere Kühe die Stallbereiche wechseln können. Bei den Tränken muss auf die Durchsatzleistungen der Zuläufe und -leitungen sowie auf eine frostsichere Verlegung geachtet werden. Firmen bieten unterschiedliche Systeme zur Frostsicherheit an. Wichtig ist, dass Tieren immer ausreichend Wasser in bester Qualität angeboten wird.
Schon bei der Planung von Stallanlagen muss die Positionierung der Tränken beachtet werden. Übergänge zwischen den Liegeboxenreihen sind als Standorte gut geeignet, sollten aber eine Breite von mindestens 3,60 Metern aufweisen. Nur so ist gewährleistet, dass Kühe ungestört Wasser aufnehmen können, während andere Kühe die Stallbereiche wechseln können. Bei den Tränken muss auf die Durchsatzleistungen der Zuläufe und -leitungen sowie auf eine frostsichere Verlegung geachtet werden. Firmen bieten unterschiedliche Systeme zur Frostsicherheit an. Wichtig ist, dass Tieren immer ausreichend Wasser in bester Qualität angeboten wird.

Licht und Beleuchtung
Die fachgerechte Ausleuchtung von Milchviehställen ist in den letzten Jahren zu einem wichtigen produktionstechnischen Kriterium geworden. Kühe, Kalbinnen, Kälber und die Personen, die in den Ställen arbeiten, haben verschiedene Ansprüche an die Beleuchtungsdauer und Beleuchtungsintensität. Zum Beispiel konnte durch die Einführung von Beleuchtungsprogrammen mit einem Intervall von 16 Stunden Licht und acht Stunden Dunkelheit bei einer Lichtintensität von 150 Lux eine positive Leistungsbeeinflussung bei Milchkühen festgestellt werden. LED-Leuchten haben die Beleuchtung revolutioniert und werden sich mittelfristig in nahezu allen Bereichen durchsetzen. Besondere Vorteile der LEDs sind die guten Lichteigenschaften und das Energieeinsparungspotenzial. Die hohen Anforderungen, die in den Milchviehställen an die Leuchtmittel gestellt werden, können nicht von jeder Leuchte erreicht werden. Daher sind Investitionen in diesem Bereich gut zu planen. Dazu kann man bei Fachleuten der LK oder Wissenschaftlern nachfragen, welche Lösungen für den Stall infrage kommen.
Veranstaltung
WIE WIR UNSERE STÄLLE
OPTIMIEREN KÖNNEN
Bestehende Ställe bewerten und optimieren, Management optimal an den bestehenden Kuhstall anpassen, Stressvermeidung im Kuhstall, Arbeitsabläufe optimieren, Funktionsbereiche im Rinderstall optimieren. Der Referent Andreas Pelzer ist vom Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse. Er ist Experte in Sachen Haltung, Technik und Management in der Rinderhaltung.
Die Kursteilnahme ist kostenlos! Es wird eine Stunde gemäß TGD-Verordnung als Weiterbildung angerechnet.
- Lungau: Mo, 11. März, 19.30 Uhr, GH Gambswirt, Tamsweg
- Pongau: Di, 12. März, 19.30 Uhr, Gemeindefestsaal, Pfarrwerfen
- Pinzgau: Mi, 13. März, 19.30 Uhr, LFS Bruck an der Glocknerstraße
- Tennengau: Do, 14. März, 19.30 Uhr, GH Pointwirt, Scheffau
- Flachgau: Fr, 15. März, 19.30 Uhr, Braugasthof Sigl, Obertrum
Bestehende Ställe bewerten und optimieren, Management optimal an den bestehenden Kuhstall anpassen, Stressvermeidung im Kuhstall, Arbeitsabläufe optimieren, Funktionsbereiche im Rinderstall optimieren. Der Referent Andreas Pelzer ist vom Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse. Er ist Experte in Sachen Haltung, Technik und Management in der Rinderhaltung.
Die Kursteilnahme ist kostenlos! Es wird eine Stunde gemäß TGD-Verordnung als Weiterbildung angerechnet.