Kosteneinsparung in der Stiermast, ohne auf Mastleistung verzichten zu müssen

Erfreulicher Rindfleischmarkt, aber steigende Betriebsmittel und Futtermittelpreise
Schlechte wirtschaftliche Rahmenbedingungen haben in den letzten Jahren zu einem Rückgang bei den Stiermastbetrieben geführt. Aktuell gehen Jahr für Jahr Mastplätze für die heimische Erzeugung von Jungstierfleisch verloren. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie zeigen im Gegenzug, dass heimisches Rindfleisch wieder stärker nachgefragt wird. Ein weiterer Grund für die derzeit gute Marktentwicklung ist der sinkende Import von Rindfleisch aus Übersee.
Aufgrund dieser Rahmenbedingungen ergibt sich für die Rindermäster aktuell ein erfreulicher Preisanstieg bei Rindfleisch.
Leider hat die Freude über die gestiegenen Erzeugerpreise nicht lange angehalten. Die Turbulenzen und Unsicherheiten am weltweiten Rohstoffmarkt sind unter anderem verantwortlich für die stetig steigenden Betriebsmittel- und Futtermittelpreise. Kosten für Mineraldünger, Treibstoffe, Milchaustauscher, Eiweißfuttermittel und Futtergetreide sind die größten Positionen auf der Ausgabenseite. Aus aktueller Sicht, sind die Folgen des Krieges in der Ukraine noch schwer abschätzbar.
Aufgrund dieser Rahmenbedingungen ergibt sich für die Rindermäster aktuell ein erfreulicher Preisanstieg bei Rindfleisch.
Leider hat die Freude über die gestiegenen Erzeugerpreise nicht lange angehalten. Die Turbulenzen und Unsicherheiten am weltweiten Rohstoffmarkt sind unter anderem verantwortlich für die stetig steigenden Betriebsmittel- und Futtermittelpreise. Kosten für Mineraldünger, Treibstoffe, Milchaustauscher, Eiweißfuttermittel und Futtergetreide sind die größten Positionen auf der Ausgabenseite. Aus aktueller Sicht, sind die Folgen des Krieges in der Ukraine noch schwer abschätzbar.
Die Kosten auf der Betriebsmittelseite sind seitens der Mäster kaum beeinflussbar. Deshalb sollte es der Anspruch jedes Landwirtes sein, in schwierigen wirtschaftlichen Situationen Optimierungen an den eigenen Betriebsabläufen vorzunehmen. Hier einige Tipps zur Kostensenkung und zur Optimierung der Leistung in der Stiermast.
Bei weiteren Fragen zum Fachbereich Stiermast steht die Beratung der Landwirtschaftskammer OÖ, im speziellen die der Beratungsstelle Rinderhaltung, gerne zur Verfügung.
- Einsatz hochwertiger Grassilage als zusätzliche Eiweißfutterquelle
Sollte ausreichend Grünland am Betrieb vorhanden sein, so kann bei optimalen Ernteterminen und -bedingungen der Eiweißgehalt in der Silage erheblich gesteigert werden. Das ermöglicht Einsparungen bei den teuren Eiweißkomponenten. Von mehr als 50% Grassilage in der Ration ist aber aufgrund dann sinkender Mastleistungen und einem verhältnismäßig stark steigenden Kraftfutterbedarf erfahrungsgemäß abzuraten.
- Anpassung der Mineralfuttergaben
Sollte man 100% Maissilage als Grundfutter in der Ration haben, so werden ca. 4 bis 5% Mineralfutter im Kraftfutter benötigt. Bei 70% Maissilage und 30% Grassilage als Grundfutter in der Ration reduziert sich der Bedarf an Mineralfutter erheblich. So reichen zwei bis drei Mineralfutter im Kraftfutter aus.
- Teure Eiweißfertigfutter-Mischungen durch den Zukauf von Einzelkomponenten ersetzen
Durch die aktuell stark gestiegenen Eiweiß- und Energiefuttermittelpreise zahlt sich mit Sicherheit eine innerbetriebliche Überprüfung aus. Der betriebsindividuelle zeitliche Mehraufwand muss natürlich berücksichtigt werden. Actiprot wäre als Eiweißergänzung sicher auch eine interessante heimische Alternative.
- Einsatz von teuren Einzelfuttermittelkomponenten in der Kälberaufzucht überdenken
Meistens kann durch Optimierung der Milchtränkeverlaufskurve und eine langsame bedachte Zufütterung von Kälber TMR die eine oder andere teure Futterkomponente eingespart werden.
- Langsame und gleitende Futterumstellungen vornehmen
In der Mast ab Kalb sind langsame und gleitende Futterumstellungen Grundvoraussetzung für frohwüchsige und gesunde Kälber: Es gilt daher, eine ausreichende Rohfaserversorgung sicherzustellen, die langsame Zufütterung von Maissilagen zu beachten und Grassilagen frühestens ab einem Lebendgewicht von ca. 180 bis 200 kg einzusetzen.
- Einsatz von günstigeren Milchaustauschern
Erfahrungswerte aus der Praxis zeigen, dass es Betrieben gelingt, mit 30% oder 40% Magermilchanteil im Milchaustauscher erfolgreiche gesunde Kälber aufzuziehen.
- Unterschiedlicher Nährstoffbedarf je Mastabschnitt anpassen
Die höchste Leistungsbereitschaft haben Stiere im Lebendgewichtsbereich von ca. 180 bis 350 kg. Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Rationen gut auf die Mastabschnitte abgestimmt sind. Der Energie- und Eiweißbedarf verändert sich im Mastverlauf. Gerade in Zeiten hoher Futterkosten sollten keine überflüssigen Mengen zum falschen Mastabschnitt verfüttert werden. Hierfür ist die Rationsberechnung von immenser Bedeutung.
Bei weiteren Fragen zum Fachbereich Stiermast steht die Beratung der Landwirtschaftskammer OÖ, im speziellen die der Beratungsstelle Rinderhaltung, gerne zur Verfügung.